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DEMOSKOPIE/500: "Euro-Hawk"-Projekt negativ - doch nur ein Drittel fordert Rücktritt (WDR)


Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR) - Pressemitteilung vom 6. Juni 2013

ARD-DeutschlandTrend:

"Euro-Hawk"-Projekt negativ - doch nur ein Drittel fordert Rücktritt



Im aktuellen ARD-DeutschlandTrend im Auftrag der ARD-Tagesthemen sehen 83 Prozent der Befragten das Verhalten von Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière im Zusammenhang mit dem Scheitern des Drohnen-Projekts "Euro-Hawk" kritisch. Darunter sind 40 Prozent, die sagen, sein Verhalten sei "falsch" gewesen und 43 Prozent, die finden, "der Verteidigungsminister hat in dieser Sache keine gute Figur gemacht". Nur elf Prozent sind der Meinung, dem Minister sei "nichts vorzuwerfen". Dementsprechend verliert Thomas de Maizière auch in der Frage nach der Zufriedenheit mit seiner Arbeit deutlich an Boden und kommt auf nur noch 40 Prozent (-16 Punkte) Zustimmung. Trotzdem findet nur ein Drittel (33 Prozent) der Deutschen, der Verteidigungsminister solle zurücktreten, knapp zwei Drittel (61 Prozent) dagegen meinen, de Maizière solle im Amt bleiben. Noch am deutlichsten ist die Forderung nach einem Rücktritt des Ministers unter den SPD-Anhängern, aber selbst hier gibt es dafür keine Mehrheit (46 Prozent für Rücktritt, 49 Prozent dagegen).

Auf das Abschneiden der Union in der sogenannten Sonntagsfrage wirkt sich das Scheitern des Drohnen-Projekts und der Umgang des CDU-Ministers de Maizière damit kaum aus. Die Union verliert im Vergleich zur Vorwoche lediglich einen Punkt und kommt auf 41 Prozent. Die SPD legt um einen Punkt zu und erreicht jetzt 27 Prozent. Alle anderen Parteien bleiben im Vergleich zur Vorwoche unverändert: Wäre am kommenden Sonntag Bundestagswahl, käme die FDP mit nur vier Prozent nicht in den Bundestag. Auch für die Alternative für Deutschland (AfD) würde es nicht reichen, sie erreicht aktuell 3 Prozent. Die Linke bleibt bei 6 Prozent, die Grünen bei 14 Prozent. Die Sonstigen (inklusive Piraten) kommen zusammen auf 5 Prozent.

Für die Ergebnisse aus dem aktuellen ARD-DeutschlandTrend hat Infratest dimap von Montag bis Mittwoch dieser Woche 1.503 wahlberechtigte Bundesbürger telefonisch befragt.


Befragungsdaten
  • Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren
  • Fallzahl: 1.503 Befragte
  • Erhebungszeitraum: 3. bis 5. Juni 2013
  • Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI)
  • Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe/Dual Frame
  • Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
    * bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%

*

Quelle:
Presseinformation vom 6. Juni 2013
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln (Anstalt des öffentlichen Rechts),
Appellhofplatz 1, 50667 Köln
Postanschrift: 50600 Köln,
Telefon: 0221/220 2407, Fax: 0221/220 2288,
Internet: www.wdr.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Juni 2013