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DEMOSKOPIE/818: Mehrheit sieht zu wenig Engagement beim Klimaschutz (WDR)


Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR) - Pressemitteilung vom 4. Juli 2019

ARD-DeutschlandTrend

Mehrheit sieht zu wenig Engagement beim Klimaschutz


Aktuell wird in Deutschland vermehrt über Klimapolitik diskutiert. Die beteiligten Akteure tun nach Ansicht der Deutschen zu wenig für den Umwelt- und Klimaschutz. Das hat eine Umfrage des ARD-DeutschlandTrends im Auftrag der ARD-Tagesthemen mit 1.006 Befragten von Montag bis Dienstag dieser Woche ergeben. Demnach sind zwei Drittel (64 Prozent) der Befragten der Ansicht, dass die Bemühungen der Bürgerinnen und Bürger beim Umwelt-und Klimaschutz zu gering seien, 29 Prozent finden das Verhalten angemessen und 4 Prozent meinen, dass die Bürgerinnen und Bürger in Sachen Klimaschutz zu viel täten. Genauso viele (64 Prozent) meinen die EU tue zu wenig, 69 Prozent sehen das so in Bezug auf die Bundesregierung. Je 23 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass EU und Bundesregierung sich in Bezug auf Umwelt- und Klimaschutz angemessen bemühten und je 5 Prozent meinen, EU und Bundesregierung täten zu viel. Mit Blick auf die Unternehmen ergibt sich folgendes Bild: 72 Prozent der Befragten sind der Ansicht, diese täten zu wenig in Sachen Umwelt- und Klimaschutz, 23 Prozent bewerten es als angemessen und 2 Prozent als zu gering. Am kritischsten wird die internationale Staatengemeinschaft von den Befragten gesehen: Drei Viertel (76 Prozent) der Bürger meinen, die Bemühungen der Staaten in Sachen Umwelt- und Klimaschutz seien zu gering, 10 Prozent sehen sie als angemessen an und 2 Prozent meinen die Bemühungen seien zu viel.

Bei den diskutierten Maßnahmen, die zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen könnten, ergibt sich folgendes Bild: 92 Prozent der Befragten befürworten den Ausbau erneuerbarer Energien (+/-0 im Vgl. zu Dezember 2018). Zwei Drittel der Befragten (68 Prozent) fänden höhere Preise für Flugreisen durch die Einführung einer Kerosin-Steuer sinnvoll. Einen schnelleren Ausstieg aus der Kohle bei der Stromerzeugung sehen 64 Prozent (-5) der Befragten als sinnvoll an. Die mögliche Einführung einer CO2-Steuer wird skeptischer gesehen: 39 Prozent der Befragten bewerten diese Maßnahme als sinnvoll, 57 Prozent als nicht sinnvoll. Nur 24 Prozent der Befragten (-2) halten es für sinnvoll, die Anschaffung und den Unterhalt von Autos mit Verbrennungsmotoren teurer zu machen. 72 Prozent halten diese Maßnahme nicht für sinnvoll.


Befragungsdaten
  • Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren
  • Fallzahl: 789 Befragte
  • Erhebungszeitraum: 03.07.2019
  • Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI)
  • Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe/Dual Frame
  • Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
    * bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%

Die Frage im Wortlaut:

Nun zum Umwelt- und Klimaschutz. Ist das, was die folgenden Akteure für den Umwelt- und Klimaschutz tun, Ihrer Meinung nach zu viel, zu wenig oder angemessen?

die Unternehmen in Deutschland
die Bürgerinnen und Bürger
die Bundesregierung
die Europäische Union
die internationale Staatengemeinschaft

Ich nenne Ihnen einige Maßnahmen, die zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen können. Bitte sagen Sie mir jeweils, ob diese Maßnahme Ihrer Meinung nach sinnvoll oder nicht sinnvoll ist.

ein schnellerer Ausstieg aus der Kohle bei der Stromerzeugung
der Ausbau erneuerbarer Energien
höhere Preise für Flugreisen durch die Einführung einer Kerosin- Steuer
Anschaffung und Unterhalt von Autos mit Verbrennungsmotor teurer machen
Einführung einer CO2-Steuer

*

Quelle:
Presseinformation vom 4. Juli 2019
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln (Anstalt des öffentlichen Rechts)
Appellhofplatz 1, 50667 Köln
Postanschrift: 50600 Köln
Pressestelle - Telefon: 0221/220-7100
E-Mail: wdrpressedesk@wdr.de
Internet: www.wdr.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Juli 2019

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