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ENTWICKLUNGSHILFE/450: Koalitionsvertrag - Gemischte Bilanz der entwicklungspolitischen Ziele (DSW)


Deutsche Stiftung Weltbevölkerung - 27. November 2013

Stiftung Weltbevölkerung zum Koalitionsvertrag: "Entwicklungspolitische Ziele erfreulich, doch Finanzierung reicht noch nicht"



Hannover, 27. November 2013. Zum entwicklungspolitischen Teil des Koalitionsvertrags, auf den sich CDU, CSU und SPD heute geeinigt haben, zieht Renate Bähr, Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung, eine gemischte Bilanz:

"Der Koalitionsvertrag enthält überaus erfreuliche Beschlüsse zur Armutsbekämpfung. So betonen die Koalitionspartner, dass Gesundheit die Grundlage für nachhaltige Entwicklung bildet und der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria dabei eine wichtige Rolle spielt. Zu begrüßen ist auch, dass die Koalitionspartner die Durchsetzung der Rechte von Mädchen und Frauen zu einer Querschnittsaufgabe deutscher Entwicklungszusammenarbeit betrachten und gute Bildungschancen für Mädchen und Jungen schaffen wollen.

Der Koalitionsvertrag hält zwar an dem Ziel fest, dass Deutschland 0,7 Prozent seines Bruttonationaleinkommens für Entwicklungszusammenarbeit bereitstellt. Es ist jedoch schon jetzt klar, dass das Ziel in dieser Legislaturperiode verfehlt wird. Denn die im Koalitionsvertrag vorgesehenen zwei Milliarden Euro reichen nicht aus, um Deutschlands internationalen Zusagen gerecht zu werden."

Deutschland hat international zugesagt, bis zum Jahr 2015 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens in Entwicklungszusammenarbeit zu investieren. Im vergangenen Jahr betrugen Deutschlands Ausgaben hierfür aber nur 0,38 Prozent des Bruttonationaleinkommens. Damit liegt Deutschland im internationalen Vergleich nur auf dem zwölften Platz.


Über die Stiftung Weltbevölkerung
Die Stiftung Weltbevölkerung ist eine international tätige Entwicklungsorganisation. Sie hilft jungen Menschen in Afrika und Asien, sich selbst aus ihrer Armut zu befreien. Ungewollte Schwangerschaften und Aids verschärfen die Armut und bedeuten für viele Jugendliche den Tod. Deshalb unterstützt die Stiftung Gesundheitsinitiativen sowie Aufklärungs- und Familienplanungsprojekte in Ostafrika und Asien.

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Quelle:
Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW)
Pressemitteilung vom 27.11.2013
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veröffentlicht im Schattenblick zum 29. November 2013