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WISSENSCHAFT/1058: Bund und Länder stärken den internen Wettbewerb der Leibniz-Gemeinschaft (idw)


Leibniz-Gemeinschaft - 26.10.2010

Bund und Länder stärken den internen Wettbewerb der Leibniz-Gemeinschaft


Auf Ihrer gestrigen Sitzung hat die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) das interne Wettbewerbsverfahren der Leibniz-Gemeinschaft um die Gelder aus dem Pakt für Forschung und Innovation verlängert und finanziell aufgestockt. Außerdem sollen 2011 zwei neue Institute in die Gemeinschaft aufgenommen werden. Im kommenden Jahr verfügen die dann 87 Leibniz-Institute über eine institutionelle Förderung von insgesamt 930 Mio. Euro.

"Ein guter Tag für Leibniz", so kommentiert der Präsident der Leibniz-Gemeinschaft Karl Ulrich Mayer die Beschlüsse der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) zu den Institutshaushalten und zum Pakt für Forschung und Innovation. Die GWK hat die Mittel für die Leibniz-Einrichtungen in Höhe von insgesamt 930 Millionen Euro beschlossen; darin enthalten sind 64 Millionen Euro für große Baumaßnahmen sowie rund 8 Millionen Euro für das Georg-Eckart-Institut für Internationale Schulbuchforschung in Braunschweig und das Institut für umweltmedizinische Forschung in Düsseldorf. Die beiden Institute werden ab 2011 in die gemeinsame Bund-Länder-Förderung aufgenommen; bereits jetzt schon sind sie assoziierte Mitglieder der Leibniz-Gemeinschaft.

"Von besonderer Bedeutung für uns ist das interne Wettbewerbsverfahren, das mit den GWK-Beschlüssen jetzt vollständig in unsere Hände gelegt wurde", sagt Karl Ulrich Mayer weiter. Mit diesem Verfahren verteilt die Leibniz-Gemeinschaft künftig Projektmittel an ihre Mitglieder. "Wie bei dem turnusgemäßen Evaluierungsverfahren aller Institute auch setzen wir dabei auf Begutachtungen durch strikt unabhängige, externe Experten", unterstreicht Mayer. Zunächst enthält der Leibniz-interne Fördertopf 12 Millionen Euro. Wegen der in der Regel dreijährigen Laufzeit der Projekte wird das Finanzvolumen auf insgesamt 32 Millionen Euro anwachsen. Ein Teil der jährlichen Wettbewerbsmittel aus dem Pakt für Forschung und Innovation ist reserviert für den "Impulsfonds", aus dem das Präsidium der Leibniz-Gemeinschaft strategische Vorhaben unterstützen wird. Es handelt sich dabei um 2 Millionen Euro. Mayer: "Ich sehe diese Entwicklung als großen Vertrauensbeweis seitens der Länder und des Bundes."

Es gibt allerdings einen Wermutstropfen: Nach der Evaluierung durch eine Expertenkommission wird das Leibniz-Institut für Arterioskleroseforschung (LIfA) in Münster mit dem Ablauf des Jahres 2011 aus der gemeinsamen Bund-Länder-Förderung ausscheiden. "So bitter das für die Betroffenen ist", sagt Karl Ulrich Mayer, "so sehe ich dennoch keine Alternative zu unserem Evaluierungsverfahren." Insgesamt waren drei Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft begutachtet worden und mit ihren Ergebnissen in der GWK zum Beschluss vorgelegen. Mit sehr guten Ergebnissen werden das Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNI) und das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim für weitere sieben Jahre von Bund und Ländern gefördert.


Die Leibniz-Gemeinschaft
Zur Leibniz-Gemeinschaft gehören zurzeit 86 Forschungsinstitute und wissenschaftliche Infrastruktureinrichtungen für die Forschung sowie vier assoziierte Mitglieder. Die Ausrichtung der Leibniz-Institute reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Sozial- und Raumwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute bearbeiten gesamtgesellschaftlich relevante Fragestellungen strategisch und themenorientiert. Dabei bedienen sie sich verschiedener Forschungstypen wie Grundlagen-, Groß- und anwendungsorientierter Forschung. Sie legen neben der Forschung großen Wert auf wissenschaftliche Dienstleistungen sowie Wissenstransfer in Richtung Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Sie pflegen intensive Kooperationen mit Hochschulen, Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Das externe Begutachtungsverfahren der Leibniz-Gemeinschaft setzt Maßstäbe. Jedes Leibniz-Institut hat eine Aufgabe von gesamtstaatlicher Bedeutung. Bund und Länder fördern die Institute der Leibniz-Gemeinschaft daher gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen etwa 16.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon sind ca. 7.100 Wissenschaftler, davon wiederum 2.800 Nachwuchswissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,3 Mrd. Euro, die Drittmittel betragen etwa 280 Mio. Euro pro Jahr.

Weitere Informationen unter: http://www.leibniz-gemeinschaft.de
http://www.gwk-bonn.de/fileadmin/Pressemitteilungen/pm2010-21.pdf
- Pressemitteilungen der GWK: "Paktzusagen werden auch für Leibniz-Einrichtungen eingehalten"
http://www.gwk-bonn.de/fileadmin/Pressemitteilungen/pm2010-20.pdf
- Pressemitteilungen der GWK: "Leistungsfähigkeit von Leibniz-Einrichtungen überprüft"

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution390


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Leibniz-Gemeinschaft, Christoph Herbort-von Loeper M.A., 26.10.2010
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Oktober 2010