Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ - 17.09.2015
Wie kann Forschung mit Bürgerbeteiligung im Jahr 2020 aussehen?
Bürgerforschung in Deutschland zu stärken, ist das Ziel der Citizen Science-Strategie 2020. Die Erarbeitung dieser Strategie befindet sich in einem Diskussionsprozess, in dessen Verlauf nun ein erstes Rahmenpapier öffentlich kommentiert werden kann. Ziel dieser Konsultation ist es, eine öffentliche Diskussion zum Mehrwert von Citizen Science herbeizuführen. Das Papier zeigt Potenziale, Herausforderungen und Handlungsoptionen für das Zusammenwirken von Forschenden und Bürgerinnen und Bürgern. Vom 19. September bis zum 15. Oktober 2015 haben alle, die Interesse an der Weiterentwicklung von Bürgerforschung in Deutschland haben, die Gelegenheit, den Text online zu kommentieren.
Das Rahmenpapier ist im Laufe des letzten Jahres in der Zusammenarbeit von
Bürgerverbänden, Forschung, Medien, Förderinstitutionen und Akteuren der
deutschen Citizen Science-Landschaft entstanden. Koordiniert wurde der
Prozess von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des BMBF-Projekts "BürGEr
schaffen WISSen - Wissen schafft Bürger (GEWISS)".
Citizen Science umfassen Aktivitäten von Bürgerinnen und Bürgern, die aktiv zur Vermehrung von wissenschaftlicher Erkenntnis beitragen. Dies geschieht meist in Kooperation mit etablierten wissenschaftlichen Einrichtungen. In Deutschland findet Citizen Science in vielen Bereichen bereits statt und ermöglicht der Wissenschaft den Gewinn neuer Sichtweisen, Informationen und Erkenntnisse. Das volle Potenzial von Citizen Science in Deutschland ist aber längst noch nicht ausgeschöpft.
"Das Rahmenpapier ist von großer Bedeutung für die Weiterentwicklung der Bürgerwissenschaften in Deutschland", sagt UFZ-Wissenschaftlerin Prof. Dr. Aletta Bonn, Co-Leiterin des Projekts GEWISS. "Der Ansatz, Bürgerinnen und Bürger aktiv in den Forschungsprozess einzubinden und gemeinsam wissenschaftliche Erkenntnis zu vergrößern, hat ein hohes Innovationspotenzial für unsere Gesellschaft, die Forschung und letztlich auch die Politik."
Dr. Katrin Vohland, Co-Leiterin von GEWISS am Museum für Naturkunde in
Berlin, ergänzt: "Entscheidend für die Entwicklung der Citizen
Science-Strategie für Deutschland sind die Dialoge mit den vielen
unterschiedlichen Beteiligten. Das können Initiatoren aus der
Wissenschaft, aber auch Fachgesellschaften und Vereine sein, die ganz
unterschiedliche Bedarfe haben". Bürgerinnen und Bürger haben sich schon
seit Jahrhunderten an Forschung beteiligt und wollen heute mehr denn je in
Wissenschaft und Gesellschaft verantwortlich mitgestalten. Dennoch gibt es
auch Hürden bei der Umsetzung von Bürgerwissenschafts-Projekten. Das
Projekt GEWISS setzt auf den Dialog, um die Herausforderungen gemeinsam zu
bewältigen. Dazu dient nicht zuletzt die jetzige Konsultation. Die
Konsultation steht unter folgendem Link zur Verfügung:
http://www.konsultation.buergerschaffenwissen.de/
Unter dem Projekttitel BürGEr schaffen WISSen - Wissen schafft Bürger
(GEWISS) wurde von einem Konsortium verschiedener Institutionen im Mai
2014 ein Bausteinprogramm ins Leben gerufen, das dazu dient, in
verschiedenen Veranstaltungen und Arbeitsgruppen die Implementierung und
Stärkung von Citizen Science in Deutschland zu diskutieren und
weiterzuentwickeln. Schwerpunkte bilden dabei inhaltliche Diskussionen mit
verschiedenen Stakeholdern, Workshops zur Verbesserung der
Umsetzungskapazitäten von Citizen Science Projekten und die Vernetzung der
beteiligten Akteurinnen und Akteure. Beteiligte Partnereinrichtungen sind
das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) mit dem
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und der
Friedrich-Schiller-Universität Jena und das Berlin-Brandenburgische Institut
für Biodiversitätsforschung (BBIB) mit den Institutionen Museum für
Naturkunde Berlin, Leibniz Institut für Evolutions- und
Biodiversitätsforschung (MfN), Leibniz-Institut für Gewässerökologie und
Binnenfischerei (IGB), Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung
(IZW), Freie Universität Berlin sowie der Leibniz Forschungsverbund
Biodiversität (LVB) und Wissenschaft im Dialog (WiD). Das Projekt wird vom
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
http://www.buergerschaffenwissen.de/
Weitere Informationen unter:
http://www.ufz.de/index.php?de=34562
http://www.konsultation.buergerschaffenwissen.de/
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution173
*
Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ, Susanne Hufe, 17.09.2015
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 19. September 2015
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