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WISSENSCHAFT/941: Ministerium und Land Sachsen einig über Forschungszentrum Dresden (BMBF)


BMBF - Bundesministerium für Bildung und Forschung - 22.06.2009

BMBF und Land Sachsen einig über Forschungszentrum Dresden

Forschungszentrum Dresden-Rossendorf wird Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft / Schavan: "Großer Gewinn für unser Wissenschaftssystem"


Bundesforschungsministerin Annette Schavan und der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich haben am Montag die gemeinsame Förderung des Forschungszentrums Dresden-Rossendorf (FZD) als neues Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren besiegelt. Schavan und Tillich unterzeichneten in Dresden einen entsprechenden Konsortialvertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Freistaat Sachsen.

Der Wissenschaftsrat - das Gutachtergremium des Bundes und der Länder für Wissenschaft und Forschung - hatte vor einem Jahr den Wechsel des FZD von der Leibniz-Gemeinschaft in die Helmholtz-Gemeinschaft empfohlen. In dieser Empfehlung hob der Wissenschaftsrat die exzellenten Forschungsergebnisse und die leistungsfähige wissenschaftliche Infrastruktur des FZD in der Materialforschung, Krebsforschung und Sicherheitsforschung hervor. Leistung und Profil des Forschungszentrums entsprächen dem einer Großforschungseinrichtung, so die Gutachter. Laut Konsortialvertrag soll das FZD zum 1. Januar 2011 als Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft gefördert werden. Nach Aufnahme in die Helmholtz-Gemeinschaft wird die Einrichtung den Namen Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf tragen.

Bundesforschungsministerin Schavan sagte am Montag in Dresden: "Die Forschung mit Großgeräten ist für unser Wissenschaftssystem ein zentraler Faktor im internationalen Wettbewerb. Das Forschungszentrum Dresden ist deshalb ein hervorragender Gewinn für die Helmholtz-Gemeinschaft. Mit den Schwerpunkten Materialforschung, Krebsforschung und Sicherheitsforschung wird das FZD das Profil der Forschungsorganisation in diesen wichtigen Bereichen weiter schärfen."

Ministerpräsident Tillich betonte: "Die Aufnahme des FZD in die Helmholtz-Gemeinschaft ist für Sachsen ein herausragendes Ereignis: Die Staatsregierung hat das FZD konsequent darin unterstützt, seine weltweit beachtete Forschungsinfrastruktur so auszubauen, dass heute dieser Wechsel möglich wird. Wir Sachsen sind stolz, mit dem FZD nun die zweite Großforschungseinrichtung neben dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung Leipzig-Halle im Freistaat zu beheimaten. Das FZD ist ein Nukleus der europaweit anerkannten Dresdner Forschungslandschaft: Dass Krebspatienten zum Beispiel am Uniklinikum Dresden am Zentrum für Innovationskompetenz zur medizinischen Strahlenforschung in der Onkologie (OncoRay) mit innovativsten Therapien behandelt werden können, ist auch das Verdienst der Forschungskompetenz in Rossendorf."

Mit der Aufnahme des Forschungszentrums Dresden-Rossendorf in die Helmholtz-Gemeinschaft wird die Zahl der Helmholtz-Zentren auf 17 wachsen. Bislang sind in den 16 Forschungszentren mit einem Jahresbudget von rund 2,1 Milliarden Euro 28.000 Mitarbeiter beschäftigt. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist damit die größte Wissenschaftsorganisation in Deutschland.

Das Forschungszentrum Dresden-Rossendorf soll künftig strategisch und langfristig ausgerichtete Spitzenforschung in gesellschaftsrelevanten Bereichen wie Energie, Gesundheit und Schlüsseltechnologien leisten. Die Mitgliedschaft des Forschungszentrums Dresden-Rossendorf in der Helmholtz-Gemeinschaft schafft günstige Voraussetzungen für eine neue Qualität des Zusammenwirkens universitärer und außeruniversitärer Forschung im Sinne des sogenannten "DRESDEN"-Konzeptes (Dresden Research and Education Synergies for the Development of Excellence and Novelty), einer gemeinsamen Initiative der TU Dresden und außeruniversitärer Forschungseinrichtungen in der Region Dresden.

Das Forschungszentrum Dresden wird ab 2011 von Bund und Land mit dem Finanzierungsschlüssel 90:10 gefördert. Es soll über einen Jahresetat von mehr als 70 Millionen Euro verfügen und rund 750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen. Bisher war das Forschungszentrum Dresden Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft und wurde je zur Hälfte von den Ländern und dem Bund gefördert.


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Quelle:
Pressemitteilung 150/2009 vom 22.06.2009
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veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Juni 2009