Schattenblick →INFOPOOL →POLITIK → KOMMENTAR

KULTUR/0836: Homegrown Terrorism - Kultur der Gewalt nicht nur am rechten Rand der US-Gesellschaft (SB)



Der nach den Ereignissen des 11. September 2001 schwerwiegendste terroristische Anschlag auf US-amerikanischem Boden fand am 19. April 1995 statt. Ziel war das Alfred P. Murrah-Gebäude in Oklahoma City, ein Verwaltungszentrum mit vielen Einrichtungen der Bundesregierung. Eine Autobombe brachte das Gebäude weitgehend zum Einsturz und begrub zahlreiche Menschen unter seinen Trümmern. 168 Tote, darunter 19 Kinder, mehr als 680 Verletzte sowie ein Gesamtschaden an diesem und zahlreichen anderen Häusern von rund 700 Millionen Dollar war das Ergebnis eines Verbrechens, als dessen Täter zwei rechte Regierungsgegner gefaßt und verurteilt wurden. Durch die Anschläge gegen das World Trade Center und das Pentagon weitgehend überlagert und in Vergessenheit geraten bietet dieser Zerstörungsakt nach wie vor einen Einblick in die Verfaßtheit einer rechtsradikalen Szene, deren ideologisches Selbstverständnis Übergänge ins Lager libertärer und republikanischer Aktivisten der Tea Party-Bewegung, der Waffenlobbyisten, der selbsterklärten Milizen und anderer Gruppen im heterogenen Feld der US-amerikanischen Rechten eröffnet.

Mit den Aktivitäten der bis zu diesem Anschlag recht großen Milizenbewegung vertraute Beobachter konnten sich schon kurz nach Bekanntwerden der Tat weitgehend sicher sein, daß es sich um einen Angriff weißer US-Bürger und nicht, wie zuerst allgemein vermutet, islamischer Terroristen handelte. Am 19. April 1995 jährte sich zum zweiten Mal das blutige Ende der Belagerung des Geländes der Branch Davidians, einer christlich-fundamentalistischen Gruppe, die in der Nähe der texanischen Stadt Waco auf einer Farm lebte. Bei der finalen Erstürmung des Anwesens kamen unter Beteiligung mehrerer Bundesbehörden und dem Einsatz schweren Geräts der US-Armee 76 Menschen ums Leben, darunter mehr als 20 Kinder. In der rechten Szene war dieser Vorfall der ultimative Beweis für die Absicht der US-Regierung in Washington, die Menschen im Land dem Diktat einer Bundesregierung zu unterwerfen, die den freiheitlichen Charakter der US-Verfassung aufheben wollte.

So bekannte sich der Attentäter Timothy McVeigh dazu, den Anschlag in Oklahoma City mit seinem Mitverschwörer Terry Nichols als Racheakt für die Opfer von Waco geplant zu haben. Nichols leugnete die Beteiligung an der Tat lange Zeit und gestand seine Schuld erst 2006 ein. Er behauptete allerdings, von McVeigh dazu genötigt worden zu sein. 2007 erklärte Nichols in einer eidesstaatlichen Erklärung, daß es noch andere Täter gegeben und daß McVeigh ihm gegenüber behauptet habe, er sei von FBI-Direktor Larry Potts im Rahmen einer Undercover-Mission mit der Sprengung eines Regierungsgebäudes beauftragt worden. Während diese und andere Spuren, die in der aufwendigsten Strafverfolgungsoperation der US-Geschichte fallengelassen oder gar nicht erst aufgegriffen wurden, bis heute die Fantasie der Verschwörungstheoretiker beflügeln, hat McVeigh die Ausführung der Tat nach seiner Verurteilung eingestanden und zudem behauptet, daß es keine weiteren Mittäter gab. In den ihm verbliebenen Jahren nutzte der Überzeugungstäter die große Medienaufmerksamkeit, um seine Sicht der Dinge bis zu seiner Hinrichtung am 11. Juni 2001 in diversen Interviews und Texten publik zu machen.

Als Veteran des Irakkriegs und Soldat, der sich weniger für die unter seinesgleichen üblichen Freizeitvergnügungen interessierte, sondern sein Wissen über Waffentechnik und Kampfausbildung auch außerhalb der Dienstzeit perfektionierte, war McVeigh in vielerlei Hinsicht ein Vorzeigeprodukt des US-Militarismus. Als Anhänger einer radikallibertären Freiheitsideologie, die etwa das Recht auf privaten Waffenbesitz nicht nur zum Zweck der Selbstverteidigung gegen Kriminelle, sondern als Präventivmaßnahme gegen eine diktatorische Entwicklung der US-Regierung versteht, kehrte er das, was er beim Militär gelernt hatte, gegen die politischen Interessen, denen die US-Streitkräfte verpflichtet sind. So bezeichnete er die bei dem Anschlag von Oklahoma umgekommenen Kinder in einem Interview als "Kollateralschäden". Den darauf folgenden Aufschrei der Empörung quittierte er im April 2001 in einer schriftlichen Antwort auf Fragen, die ihm der Fernsehsender Fox TV vorgelegt hatte, damit, daß es sich bei dem Anschlag um einen "Präventiv- wie Vergeltungsschlag gegen eine zunehmend militaristische und gewalttätige Bundesregierung" gehandelt habe.

Erst nachdem sich Protestmärsche, Eingaben bei den Behörden und die in den Medien artikulierte Empörung vieler Bürger über das Vorgehen in Waco als unzureichend für eine "Korrektur des Machtmißbrauchs" erwiesen hätten und er zwei Jahre auf ein entsprechendes Eingeständnis aus Washington gewartet habe, wo man statt dessen die an der Erstürmung des Anwesens der Davidianer beteiligten Beamten mit Auszeichnungen und Sonderzulagen überhäufte, obwohl ihnen die Anwesenheit von Kindern auf der Farm bekannt war, sei er zu gewaltsamer Aktion übergegangen. Neben Waco berief sich McVeigh auf die Belagerung des Hauses des weißen Suprematisten Randy Weaver in Ruby Ridge, Idaho, durch Bundesagenten im Jahr 1992. Auch an dieser Operation der Sicherheitsbehörden entzündeten sich aufgrund der dabei erfolgten Tötung des Sohns und der Frau Weavers sowie eines US-Marshalls die Fantasien rechter US-Bürger über eine Bundesregierung, die sie als Bedrohung ihrer Freiheit verstanden.

Der liberale US-Intellektuelle und Autor Gore Vidal entdeckte am Fall McVeighs so viele Parallelen zwischen seinem terroristischen Akt und der Kriegführung der US-Regierung, daß er mit dem Todeskandidaten in Briefkontakt trat und in Artikeln Auszüge aus seinen Texten zitierte. So hatte McVeigh bereits 1998 der ihm in besonderer Weise zur Last gelegten Ermordung von Kindern entgegengehalten:

"Doch wenn die Diskussion auf den Irak kommt, wird jede Kindertagesstätte in einem staatlichen Gebäude sofort zu einem 'menschlichen Schutzschild'. (...) Unsere Regierung hat zugegebenermaßen gewusst, dass sich in oder bei staatlichen Gebäuden im Irak Kinder aufhalten, und dennoch hält sie an ihren Bombardierungsplänen fest - und sagt, dass man sie nicht verantwortlich machen kann, wenn dabei Kinder sterben."
(1)

McVeigh bestritt in diesem Text, von der Anwesenheit von Kindern in dem Murrah-Gebäude gewußt zu haben, was seine Schuld nicht geringer machte. In seinem Selbstverständnis unterschied er sich damit allerdings nicht von der eigenen Regierung, als deren Soldat er im Irak gekämpft und in deren Armee er gelernt hatte, mit der kalten Ratio des Krieges vorzugehen. In einer Erklärung vom 4. April 2001, die er ebenfalls Vidal zuschickte, tritt die militärische Logik schon von der Diktion her überdeutlich in Erscheinung. Nachdem er bestätigt, die Tat begangen zu haben, kündigt er an, die Gründe und Motive seines Attentats offenlegen zu wollen. McVeigh gibt an, nach den Ereignissen von Waco einen "Akt der Vergeltung" und "Gegenangriff" geplant zu haben, da die zunehmende Militarisierung der staatlichen Sicherheitsbehörden dort darin gipfelte, daß die US-Regierung "wie die chinesische - gegen die eigenen Bürger Panzer einsetzte":

"Ihrer ganzen Absicht und Zielsetzung nach waren die Bundesbeamten zu 'Soldaten' geworden (und orientierten sich, was Ausbildung, Taktik, Technik, Ausrüstung, Sprache, Kleidung, Organisation und Denkweise betrifft, am Militär) und traten immer gewaltsamer auf. Deshalb sollte dieser Bombenanschlag auch ein Präventiv- (oder Proaktiv-)Schlag gegen eben diese Streitkräfte und ihre Kommando- und Kontrollzentralen in dem besagten Gebäude sein. Führt ein Aggressor seine Angriffe ständig von einer bestimmten Operationsbasis aus, so entspricht es guter militärischer Strategie, den Kampf ins Lager des Feindes zu tragen. Außerdem orientierte ich mich am Vorbild der US-amerikanischen Außenpolitik und beschloss, dieser Regierung, die sich zunehmend feindselig zeigte, eine Botschaft zu senden, indem ich ein staatliches Gebäude und die darin befindlichen Staatsbeamten, die die Regierung repräsentieren, in die Luft sprengte. Die Bombardierung des Murrah-Gebäudes entspricht moralisch und strategisch der von den Vereinigten Staaten durchgeführten Zerstörung eines Gebäudes in Serbien, im Irak oder in anderen Ländern. Aus dieser Perspektive steht das Ereignis von Oklahoma City in einer Reihe mit dem, was Amerikaner unablässig anderen zufügen, und folglich war und ist meine Haltung die eines kühlen Analytikers."
(2)

Der Katholik McVeigh hat sich laut seinem Anwalt vor der Hinrichtung nach Empfangen der letzten Ölung, aber ohne Ablegen der Beichte, Gott überantwortet sowie den Tod und die Schmerzen der Opfer bedauert, aber keine Reue dafür gezeigt, Krieg gegen die Vereinigten Staaten geführt zu haben. In seiner Selbstgerechtigkeit wies er alle Merkmale einer weißen, christlichen, amerikanischen Suprematie auf, die sich gesetzestreu und wertekonform gibt und dabei zu großer Grausamkeit in der Lage ist. Indem er seinem idealistischen Streben mit einem monströsen Verbrechen Ausdruck verlieh, war sein Selbstverständnis nicht so weit von dem jener US-Politiker und -Generäle entfernt, die Kriegshandlungen gegen Zivilisten als notwendige Begleiterscheinung eines prinzipiell gutzuheißenden Kampfes für Freiheit und Demokratie rechtfertigen. Der erklärte Verteidiger verfassungsmäßiger Bürgerrechte gegen einen tyrannischen Staat begründete seine Bluttat mit Zitaten aus den Schriften der Verfassungsväter Alexander Hamilton und Thomas Jefferson. Als sich McVeigh nach der Verkündung des Todesurteils 1997 erstmals an das Gericht wandte, verwies er auf ein berühmtes Minderheitsvotum des Verfassungsrichters Louis Brandeis, in dem dieser die US-Regierung davor warnte, als Lehrmeisterin der Nation das Gesetz zu brechen, weil dies zur Nachahmung animiere und in die Anarchie führe. Auch damit demonstrierte der Attentäter von Oklahoma City, wie nah der homegrown terrorism militanter Rechtsradikaler in den USA am staatsideologischen Mainstream seines Landes siedelt.

Dementsprechend bemüht waren die US-Behörden und -Medien, nach seiner Hinrichtung jeden Zweifel an der Verwerflichkeit seines Tuns zu zerstreuen. Die New York Times trat den laut gewordenen Befürchtungen, nach seinem Tod könne McVeigh zum Helden eines die amerikanische Nation gegen den Übergriff der Globalisierung verteidigenden Patriotismus werden, mit einer Reportage entgegen, in der auf Basis einiger weniger Aussagen behauptet wurde, die von dem Angriff der Regierungsbehörden, der maßgeblich zum Anschlag von Oklahoma City geführt hatte, betroffenen Davidianer vergössen "keine Tränen für McVeigh". Ungefragt blieben die sieben Davidianer, die trotz nicht zu erbringender Beweise, für den Tod von vier Agenten der den Privatbesitz von Schußwaffen kontrollierenden US-Behörde ATF verantwortlich gemacht wurden und wegen bewaffneten Widerstands gegen die Staatsgewalt zu 40 Jahren Haft verurteilt worden waren. Bei dem vergeblichen Versuch der ATF, am 28. Februar 1993 das Gelände der Davidianer zu erstürmen, kamen diese Beamten und fünf Mitglieder der religiösen Gruppe ums Leben.

Vor allem jedoch widmete sich das Blatt am Tage der Hinrichtung McVeighs, dem 11. Juni 2001, der intensiven Beschäftigung des Attentäters mit der Historie seines Landes:

"Irgend etwas veranlaßte Mr. McVeigh in sehr jungem Alter zu der Überzeugung, die irreduzible Logik der Geschichte verstanden zu haben, während er tatsächlich nichts anderes erkennen konnte als die Krümel paranoider Propaganda, die er für sich zusammengekehrt hat. Dieses etwas - der Schlüssel seines Verständnisses von Amerika - war die Schußwaffe. Er trug immer eine bei sich. Alle anderen Rechte waren für McVeigh demgegenüber zweitrangig. Für ihn definierte sie das Verhalten der Bundesregierung und die Verpflichtungen des Bürgers. Keine andere Beziehung, keine andere Ethik war von Belang."

"Gewalt ist so amerikanisch wie Kirschkuchen", lautet die berühmte Kurzform dieser Analyse, mit der der Bürgerrechtler und Black Panther-Führer H. Rap Brown in den 1960er Jahren allerdings die Gewalttätigkeit weißer Rassisten und der Staatsorgane meinte. Die politische Ethik, die McVeigh dazu bewegte, das Recht seines Staates, eigenen Bürger wie denen anderer Länder Gewalt anzutun, zu bestreiten, ist mithin universaler, als es die New York Times eingestehen wollte. So ist die Schußwaffe, um die das Gewaltverständnis des Attentäters kreiste, das Produkt einer Kultur der militärischen wie zivilen Gewaltanwendung, deren Dominanz sich nicht einfach mit der Pathologisierung eines Täters aus der Welt schaffen läßt, der sich auf sie beruft. Der Reduktion seiner politischen Überzeugungen auf die physische Gewalt der in die US-Gesellschaft fest integrierten Schußwaffe entspricht der Expansion des staatlichen Anspruchs auf Gewaltanwendung über alle Grenzen hinaus auf komplementäre Weise.

Zudem ist der legale Schußwaffenbesitz, der als grundrechtlicher Anspruch unter anderem der Unterdrückung der Sklaven diente, Ausdruck einer Form bourgeoiser Herrschaftsicherung, dem der Anspruch auf ökonomische Gleichstellung aller in den USA lebenden Menschen diametral entgegensteht. Der erklärte Antikommunist McVeigh stand auch in dieser Hinsicht fest im Lager einer US-Rechten, die in Hinsicht auf die militante Durchsetzung ihrer Klasseninteressen keine Randgruppe ist. Die National Rifle Association (NRA), die in ihrer 140jährigen Geschichte mit Ulysses S. Grant einen US-Präsidenten als Vorsitzenden vorweisen kann, und die kleinere Organisation Gun Owners of America (GOA) vereinigen über vier Millionen Mitglieder auf sich. Die unter dem Namen Jews for the Preservation of Firearms Ownership (JPFO) organisierten Waffenbesitzer bezichtigen die US-Regierung gar, daß Versuche der US-Regierung, den privaten Waffenbesitz einzuschränken, eine totalitäre Maßnahme sei, die dem vom NS-Regime über Juden verhängten Waffenverbot entspreche. Der Star der Republikaner, Sarah Palin, gefällt sich darin, als Flintenweib zu posieren, und die Anhänger der aufstrebenden Tea Party sind ausgesprochene Verfechter des Rechts auf privaten Schußwaffenbesitz.

Die US-Rechte in der republikanischen Partei und der Tea Party-Bewegung steht nicht von ungefähr unter Verdacht, ein zur Gewaltbereitschaft ihrer Anhänger ungeklärtes Verhältnis zu haben. Dabei machen sich ihre Kritiker auch die Person McVeighs zunutze, war doch in seinem englischsprachigen Wikipedia-Eintrag (last modified on 16 April 2010 at 06:54) der Nebensatz vermerkt "Timothy James McVeigh ..., was a prominent Tea Party activist." Nur wenig später (last modified on 16 April 2010 at 11:45) war dieser natürlich unrichtige Eintrag auch schon wieder verschwunden.

Die Hinrichtung des Attentäters von Oklahoma City erfolgte exakt drei Monate vor dem 11. September 2001. Timothy McVeigh hatte mit seiner Tat zu einer erheblichen Verschärfung der Antiterrorgesetze und zur Schwächung der strafprozessualen Rechte von Angeklagten vor US-Bundesgerichten beigetragen. Die von ihm betriebene Eskalation uferte mit 9/11 zu weltweiter militärischer Aggression und bürgerlicher Entrechtung aus. Gore Vidal, der auf Einladung McVeighs Zeuge bei dessen Hinrichtung war und der für seinen Briefwechsel mit dem Todeskandidaten öffentlich als angeblicher Terrorsympathisant gescholten wurde, hatte nach den Anschlägen des 11. September erhebliche Schwierigkeiten, weiterhin Artikel in den USA zu veröffentlichen. Dabei stand es keinesfalls in seiner Absicht, den Anschlag von Oklahoma City zu rechtfertigen. Er wollte allerdings zu bedenken geben, daß es in den US-Medien nie zur Sprache gekommen wäre, "dass die Junta unserer Herrschenden McVeigh (einen Helden des Golfkriegs aus dem amerikanischen Herzland) und Osama, den selbst ernannten Verfechter des muslimischen Glaubens, ernsthaft provoziert haben könnte" (3).

Wie die Verarbeitung des Anschlags von Oklahoma City in den USA zeigt, will man in der US-amerikanischen Gesellschaft nicht unbedingt darüber aufgeklärt werden, daß man mit beiden Beinen in einem Morast aus Gewalt steckt, der durch den Versuch, ihm durch bloße Repression und hehre Werte zu entkommen, nur noch zäher wird. Die diesem Dilemma zugrundeliegenden sozialen Konflikte werden von der US-Rechten mit einem Protoliberalismus beantwortet, der letztlich die Wiedereinführung des Faustrechts unter der Bedingung einer höchst ungerechten Eigentumsordnung propagiert. Das Wiederaufleben militanter rechtsradikaler Gruppen am Beispiel der christlich-fundamentalistischen Hutaree-Miliz, die angeblich Anschläge auf die US-Sicherheitsbehörden geplant hat, zeigt, daß die sozialen Probleme der US-Gesellschaft weiterhin erheblichen Sprengstoff bergen. Dessen Ursachen werden mit der antikommunistischen Paranoia der Tea Party-Aktivisten, die den neoliberalen US-Präsident Barack Obama sozialistischer Umtriebe bezichtigen, gezielt verleugnet.

Fußnoten:

(1) Gore Vidal: Ewiger Krieg für ewigen Frieden, Hamburg, 2002, S. 90.

(2) Ebd., S. 92.

(3) Ebd., Vorwort von Ende Februar 2002, S. 8.

16 April 2010