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ARBEIT/642: Konzertierte Aktion Pflege (Caritas)


Caritas Pressemitteilung vom 4. Juni 2019

Konzertierte Aktion Pflege

Mitarbeitende in der Pflege und Einrichtungen ermutigen und motivieren


Berlin, 04. Juni 2019. "Die Mitarbeitenden in der Pflege und die Pflegeeinrichtungen müssen gestärkt und dürfen nicht überfordert werden", betont Caritas-Präsident Peter Neher anlässlich der heute veröffentlichten verbindlichen Ziele der Konzertierten Aktion Pflege (KAP). Dringend notwendig sei, die Arbeitsverdichtung im Arbeitsalltag zu reduzieren, die Arbeitsbedingungen von Pflegekräften zu verbessern und die Ausbildung in der Pflege zu stärken. Auch sei eine bundesweite Refinanzierung tariflich vereinbarter Vergütungen unerlässlich. "Wenn aber die Maßnahmen zur Verbesserung wie im geplanten Tempo realisiert werden, könnten fehlende personelle Kapazitäten die Ziele der KAP faktisch konterkarieren", so Neher.

Denn in den vergangenen Jahren mussten die Einrichtungen und die Mitarbeitenden bereits viele Reformen umsetzen. Aktuell sind die Einrichtungen und Mitarbeitenden mit allen Kräften beschäftigt, sich auf die neue Pflegeausbildung vorzubereiten und insbesondere im vollstationären Bereich das Indikatoren-gestützte Qualitätsprüfverfahren einzuführen. Bedingt durch den Fachkräftemangel haben die Einrichtungen so kaum noch personelle Reserven für Projektmanagement und Umsetzung.

"Die Ziele der Konzertierten Aktion Pflege sollten in der Praxis keine Abwehrreaktionen bei den Pflegeinrichtungen und insbesondere bei den Pflegekräften hervorrufen. Die Einrichtungen brauchen Zeit, um die Maßnahmen entsprechend realisieren zu können", betont Neher. Für eine Stärkung und Unterstützung der Pflege-Mitarbeitenden in den Einrichtungen braucht es eine Roadmap und ein Monitoring. Zudem muss eine Refinanzierung der Personalkosten sichergestellt sein und der zusätzliche Aufwand beim Sammeln von Daten in den Pflegesatz- und Vergütungsverhandlungen berücksichtigt werden. Besonders in den Blick genommen werden müssen die Entbürokratisierung und die Beschleunigung des Antrags- und Nachweisverfahrens. Hier sind innovative Ansätze gefordert. Nur so sind die Pflege-Mitarbeitenden in den Einrichtungen zu ermutigen und es bleibt hinreichend Zeit für die Pflegebedürftigen.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 4. Juni 2019
Deutscher Caritasverband, Pressestelle
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Telefon: 030 30 284447-42, Telefax: 030 284447-55
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Internet: www.caritas.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Juni 2019

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