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ORGANISATION/394: Schutzausrüstung fehlt - Wir müssen uns zu Ostern unbedingt an die Schutzmaßnahmen halten (Caritas)


Caritas Pressemitteilung vom 6. April 2020

Schutzausrüstung fehlt - Wir müssen uns zu Ostern unbedingt an die Schutzmaßnahmen halten


Berlin - "So schwer es vielen, gerade uns Christen, fallen wird: Auch zu Ostern müssen wir uns an die behördlichen Infektionsschutzmaßnahmen halten: Auf Osterfeiern in der Gemeinde und Beisammensein im Familien- und Freundeskreis müssen wir in diesem Jahr verzichten", mahnt Caritas-Präsident Peter Neher zu Beginn der Karwoche. "Gerade angesichts des weiter eklatanten Mangels an Schutzkleidung in den Einrichtungen der Alten- und Behindertenhilfe sind wir das allen schuldig, die vom Virus lebensgefährlich bedroht wären, und allen, die sie unermüdlich pflegen".

"Knappheit an Schutzausrüstung setzt unsere Mitarbeitenden einer hohen Gefahr aus. Sie führt auch unter Umständen dazu, dass wir unseren Dienst an den Menschen nicht so umfassend leisten können, wie es diese außergewöhnliche Situation gebieten würde", so Neher weiter. "Dazu gehört der Schutz vor Infektionen aber auch, gerade in dieser Zeit der extremen Verunsicherung, die Zuwendung, die Nähe und die Begleitung der pflege- und hilfebedürftigen Menschen".

Abschied nehmen

Besonders belastend ist es nach Erfahrungen der Caritas-Einrichtungen, wenn Angehörige nur noch unter massiv erschwerten Bedingungen in die Einrichtungen gehen können. "Wir tun tatsächlich alles, um den Angehörigen zu ermöglichen, sich von ihren sterbenden Verwandten zu verabschieden. Dazu brauchen wir Schutzausrüstung und einen hohen Personaleinsatz. Beides ist in diesen Zeiten allerdings Mangelware", erklärt dazu beispielhaft Anke Schäflein, Geschäftsführerin des Caritasverbandes für den Landkreis Haßberge in Unterfranken, der Träger verschiedener stationärer Einrichtungen und ambulanter Pflege ist.

Zeit gewinnen

Es darf jetzt keine Verteilungskämpfe um knappe Schutzkleidung geben, bei denen die Schwächsten den Kürzeren ziehen. Die Vorräte müssen dahin fließen, wo sie aktuell am dringlichsten benötigt werden: In die Krankenhäuser, in die Pflege - sowohl stationär als auch ambulant -, in die Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen.

Mit dem Lockdown haben die politisch Verantwortlichen strenge Maßnahmen zur Verlangsamung der Virusausbreitung ergriffen. Diese Entscheidung unterstützt der Deutsche Caritasverband, da nur so die nötige Zeit gewonnen werden kann, um bis zum Höhepunkt der Krankheitsfälle die Produktion und Beschaffung von Schutzkleidung anzukurbeln. "Mit jedem Tag, mit dem die Kontaktbeschränkungen die Infektionskurve abflachen, können sich unsere Einrichtungen besser auf das Virus vorbereiten", so Neher. Der Erfolg dieser Strategie setzt voraus, dass alle sich an die Maßnahmen halten, auch in der Ferienzeit und auch an Ostern.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 6. April 2020
Deutscher Caritasverband, Pressestelle
Reinhardtstraße 13, 10117 Berlin
Telefon: 030 30 284447-42, Telefax: 030 284447-55
E-Mail: pressestelle@caritas.de
Internet: www.caritas.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. April 2020

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