Schattenblick →INFOPOOL →POLITIK → SOZIALES

RENTE/500: Altersvorsorge - Bankenimage und Finanzmarktkrise (DIA)


PRESSEINFORMATION - Deutsches Institut für Altersvorsorge

Bankenimage und Finanzmarktkrise
Was Sparer über Einlagensicherheit wissen und wie sie Banken (ein)schätzen


Berlin, 31. März 2009
Die Finanzmarktkrise hat dem Ansehen des Kreditgewerbes geschadet und das Vertrauen in die Einlagensicherheit geschwächt. Dies zeigen zwei Befragungen der Universität Münster aus dem November 2007 und mitten in der Krise im November 2008.


*


"Ein noch größerer Vertrauensverlust durch die Finanzmarktkrise konnte vor allem durch die staatlichen Rettungsmaßnahmen verhindert werden", konstatiert Thomas Langer, Professor für Finanzierung an der Universität Münster und Leiter der DIA Researchgroup. Deshalb machten sich Ende 2008 beispielsweise nur 13 Prozent der im Auftrag des DIA Befragten große Sorgen um ihre Ersparnisse zur Altersvorsorge. Das Vertrauen in die Banken und den staatlichen Rettungsschirm ist nach wie vor so groß, dass über die Hälfte der Anleger (53 Prozent) gar nicht auf die Finanzmarktkrise reagieren wollen. Im Vergleich zur Befragung des Jahres 2007 wurden zwölf Monate später die Bankeinlagen als nur geringfügig unsicherer eingestuft. Bankenpleiten in den kommenden fünf Jahren werden dagegen als deutlich wahrscheinlicher eingeschätzt und staatliche Rettungsaktionen gleichzeitig für erheblich wahrscheinlicher angesehen als noch vor einem Jahr.

Konditionen nicht mehr wichtiger als Sicherheit

Waren im November 2007 noch die Bankkonditionen das wichtigste Auswahlkriterium bei der Anlageentscheidung, steht ein Jahr später die Sicherheit des Geldinstituts an erster Stelle. Fast 52 Prozent der Befragten stufen die Sicherheit in die höchste Wichtigkeitskategorie ein. Das Sicherheitsbedürfnis steigt mit zunehmendem Alter und ist bei Frauen signifikant ausgeprägter als bei Männern, so ein Ergebnis der Untersuchung.

Einlagensicherungssysteme bekannter als vor der Krise

Dank der intensiven Berichterstattung zur Finanzmarktkrise wussten im November 2008 immerhin 60 Prozent (Vorjahresmonat: 42 Prozent) der Menschen, dass Einlagen in Deutschland für den Fall einer Bankenpleite gesichert sind. Die gesetzliche Einlagensicherung kannte Ende 2008 ein Drittel der Befragten (November 2007: 12 Prozent). Das zusätzliche Sicherungssystem der Sparkassen wird mit 44 Prozent deutlich stärker wahrgenommen als das der Privatbanken (18 Prozent).

Konkretes Wissen ungenügend

Für welche Produkte die Einlagensicherung gilt, konnte jedoch nur ein Drittel richtig beantworten. "Der Kenntnisstand insgesamt und insbesondere das Detailwissen sind immer noch als ungenügend zu beurteilen", betont Professor Dr. Thomas Langer. Das bestätigen aber auch die Befragten selbst: 69 Prozent (Vorjahr: 79 Prozent) beurteilen ihr Wissen zur Einlagensicherung nach wie vor als unzureichend. Auffallend: Trotz eines höheren Sicherheitsbedürfnisses wussten Frauen tendenziell weniger über das Thema Einlagensicherung Bescheid als Männer.

Differenzierte Einschätzung der Banken

Im Jahr der Finanzmarktkrise werden die Sparkassen als die Kreditinstitute mit der höchsten Einlagensicherheit wahrgenommen, gleichauf gefolgt von den Volksbanken und der Deutschen Bank. Das Schlusslicht unter den untersuchten Banken bildet die Citibank. Dieses Ranking gilt auch in Bezug auf Geldanlagen zur Altersvorsorge: 63 Prozent der Befragten halten die Sparkassen für einen besonders sicheren Partner, 43 Prozent die Volksbanken und nur 13 Prozent die Privatbanken.

Im Kompetenzvergleich der Geldinstitute wird die Deutsche Bank jedoch deutlich vor den Sparkassen und Volksbanken platziert, im Sympathievergleich stehen die Sparkassen und Volksbanken auf den Plätzen eins und zwei. "Nicht ganz unerwartet haben sich die Sympathiewerte insgesamt für die Banken im Jahr der Finanzmarktkrise deutlich verschlechtert, die Reputation hat arg gelitten", so das Resümee von Prof. Dr. Thomas Langer.


Die aktuelle Studie "Bankenimage und Finanzmarktkrise" kann unter www.dia-vorsorge.de angefordert werden.


*


Quelle:
DIA-Presseinformation vom 31. März 2009
Herausgeber: Deutsches Institut für Altersvorsorge
Hansaring 61, 50670 Köln
Telefon: (0221) 161 21 13
Telefax: (0221) 161 25 69
E-Mail: info@dia-vorsorge.de
www.dia-vorsorge.de,


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. April 2009