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MELDUNG/196: UNICEF fordert freien und sicheren Zugang zu den Kindern in Aleppo (UNICEF)


UNICEF - Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen - Köln / Aleppo, 03. August 2016

UNICEF fordert freien und sicheren Zugang zu den Kindern in Aleppo


Angesichts der schweren Kämpfe in der syrischen Stadt Aleppo fordert UNICEF sofortigen und sicheren Zugang zu allen Kindern - gleichgültig, in welchem Stadtteil sie sich aufhalten. Die Kinder müssen dringend mit Nahrung, Medikamenten und sauberem Wasser versorgt werden. "Die Eskalation der Gewalt hat entsetzliche Folgen für die Kinder und wird schwere Konsequenzen für sie in den kommenden Jahren haben", erklärte Saad Houry, UNICEF Regionaldirektor für den Nahen Osten und Nordafrika.

Seit Anfang Juli sind über 300.000 Menschen im Ostteil der Stadt von lebensrettender humanitärer Hilfe abgeschnitten, darunter sind nach Schätzung von UNICEF über 120.000 Kinder und Jugendliche. Viele von ihnen sind von den schweren Kämpfen inmitten der dicht besiedelten Wohngebiete in den vergangenen Tagen direkt betroffen.

Unzählige Menschen fliehen vor den Kämpfen in den Stadtteilen

In der Nacht von Sonntag auf Montag flohen rund 25.000 Menschen vor den Kämpfen in den Stadtteilen '1070' und al Riyadah, darunter 12.000 Kinder. Viele flohen barfuß und mussten außer ihrer Kleidung ihre gesamte Habe zurücklassen. Die Familien lebten dort seit zwei Jahren als Flüchtlinge in halbfertigen Rohbauten. UNICEF hatte sie mit Trinkwasser, medizinischer Hilfe sowie Notschulen und psychosozialen Hilfsangeboten unterstützt.

Die Menschen suchen jetzt Zuflucht in Parks oder Moscheen. 2000 Menschen halten sich in drei Hilfszentren auf, die von lokalen Hilfskomitees mit Unterstützung von UNICEF und seinen Partnern betrieben werden. Öffentliche Küchen versorgen dort rund 10.000 Menschen mit Nahrung.

UNICEF organisiert die Versorgung mit Trinkwasser durch Tankwagen. Durch die Angriffe wurde die Stromversorgung unterbrochen. Dies bedeutet dass die Wasserpumpen in der 2-Millionen-Stadt nicht funktionieren. Die Bewohner sind jetzt auf 70 Brunnen sowie Wassertanks angewiesen, die UNICEF zusammen mit seinen Partnern für die Notversorgung bereitgestellt hat.

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Quelle:
UNICEF - Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen
Pressemitteilung vom 3. August 2016
Herausgeber: Deutsches Komitee für UNICEF, Pressestelle
Höninger Weg 104, 50969 Köln
Telefon: 0221/936 50-0, Fax: 0221/93 65 02 79
E-Mail: mail@unicef.de
Internet: www.unicef.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. August 2016

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