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MELDUNG/337: Mehr als zwei Drittel der Länder der Welt unterstützen den Atomwaffenverbotsvertrag (Pressenza)


Internationale Presseagentur Pressenza - Büro Berlin

Mehr als zwei Drittel der Länder der Welt unterstützen den Atomwaffenverbotsvertrag

Von International Campaign to Abolish Nuclear Weapons, 28. Oktober 2019


Wie kann man zeigen, dass Veränderungen passieren, wenn sie langsam und meist hinter geschlossenen Türen stattfinden? Bei ICAN versuchen wir sicherzustellen, dass die Welt jedes Mal davon hört, wenn ein Land oder ein Regierungschef sich für den UN-Vertrag über das Verbot von Atomwaffen (TPNW) einsetzt, aber manchmal hilft es auch, das Gesamtbild zu betrachten.

Kürzlich wurde ein neuer Bericht unserer Partnerorganisation Norwegian People's Aid veröffentlicht, der folgendes Bild zeichnet:

• Mehr als zwei Drittel der Länder der Welt (135) unterstützen das Atomwaffenverbotsvertrag, indem sie ihn bei den Vereinten Nationen unterzeichnet, ratifiziert haben, beigetreten sind oder zu seinen Gunsten abgestimmt haben.

• Bereits neun atomar bewaffnete Staaten haben die Macht, die ganze Welt zu gefährden, und ihre Rhetorik sowie ihre Handlungen zeigen, dass sie auf dem Weg zu einem neuen atomaren Wettrüsten sind:
- Die Gesamtsprengkraft ihrer aktiven Nuklearbestände entspricht fast 1,9 Millionen Kilotonnen TNT. Das bedeutet, dass diese neun Staaten die Fähigkeit haben, die Feuerkraft in Höhe von rund 245 Kilogramm TNT pro Person auf der Erde freizusetzen.
- Während des Zeitrahmens des Berichts gibt es ein Dutzend Beispiele für verschärfte nukleare Rhetorik und sogar regelrechte Drohungen, Kernwaffen aus Atomstaaten einzusetzen, die von Außenministerien und Staatschefs in Reden und auf Twitter ausgesprochen wurden.
- Von September 2018 bis August 2019 führten die Atomstaaten fast fünfzig Tests mit nuklearfähigen Raketen durch.

• Neben den neun Atomstaaten gibt es auch 31 weitere Staaten, die den Einsatz von Atomwaffen in ihrem Namen befürworten oder anstreben.

• Doch die Mehrheit der Welt ergreift Maßnahmen zur Beendigung von Atomwaffen. Der Atomwaffenverbotsvertrag bewegt sich stetig auf ein baldiges Inkrafttreten zu, welches das Unterzeichnen von 50 Staaten erfordert. Zum Zeitpunkt der Berichtsverfassung hatte der Atomwaffenverbotsvertrag mit knappem Abstand die zweitschnellste Ratifizierung aller Verträge über Massenvernichtungswaffen.

Diese Fakten stammen aus der 2019er Ausgabe des Berichts der Norwegian People's Aid, dem Nuclear Weapons Ban Monitor, der vor kurzem im Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York veröffentlicht wurde.

Mehr Informationen im Nuclear Weapons Ban Monitor 2019 [1]

Diese neueste Ausgabe des Nuclear Weapons Ban Monitor liefert ICAN-Aktivist*innen die Fakten, um zu erklären, warum die Welt bereit ist, Atomwaffen zu verbieten. Mit dem Nuclear Weapons Ban Monitor kannst du herausfinden, was jedes Land tut (oder unterlässt), um Atomwaffen zu beseitigen, und wie es im Vergleich zum Rest der Welt steht.

Finde heraus, wie dein Land auf banmonitor.org da steht [1]

Wir hoffen, dass wir auf deine Unterstützung bei der Verbreitung des Berichts der Norwegian People's Aid in die ganze Welt zählen können. Die Mehrheit der Länder der Welt ist bereit, Atomwaffen zu beseitigen, und der Wandel ist bereits im Gange.


Die Übersetzung aus dem Englischen wurde von Léonie Heinrich aus dem ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt.


Über den Autor

International Campaign to Abolish Nuclear Weapons.
Die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Nuklearwaffen (ICAN) ist eine globale Organisation, die sich bemüht, Menschen auf der ganzen Welt zu mobilisieren, ihre Regierungen zu inspirieren, zu überzeugen und unter Druck zu setzen, Verhandlungen für einen umfassenden Nuklearwaffenverbotsvertrag durchzusetzen. Seitdem die Organisation 2007 gegründet wurde, hat sie weltweit 360 Partnerorganisationen in 93 Ländern dazugewonnen. www.icanw.org


Anmerkung:
[1] https://banmonitor.org/?mc_cid=ea59a1dad8&mc_eid=4380856606


Der Text steht unter der Lizenz Creative Commons 4.0
http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

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Quelle:
Internationale Presseagentur Pressenza - Büro Berlin
Reto Thumiger
E-Mail: redaktion.berlin@pressenza.com
Internet: www.pressenza.com/de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Oktober 2019

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