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GEWERKSCHAFT/1176: Streiks bei Lekkerland in drei Bundesländern (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 12. Mai 2015

Streiks bei Lekkerland in drei Bundesländern - deutliches Gehaltsplus gefordert


Berlin, 12.05.2015 - Rund 250 Beschäftigte haben in der Nacht von Montag auf Dienstag in den vier Lekkerland-Logistikzentren Bobenheim-Roxheim (Rheinland-Pfalz), Frechen (NRW), Riegel und Mögglingen (beide Baden-Württemberg) einen eintägigen Warnstreik begonnen. Sie fordern in der aktuellen Tarifrunde für den Groß- und Außenhandel unter anderem eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 5,5 Prozent (NRW und Baden-Württemberg) beziehungsweise um einen Euro pro Stunde (Rheinland-Pfalz). Bereits am vergangenen Freitag (8. Mai) hatten die Beschäftigten des Lekkerland-Standortes Allershausen in Bayern gestreikt.

"Bei Lekkerland verteilt sich immer mehr Arbeit auf immer weniger Köpfe. Für die Beschäftigten, die für Lekkerland die Gewinne erwirtschaften, bedeutet das steigende Leistungsverdichtung und Stress. Diese harte und gute Arbeit muss in der laufenden Tarifrunde durch ein deutliches Gehaltsplus honoriert werden", sagte Ingo Harms, Bundesfachgruppenleiter Groß- und Außenhandel der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di).

Bei Lekkerland sind seit 2010 bereits rund 600 Arbeitsplätze abgebaut worden. Beim Großhändler für unter anderem Lebensmittel und Getränke, der vornehmlich Tankstellen und Kioske beliefert, arbeiten heute noch rund 2.800 Beschäftigte. Die meisten von ihnen sind in einem der bundesweit rund 15 Logistikzentren tätig, für die der Tarifvertrag des Groß- und Außenhandels gilt. Die Geschäftsführung des Unternehmens hatte vor kurzem unter dem Namen "GO 2020" eine Zerschlagung und Umstrukturierung ganzer Unternehmensbereiche, unter anderem den Abbau kaufmännischer Tätigkeiten sowie einen weiteren Stellenabbau angekündigt. Rund 300 Arbeitsplätze sind dadurch gefährdet. Bereits 2009 hatte Lekkerland versucht, aus den Tarifverträgen des Groß- und Außenhandels zu flüchten. Dies konnten die Beschäftigten damals mit Streiks verhindern. "Lekkerland ist ein Großhändler. Die Belegschaft wird sich entschlossen gegen jede Form der Tarifflucht wehren", sagte Harms.

Die Streiks bei Lekkerland sind Teil der regional geführten Lohn- und Einkommenstarifrunde, die seit April 2015 für die Beschäftigten des Handels (Einzelhandel und Groß- und Außenhandel) begonnen hat.

Aktuelle Informationen zur Tarifrunde unter:
www.mehr-respekt-im-handel.de
www.handel.verdi.de oder
www.verdi.de/presse/aktuelle-themen

In NRW und Bayern finden am heutigen Dienstag (12. Mai 2015) die zweiten Verhandlungsrunden für den Groß- und Außenhandel statt.

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Quelle:
Presseinformation vom 12.05.2015
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Eva Völpel - ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin
Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
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Internet: www.verdi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Mai 2015

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