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GEWERKSCHAFT/1177: Scharfe Kritik an der Schließung weiterer Karstadt-Häuser (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 12. Mai 2015

ver.di und der Karstadt-Gesamtbetriebsrat üben scharfe Kritik an der Schließung weiterer Karstadt-Häuser


Berlin, 12.05.2015 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Gesamtbetriebsrat (GBR) von Karstadt üben scharfe Kritik an den heute auf der Karstadt-Aufsichtsratssitzung gefassten Beschlüssen, fünf weitere Karstadt-Filialen (Recklinghausen, Mönchengladbach-Rheydt, Bottrop, Dessau und Neumünster) zu schließen. Von der Entscheidung sind rund 540 Beschäftigte betroffen.

"Wir haben für diesen Schritt kein Verständnis. Wir haben deutlich gemacht, dass es für die Häuser eine realistische Chance gibt, sich mit einem tragfähigen Zukunftskonzept und neuen lokalen Konzepten am Markt zu behaupten. Stattdessen stellen die Eigentümer wieder die Verwertung der Immobilien in den Vordergrund. So hat Herr Benko erneut die Chance vertan zu zeigen, dass er ein wirkliches Interesse am Warenhaus-Geschäft hat. Nun werden zu Lasten der Beschäftigten, aber auch der Kundinnen und Kunden sowie der Einkaufskultur in den Innenstädten einseitig Fakten geschaffen. Für die Beschäftigten bei Karstadt ist das erneut ein schwerer Tag. Sie hätten Respekt und Wertschätzung für ihre Arbeit verdient, aber erst werden ihnen jahrelang tiefe finanzielle Einschnitte abverlangt und jetzt verlieren sie ihre Arbeitsplätze. Sie bezahlen die Zeche für eine verfehlte Managementpolitik und die Enttäuschung der Beschäftigten darüber, wie mit ihnen umgegangen wird, ist groß", sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger.

"Das ist ein bitterer Tag für die Beschäftigten von Karstadt. Kaum hat eine Sanierungsphase mit erheblichem Personalabbau in allen Häusern begonnen, folgt die Schließung von Filialen. Mit dem heutigen Tag ist Vertrauen in die Eigentümer und die Geschäftsführung von Karstadt verloren gegangen. Statt in das Warenhaus zu investieren und Zeit für die Umsetzung neuer Konzepte zu geben, stellt man Hunderte von Beschäftigten vor vollendete Tatsachen. Bisher besteht der Kurs der neuen Karstadt-Eigentümer und der Geschäftsführung vor allem aus einer rigiden Spar- und Kürzungspolitik auf dem Rücken der Mitarbeiter. Verantwortungsvolle Unternehmenspolitik sieht anders aus", sagte der GBR-Vorsitzende Hellmut Patzelt.

Die Tarifkommission und der GBR werden nun kurzfristig das weitere Vorgehen beraten.

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Quelle:
Presseinformation vom 12.05.2015
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Eva Völpel - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Mai 2015

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