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GEWERKSCHAFT/1356: Bundesweite Streiks bei Amazon in Deutschland (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 2. Mai 2016

Bundesweite Streiks bei Amazon in Deutschland und gemeinsame Aktionen in Polen


Berlin, 02.05.2016 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft die Beschäftigten der Amazon-Versandzentren Leipzig, Bad Hersfeld, Rheinberg und Werne für den 2. und 3. Mai 2016 zum Streik auf. Die Arbeitsniederlegungen haben zum Teil bereits mit der Nachtschicht am 2. Mai 2016 begonnen (Bad Hersfeld und Leipzig) und dauern bis zum Ende der Spätschicht am 3. Mai an. In Koblenz wird ausschließlich am 3. Mai gestreikt.

Zugleich reist eine Gruppe von rund 60 Amazon-Beschäftigten aus Bad Hersfeld und Leipzig für den 2. und 3. Mai 2016 nach Wroclaw (Breslau) in Polen. Sie bekunden dort am 2. Mai 2016 zum Schichtwechsel zwischen 17 und 19 Uhr in einer gemeinsamen Aktion mit polnischen Amazon-Beschäftigten, die Mitglieder der Gewerkschaft Solidarnosc sind, vor den Toren des Amazon-Standorts Wroclaw ihre Solidarität im Kampf für entscheidende Verbesserungen der Arbeitsbedingungen bei Amazon in Deutschland wie in Polen. In Polen verdient die Mehrheit der Amazon-Beschäftigte derzeit rund 3,50 Euro in der Stunde.

"Die Amazon-Beschäftigten organisieren sich über die Grenzen hinweg solidarisch, um gemeinsam für ihre Ziele zu kämpfen: existenzsichernde Löhne, gute Arbeitsbedingungen und Respekt für die Beschäftigten in Form von Tarifverträgen. Der 3. Mai ist in Polen ein Feiertag und von den polnischen und deutschen Beschäftigten bewusst für Streiks oder Protestaktionen ausgewählt worden. Denn Amazons Strategie, einen Teil der Warenströme kurzfristig von Deutschland nach Polen zu verlagern, läuft so ins Leere. Damit entfalten die Streiks noch größere Wirkung", sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger.

Sie verwies auf den Grundsatzkonflikt mit dem US-amerikanischen Unternehmen: "Entgegen aller Nebelkerzen, die Amazon wirft, will das Unternehmen grundsätzlich keinen Tarifvertrag abschließen und die Arbeitsbedingungen weiterhin einseitig diktieren. Dabei zeigt sich tagtäglich, dass den Beschäftigten wichtige Verbesserungen ihrer Arbeits- und Entlohnungsbedingungen verweigert werden und bei Amazon skandalös hohe Krankenquoten existieren", so Nutzenberger.

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Quelle:
Presseinformation vom 02.05.2016
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Eva Völpel - ver.di-Bundesvorstand
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Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
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veröffentlicht im Schattenblick zum 3. Mai 2016

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