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GEWERKSCHAFT/1789: Tarifrunde Banken - ver.di rechnet mit schwieriger zweiter Verhandlungsrunde (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 4. März 2019

Tarifrunde Banken: ver.di rechnet mit schwieriger zweiter Verhandlungsrunde


Berlin - "Wir rechnen auch in der nächsten Runde mit schwierigen Verhandlungen. Wir haben bereits in der Bewertung der aktuellen Lage deutlich unterschiedliche Auffassungen", betonte ver.di-Bundesvorstandsmitglied und Verhandlungsführer Christoph Meister im Vorfeld der zweiten Verhandlungsrunde, die am 6. März in Frankfurt/Main stattfindet.

Die erste Runde der Tarifverhandlungen für die rund 200.000 Beschäftigten des privaten und öffentlichen Bankgewerbes war am 15. Februar 2019 ohne Ergebnis geblieben. Die Arbeitgeber hatten die Forderungen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) nach einer Erhöhung der Gehälter um 6 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten zurückgewiesen und kein Angebot vorgelegt.

"Wir erwarten, dass die Arbeitgeber die gute Arbeit der Beschäftigten anerkennen und ein Angebot unterbreiten, das eine deutliche Erhöhung der Gehälter beinhaltet." Die Bank-Beschäftigten hätten einen dringenden Nachholbedarf, sie seien in den vergangenen Jahren hinter der allgemeinen Lohnentwicklung zurückgeblieben. In ersten Warnstreiks hätten Beschäftigte der Commerzbank der HypoVereinsbank und der BayernLB in Bayern und Nordrhein-Westfalen bereits nach der ersten Verhandlungsrunde ihre Forderungen unterstrichen und deutlich gemacht, dass sie mehr Anerkennung und Wertschätzung durch die Arbeitgeber erwarten würden.

Meister betonte, dass die Arbeitgeber dringend auch in die Arbeitsbedingungen der Bankbeschäftigten investieren müssten. Durch Personalabbau, Arbeitsverdichtung, neue Anforderungen durch digitale Arbeitsprozesse und verändertes Kundenverhalten sei die Arbeit deutlich anspruchsvoller und belastender geworden. Um den Auswirkungen der starken Belastungen entgegenzuwirken, fordere ver.di für alle Beschäftigten sechs Gesundheits- und Entlastungstage. Außerdem sollen die Bankbeschäftigten die individuelle Wahlmöglichkeit erhalten, die Gehaltssteigerung in mehr Freizeit umzuwandeln.

Im Zuge einer sich durch die Digitalisierung ständig verändernden Arbeitswelt fordert ver.di zudem einen verbindlichen Anspruch der Beschäftigten auf Weiterbildung sowie eine entsprechende finanzielle und zeitliche Unterstützung durch die Arbeitgeber.

ver.di fordert 6 Prozent mehr Gehalt, für Auszubildende eine Erhöhung der Vergütungen um 100 Euro. Für Beschäftigte mit einer übertariflichen Bezahlung will ver.di eine entsprechende Dynamisierung der Gehälter durchsetzen. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll zwölf Monate betragen.

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Quelle:
Presseinformation vom 04.03.2019
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Bundesvorstand, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 5. März 2019

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