Schattenblick →INFOPOOL →POLITIK → WIRTSCHAFT

GEWERKSCHAFT/387: Tarifrunde Telekom - bundesweit 5.000 Streikende (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 22. Februar 2011

Tarifrunde Telekom: bundesweit 5.000 Streikende - Protestdemo zum Merkel-Besuch


Berlin, 22.02.2011 - In der Tarifauseinandersetzung zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Deutschen Telekom haben am Dienstag erneut rund 5.000 Beschäftigte bundesweit an Warnstreiks teilgenommen. "Angesichts der Zumutungen des Unternehmens nimmt die Bereitschaft der Telekom-Beschäftigten, an Warnstreiks teilzunehmen, von Tag zu Tag zu", betonte ver.di-Streikleiter Ado Wilhelm. Schwerpunkte der Arbeitsniederlegungen seien Bayern und Nordrhein-Westfalen. Warnstreiks fänden zudem in Norddeutschland, Niedersachsen und Bremen, Berlin-Brandenburg, Rheinland-Pfalz und Hessen statt.

Mittlerweile würden bereits Beschäftigte aus anderen Bereichen aushilfsweise in den von den Arbeitsniederlegungen betroffenen Abteilungen eingesetzt. "Dies steht in auffälligen Kontrast zu den Behauptungen des Unternehmens, der Streik zeige bislang keine Wirkung. Es wird Zeit, dass sich die Telekom der Wahrheit stellt", sagte Wilhelm. Ziel sei es, das Unternehmen an empfindlichen Stellen zu treffen. Die Warnstreiks richteten sich im Übrigen nicht gegen die Kunden.

Auch am Mittwoch ruft ver.di bundesweit knapp 6.000 Beschäftigte auf. Besonderer Höhepunkt der morgigen Warnstreiks ist eine Protestdemonstration von rund 2.000 Telekom-Mitarbeitern anlässlich des gemeinsamen Besuchs von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Telekom-Vorstandschef René Obermann beim Telekom-Vorzeigeprojekt "T-City" Friedrichshafen. Die Warnstreikenden würden die Kanzlerin bei dieser Gelegenheit darauf aufmerksam machen, wie die Telekom mit den Beschäftigten umspringe. "Wenn der T-City-Slogan lautet: Wir leben Zukunft - dann können wir nur entgegnen: Willkommen in der Realität", betonte Wilhelm.

ver.di fordert in der diesjährigen Tarifrunde eine tabellenwirksame Anhebung der Gehälter um 6,5 Prozent, zur Stärkung der unteren Einkommen um mindestens 170 Euro monatlich, bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Darüber hinaus sollen die Ausbildungsvergütungen um monatlich 70 bis 90 Euro angehoben werden. Beamtinnen und Beamte sollen einen Differenzausgleich zwischen der Tarifsteigerung und der Anhebung der Besoldung erhalten. Gleichzeitig fordert ver.di den Ausschluss betriebsbedingter Beendigungskündigungen für die Deutsche Telekom AG und die Telekom Deutschland GmbH.


*


Quelle:
Presseinformation vom 22.02.2010
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Jan Jurczyk - ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin
Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
E-Mail: pressestelle@verdi.de
Internet: www.verdi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Februar 2011