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GEWERKSCHAFT/604: Tarifrunde Telekom - bundesweite Warnstreiks am Donnerstag (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 28. März 2012

Tarifrunde Telekom: bundesweite Warnstreiks am Donnerstag



Berlin, 28.03.2012 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft für Donnerstag, den 29. März 2012, bundesweit mehr als 10.000 Beschäftigte der Deutschen Telekom zu einem zweistündigen Warnstreik auf. Betroffen sind sämtliche Bereiche der gegenwärtig in den Tarifverhandlungen befindlichen Telekom-Gesellschaften. Dieser Warnstreik sei als Auftakt zu verstehen, hieß es.

Die Beschäftigten würden die Blockadehaltung des Arbeitgebers in der laufenden Tarifrunde nicht länger hinnehmen. "Die Telekom hat bis heute nicht begriffen, dass es eine Frage von Gerechtigkeit und Aufrichtigkeit ist, den Beschäftigten eine anständige Lohnerhöhung und stabile Gehälter anzubieten. Das lassen sich die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht länger gefallen", sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Lothar Schröder.

Gegenwärtig findet die dritte Runde der Tarifverhandlungen statt. Dabei wird in Hannover über die Löhne der Beschäftigten bei der Telekom Deutschland GmbH einschließlich der Servicesparte verhandelt. Bis zum frühen Nachmittag hatte der Arbeitgeber noch kein Angebot vorgelegt. In der vergangenen Woche war bereits über Lohnerhöhungen bei der Deutschen Telekom AG einschließlich der Auszubildenden sowie über die Netzwerksparte T-Systems verhandelt worden. Auch bei diesen beiden Verhandlungen hatte der Arbeitgeber kein Angebot vorgelegt, sondern auf einer Gegenfinanzierung durch die Arbeitnehmer bestanden.

Die bevorstehenden Warnstreiks seien als "ernstzunehmendes Signal" an die Arbeitgeber zu verstehen: "Der Telekom-Vorstand hat noch eine Verhandlungsrunde Zeit, im Sinne der Beschäftigten einzulenken", betonte Schröder.

Die vierte Runde beginnt am 18. April mit zweitägigen Verhandlungen über die Deutsche Telekom AG. Am 23. und 24. April wird über Telekom Deutschland samt Servicesparte und am 25. und 26. April 2012 über T-Systems verhandelt.

ver.di fordert für die mehr als 85.000 Beschäftigten 6,5 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie eine tabellenwirksame Mindestanhebung zur Stärkung der unteren Einkommensgruppen. Auszubildende sollen 70 Euro monatlich mehr erhalten, zudem sollen schlechter bezahlte Ausbildungsberufe auf ein höheres Bezahlungsniveau angehoben werden. Darüber hinaus soll der Ausschluss betriebsbedingter Beendigungskündigungen bei den T-Systems-Gesellschaften verlängert werden.

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Quelle:
Presseinformation vom 28.03.2012
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Jan Jurczyk - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 29. März 2012