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GEWERKSCHAFT/665: Kurier-, Express-, Paket-Dienste - ver.di fordert Eigenbeschäftigung (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 15. Juni 2012

Kurier-, Express-, Paket-Dienste: ver.di fordert Eigenbeschäftigung



Berlin, 15.06.2012 - Angesichts der skandalösen Arbeitsbedingungen der Zusteller in der Kurier-, Express- und Paketdienstebranche (KEP) fordert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die betreffenden Unternehmen auf, die ausgelagerten Arbeitnehmer künftig selbst anzustellen. "Das Outsourcing von Verantwortung ist gescheitert", sagte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Andrea Kocsis. "Den ausbeuterischen Praktiken im Gewerbe kann nur begegnet werden, indem die großen Unternehmen zu ihrer Verantwortung stehen und die Zustellerinnen und Zusteller einstellen. Hermes, DPD und UPS sind über die Flächentarifverträge und die Deutsche Post DHL ist über Haustarifverträge in der Tarifbindung. Eine Eigenbeschäftigung stellt damit die tarifliche Bezahlung der Zusteller sicher", so die ver.di-Vize.

Eine Festanstellung ermögliche den Beschäftigten außerdem, von neu entstehenden oder bereits vorhandenen Einrichtungen der betrieblichen Mitbestimmung zu profitieren. Beim 'Knochenjob Zustellung' komme es besonders auf die Einhaltung von Arbeitszeiten und die Beachtung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes an. "Nur die Eigenbeschäftigung im großen Stil eröffnet entsprechende Mitwirkungsrechte der Betriebsräte", sagte Kocsis. Für das Unternehmen GLS, das bislang gänzlich tariflos ist, fordert ver.di überdies, dass es sich einer Tarifbindung unterwirft.

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Quelle:
Presseinformation vom 15.06.2012
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Jan Jurczyk - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Juni 2012