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GEWERKSCHAFT/686: Tarifverhandlungen Cinemaxx - Unzureichendes Angebot der Arbeitgeber (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 1. August 2012

Tarifverhandlungen Cinemaxx - Unzureichendes Angebot der Arbeitgeber Leinwände drohen dunkel zu bleiben



Berlin, 01.08.2012 - Am gestrigen Dienstag ist auch die sechste Verhandlungsrunde zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und dem Betreiber der Muliplex-Kinokette Cinemaxx ergebnislos abgebrochen worden. "Nach außen präsentiert sich die Cinemaxx AG als hochprofitables Unternehmen, aber nach innen verwehrt sie den Beschäftigten einen fairen Lohn - das passt nicht zusammen", kritisierte ver.di-Verhandlungsführer Frank Schreckenberg. ver.di fordert die sofortige Erhöhung der Stundenentgelte für die rund 1.600 Beschäftigten um 1 Euro und um weitere 10 Prozent im kommenden Jahr. Servicekräfte haben derzeit einen Stundenlohn von 8 Euro. Darüber hinaus fordert ver.di Verbesserungen der Arbeitsbedingungen, etwa die Erhöhung des Urlaubsanspruchs auf 31 Tage für alle.

Das Arbeitgeberangebot dagegen sieht in 2012 eine Erhöhung der Stundenentgelte im September um lediglich 0,25 Euro vor. In den Jahren 2013, 2014 und 2015 ist eine Erhöhung der Stundenentgelte um jeweils 1,75 Prozent vorgesehen. "Das Angebot ist völlig inakzeptabel, denn bei einer Laufzeit von vier Jahren kommt es für die Beschäftigten sogar zu Reallohnverlusten", monierte Schreckenberg.

Mit dem Argument, dass wegen der anstehenden Volldigitalisierung der Film-Projektion sämtliche Projektionsabteilungen schließen würden, sollen die Film-Vorführerinnen und -Vorführer nach Ansicht der Arbeitgeber von den Entgeltsteigerungen ausgeschlossen werden. "Das ist nahezu zynisch", so der Gewerkschafter. Nun sei es an den Beschäftigten in den rund 30 Betrieben, dem neuen Eigner der erfolgreichen Multiplexe, Vue Entertainment, und den Cinemaxx-Arbeitgebern zu zeigen, was man von dem Angebot halte.

"Wir rechnen auf jeden Fall mit einer entsprechenden Reaktion der Beschäftigten und einer Ausweitung der Warnstreiks und Aktionen", betonte der ver.di-Verhandlungsführer. "Es könnten in nächster Zeit einige Leinwände dunkel bleiben."

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Quelle:
Presseinformation vom 01.08.2012
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Christiane Scheller - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 2. August 2012