INNOVATION/090: Zypries legt Innovationsagenda vor (BMWi)
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie - Berlin, 18. April 2017
Zypries legt Innovationsagenda vor: "Schneller und effizienter von der Idee zum Markterfolg"
Bundeswirtschaftsministerin Zypries hat heute rund eine Woche vor
Beginn der Hannover Messe Eckpunkte für eine neue Innovationsagenda
vorgelegt.
Bundesministerin Zypries: "Globalisierung, Digitalisierung und
Industrie 4.0 beschreiben die drei großen Trends, die unsere
Wirtschaft und Gesellschaft in den kommenden Jahren prägen werden.
Neben Herausforderungen bieten sie uns neue Chancen und sind zentrale
Treiber für unser Wirtschaftswachstum. Auf die Frage, wie wir unseren
wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wohlstand auch künftig halten
können und auf den Weltmärkten erfolgreich bleiben, gibt es eine
zentrale Antwort: In dem wir innovativ sind. Wir brauchen die besten
Ideen und wir müssen schneller und effizienter als bisher von der Idee
zum Markterfolg kommen. Dazu habe ich eine Innovationsagenda
vorgelegt, die auf zwei Säulen ruht: Erstens brauchen wir eine
bessere, technologieoffene Innovationsförderung und zweitens brauchen
wir eine stärkere Fokussierung auf strategische Schlüsselbereiche und
zukunftsrelevante Technologien, wie z. B. die Mikroelektronik. Ziel
ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft voran zu
bringen, um auch morgen noch Wachstum und Wohlstand für die Menschen
zu sichern."
Kerninhalte der Innovationsagenda:
Mehr Innovationen durch bessere Innovationsförderung
Innovationsförderung
- Ergänzend zur technologieoffenen Projektförderung eine steuerliche FuE-Förderung für Unternehmen bis 1000 Beschäftigte einführen.
- Das bewährte Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) stufenweise auf mind. 700 Mio. Euro p. A., die Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF) auf mind. 200 Mio. Euro p. A. und das Innovationsprogramm für die struktur-schwachen Regionen INNO-KOM auf mind. 90 Mio. Euro p. A. erhöhen.
- Ein Aktionsprogramm für nichttechnische Innovationen starten.
Gründungen
- Das EXIST-Programm auf 90 Mio. Euro p. A. ausweiten.
- Gründungsideen auch im nichttechnischen Bereich fördern; zusätzlich soll mehr Wagniskapital für nichttechnische Innovationen stimuliert werden.
- Einen High-Tech Gründerfonds III mit einem Zielvolumen von 300 Mio. Euro auflegen.
- Den German Accelerator auch an einigen Standorten in Asien etablieren.
Digitalisierung
- Eine neue Digitalisierungsoffensive Mittelstand starten.
- Ein KMU-Investitionsförderprogramm für digitale Technologien und digitales Know-how einsetzen.
- Im neuen Telekommunikations-Rechtsrahmen eine innovations- und investitionsfreundliche Regulierung verankern.
- Das aktuelle Breitbandziel (50 Mbit/s bis 2018 für alle Haushalte) erreichen, bis 2025 flächendeckend Zugangsgeschwindigkeiten von rund 1 Gbit/s bereitstellen.
Innovationsfördernde Regulierung
- Neue Gesetze und Regulierungen aller Art durch einen "Innovationscheck" prüfen, inwieweit diese innovationsfreundlich sind.
- "Reallabore" als regulatorische Experimentierräume systematisch nutzen.
- Die innovative öffentliche Beschaffung stärken und Wettbewerbe starten für neuartige Lösungen, um einen vorher definierten (öffentlichen) Bedarf zu decken, für den es bisher keine passenden Produkte gibt.
Innovationen in strategischen Schlüsselbereichen heben
- Die Zusammenarbeit zwischen der Forschung und der Wirtschaft stärken und "Industrie 4.0" aktiv begleiten.
- Die Qualitätsinfrastruktur weiter ausbauen, denn diese ist integraler Bestandteil des technologischen Aufschwungs in Deutschland. Stärkung PTB und BAM.
- Prüfen, ob wir ein neues Strategisches Innovationszentrum Deutschland (SID) mit Elementen des DARPA einführen.
- Den innovationspolitischen Fokus verstärkt auf besonders zukunftsrelevante Technologien lenken, wie z. B. die Mikroelektronik, Künstliche Intelligenz, Biotechnologie und Quantentechnologie. Aber auch andere Technologiefelder im Bereich der Digitalisierung, wie "Autonomik für Industrie 4.0", "Smart Service", "Smart Home", "Augmented Reality", "Service Robotik" oder "Blockchain" nach vorne bringen.
Beispielhafte Felder und Maßnahmen:
- Mikroelektronik: DEU-Beteiligung an IPCEI Mikroelektronik (1 Mrd. Euro aus BMWi-Mitteln)
- Künstliche Intelligenz: Studie zu den Potenzialen der Künstlichen Intelligenz; Einbindung der Künstlichen Intelligenz in künftige Technologieprogramme.
- Bioökonomie: Umsetzung der Nationalem Politikstrategie "Bioökonomie"; Rechtsrahmen weiter entwickeln, um Investitionen von Wagniskapitel attraktiver zu machen.
- Quantentechnologie: DEU-Beteiligung an EU-Initiative "Quantum Technologies" (Gesamtvolumen ca. 1 Mrd. Euro); Nationale Initiative zur Förderung der Quantentechnologie von Grundlagen bis Anwendungen (QUTEGA).
*
Quelle:
BMWi-Pressemitteilung vom 12. April 2017
Herausgeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
Telefon: 030-186150
E-Mail: info@bmwi.bund.de
Internet: http://www.bmwi.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 19. April 2017
Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang