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WOHNEN/181: Hendricks will mehr Zukunftsinvestitionen in den Wohnungsbau lenken (idw)


Gemeinsame Pressemitteilung vom 5. Mai 2015
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit(BMUB)
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)

Hendricks will mehr Zukunftsinvestitionen in den Wohnungsbau lenken

Neue BBSR-Bevölkerungs-und Wohnungsmarktprognose vorgestellt


Bundesbauministerin Barbara Hendricks will die Schaffung von ausreichendem und bezahlbarem Wohnraum in den deutschen Großstädten vorantreiben. "Die Prognosen zeigen, dass die wirtschaftsstarken Metropolen in den nächsten Jahren einen starken Zuzug zu erwarten haben. Deswegen brauchen wir vor allem dort eine große Zahl neuer Wohnungen", sagte Hendricks heute bei der Vorstellung der neuen Wohnungsmarktprognose 2030 des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) gemeinsam mit BBSR-Direktor Harald Herrmann in Berlin.

Der neuen Bevölkerungs- und Wohnungsmarktprognose des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumplanung (BBSR) zufolge wird die Bevölkerungszahl bis zum Jahr 2035 um 3 Prozent auf 78,2 Millionen Menschen sinken (2012: 80,5 Millionen). Wenngleich der Rückgang in der Gesamtschau gering ist, gibt es deutliche regionale Unterschiede. Während vor allem ländliche Regionen in den kommenden Jahren einen deutlichen Bevölkerungsrückgang verzeichnen werden, wachsen die Metropolen sowie zahlreiche kleinere Groß- und Universitätsstädte weiter. Weiteren Einfluss auf die regionalen Wohnungsmärkte haben darüber hinaus veränderte Wohnpräferenzen. Zwar werden 2035 weniger Menschen in Deutschland leben, die Zahl der privaten Haushalte wird aber noch leicht um zwei Prozent zulegen.

Nach den Berechnungen der Wohnungsmarktexperten beläuft sich der Neubaubedarf für das gesamte Bundesgebiet bis 2030 im Mittel auf 230.000 Wohnungen pro Jahr. Bis 2020 rechnen die Wissenschaftler mit einem Bedarf von ca. 272.000 neuen Wohnungen jährlich.

Bundesbauministerin Barbara Hendricks: "Wir wissen, dass in den vergangenen Jahren zu wenig gebaut wurde und wir einen enormen Nachholbedarf haben. Das von mir initiierte Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen soll den Wohnungsneubau unterstützen. Aber der Staat ist kein Baumeister. Deshalb sind im Bündnis die Wohnungs- und Bauwirtschaft beteiligt, die ihren Beitrag zum bezahlbaren Wohnungsneubau leisten müssen."

BBSR-Direktor Harald Herrmann betonte: "Der zuletzt deutliche Anstieg der Baugenehmigungen spiegelt sich noch nicht ausreichend in den tatsächlichen Baufertigstellungszahlen wider. Wichtig ist, dass die Wohnungen, die genehmigt wurden, am Ende auch gebaut werden. Dabei kommt dem Geschosswohnungsbau eine wichtige Rolle zu. Es gilt vor allem, vorhandene Flächen in den Städten zu nutzen. "

Hendricks verwies darauf, dass hierfür auch die Unterstützung der Bevölkerung erforderlich sei: "Wir alle profitieren davon, wenn es ausreichend Wohnungen gibt. Denn nur dadurch können Wohnungswünsche realisiert und überzogene Preise für Wohnungen vermieden werden. Im Neubau können wir außerdem sicherstellen, dass die energetische Bilanz des Wohnungsbestands besser wird und mehr Wohnungen von vornherein altersgerecht gebaut werden."

Am Mittag tagt in Berlin erneut das Bündnis-Forum, die öffentliche Veranstaltung im "Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen", das sich ebenfalls mit der Wohnungsmarktprognose befassen wird. Auch sollen erste Fortschritte aus den Arbeitsgruppen des Bündnisses erörtert werden. Die Bevölkerungs- und die Wohnungsmarktprognosen können im BBSR angefordert und unter www.bbsr.bund.de heruntergeladen werden.

Bevölkerungsprognose 2035:
www.bbsr.bund.de/BBSR/raumordnungsprognose

Wohnungsmarktprognose 2030:
www.bbsr.bund.de/BBSR/wohnungsmarktprognose



Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution957

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR),
Christian Schlag, 05.05.2015
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Mai 2015

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