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FAMILIENRECHT/162: Herbsttagung - Ehebedingte Nachteile, familienrechtliche Nebengebiete und ... (DAV)


Arbeitsgemeinschaft Familienrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV) - Berlin, 24. November 2014

Herbsttagung vom 20. bis 22. November 2014 in Marburg - Familienanwältinnen und -anwälte tagten

Ehebedingte Nachteile, familienrechtliche Nebengebiete und Abstammungsrecht



Marburg/Berlin (DAV). Mit einer lebhaften Debatte über "ehebedingte Nachteile" endete am Wochenende die Herbsttagung der Arbeitsgemeinschaft Familienrecht im DAV. Solche Nachteile werden in der Regel bei den Unterhaltsberechtigten angenommen. Wenn zum Beispiel eine Frau wegen der Kinderbetreuung mehrere Jahre nicht arbeiten geht, kann sie später nicht mehr die Gehaltsstufe erreichen, die ihr ohne die Ehe sicher gewesen wäre. Dieser Nachteil wird durch Unterhaltszahlungen des Mannes ausgeglichen. Aber hat der nicht auch Nachteile? Die These, der Mann würde nach der Ehe ebenfalls schlechter dastehen und Frau und Mann müssten sich die Nachteile teilen, wurde kontrovers diskutiert, gerichtliche Entscheidungen stehen noch aus.

In zahlreichen weiteren Veranstaltungen standen Nebengebiete zum Familienrecht im Fokus. Denn sie sind es, die ein Scheidungsverfahren oder die Unterhaltsprozesse so kompliziert machen. Die Familienanwälte brauchen Kenntnisse im Arbeitsrecht, im Sozialrecht, im IT-Recht und auch im Steuerrecht. Was geschieht mit dem gemeinsamen Eigentum nach der Scheidung, wie wird der Haushalt aufgeteilt? Was passiert mit dem Geld, dass die Schwiegereltern einst dem glücklichen Paar haben zukommen lassen nach der Trennung? Was hat der Detektiv im Familienrecht zu suchen, darf das, was er ermittelt hat, vor Gericht verwendet werden? Welche technischen Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um einen vertraulichen Schriftverkehr zwischen Mandant, Anwalt und Gericht auch in den digitalen Medien zu gewährleisten?

"Dank der Expertise der eingeladenen Fachleute konnten viele Fragen beantwortet werden", erklärte die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Familienrecht, Rechtsanwältin Eva Becker. "Wegen der Reproduktionsmedizin, Leihmutterschaft und Samenspende stellen sich jedoch vor allem im Abstammungsrecht zahlreiche neue Probleme, die uns auch in den nächsten Jahren noch beschäftigen werden."

Auf den jährlichen Herbsttagungen haben die Familienanwältinnen und -anwälte Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch und zur Fortbildung. Wie immer waren namhafte Richter und Richterinnen der oberen Gerichte und Universitätsprofessoren als Referenten mit von der Partie, so dass Praxis und Wissenschaft gleichermaßen vertreten waren. An der Tagung nahmen etwa 340 Anwältinnen und Anwälte teil.

In der Arbeitsgemeinschaft Familienrecht im DAV sind bundesweit knapp 7.000 Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte organisiert. Sie ist damit die größte Vereinigung von auf Familienrecht spezialisierten Anwältinnen und Anwälten.

Weitere Informationen:
www.dav-familienrecht.de

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Quelle:
Pressemitteilung FamR 12/14 vom 24. November 2014
Arbeitsgemeinschaft Familienrecht
Deutscher Anwaltverein (DAV)
Pressesprecher Swen Walentowski
PR-Referat
Littenstraße 11, 10179 Berlin
Tel.: 0 30/72 61 52 - 129
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Internet: www.anwaltverein.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. November 2014