Wochendruckausgabe 150 der Elektronischen Zeitung Schattenblick zum 28.09.2019
Feuer und Rad
Der Gebrauch des Feuers und die Erfindung des Rades können gut und gerne als zwei wesentliche Entwicklungssprünge im menschheitsgeschichtlichen Dauerlauf steter und erfolgreicher Fortschrittsmühen gedeutet werden, die stellvertretend für kaum zu zählende und komplex entufernde Einzelschritte des Erkennens, Erfindens und Schaffens festgelegt zu sein scheinen.
An ihrem Beispiel läßt sich, wenn auch geradezu unerlaubt vereinfacht, das auf Durchsetzung, Selbstbehauptung und Dominanz abonnierte menschliche Grundstreben aufzeigen, denn sie sind Werkzeuge der Zerlegung und die stoffwechsel-, also fraß- und verzehrbefördernde Präferenz menschlichen Seins im Angesichte verschiedenster anderer Möglichkeiten, Leben und Existenz zu gestalten.
Das Feuer und das Rad sind mithin Ausdruck, Praxis und Erfüllung der Unterwerfung und fraßgetriebener Selbstverwirklichung und erweisen sich am Ende nicht nur als Instrumente abschließender Zerstörung und Unumkehrbarkeit jenes oft als nicht zurückweisbar erfahrenen und grundlegend gültigen Prozesses der bloßen Verdauung, sondern als der eigentliche Feind.
Ihre Schattenblick-Redaktion
27. September 2019
Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang