Schattenblick → INFOPOOL → RELIGION → BUDDHISMUS


MELDUNG/044: Literaturhinweis - Buddhismus im Westen "Die Praxis der Leere" (idw)


Universität Witten/Herdecke - 21.10.2015

Buddhismus im Westen: "Die Praxis der Leere"

In ihrem neuen Buch im Rahmen eines DFG-Forschungsprojekts suchen Prof. Dr. Werner Vogd und Dr. Jonathan Harth Phänomene des westlichen Buddhismus


Viele Menschen entdecken die Lehre des Buddhismus für sich und fühlen sich von buddhistischen Wertvorstellungen angezogen. Vor circa 100 Jahren begann die westliche Welt damit, Texte in westeuropäische Sprachen zu übersetzen. In ihrem neuen Buch untersuchen Prof. Dr. Werner Vogd und Dr. Jonathan Harth von der Universität Witten/Herdecke (UW/H) Phänomene des westlichen Buddhismus. Im Zentrum der Untersuchung stand die Frage: "Was tun Buddhisten eigentlich, wenn sie sich dem Dharma (der Lehre Buddhas) verpflichten?" In einer ersten großen Publikation des DFG-Forschungsprojekts "Buddhismus im Westen" widmen sich die beiden Autoren insbesondere der buddhistischen Praxis und legen ein besonderes Augenmerk darauf, dass der Buddhismus ein soteriologisches System darstellt. Der griechische Begriff Soteria bedeutet Rettung, Erlösung und Heil. Worin aber besteht dieses Heil und in welcher Beziehung steht es zu einer religiösen und spirituellen Praxis, die beansprucht, alle sinnlichen Phänomene als wesensmäßig leer zu betrachten?

"Mit unserer Studie konnten wir für den deutschsprachigen Raum zum ersten Mal nachzeichnen, welche Entwicklungsschritte Praktizierende aus den unterschiedlichen buddhistischen Schulungswegen durchmachen und welche konkreten Auswirkungen die buddhistischen Lehren auf ihr Leben haben", erläutert Projektleiter Werner Vogd.

Die beiden Autoren haben für ihre Studie sechs im deutschsprachigen Raum vertretene buddhistische Schulungswege und die damit einhergehenden spezifischen Formen ihrer Praxis auf Basis einer rekonstruktiven Studie mit mehr als 120 Interviews untersucht. Das Buch "Die Praxis der Leere" stellt nun einige prominente Ergebnisse der Studie vor und fokussiert vor allem auf die spezifischen Dynamiken von Erleben und Reflexion, wie sie in der buddhistischen Praxis aufscheinen. Dabei wird deutlich, dass insbesondere die Lehrer-Schüler-Beziehungen eine große Stütze auf dem individuellen Erkenntnispfad sein können.


Werner Vogd und Jonathan Harth (2015): Die Praxis der Leere. Zur Verkörperung buddhistischer Lehren in Erleben, Reflexion und Lehrer-Schüler-Beziehung. Weilerswist: Velbrück Wissenschaft, 472 Seiten, ISBN 978-3-95832-079-6, 49,90 Euro.


Weitere Informationen:
www.velbrueck-wissenschaft.de/catalog/product_info.php?cPath=26&products_id=352

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution226

*

Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Witten/Herdecke, Jan Vestweber, 21.10.2015
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Oktober 2015

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang