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PRESSE/945: Mit dem Körper experimentieren (Buddhistische Monatsblätter)


Buddhistische Monatsblätter Nr. 1/2012, Januar - April
Vierteljahreszeitschrift der Buddhistischen Gesellschaft Hamburg e.V.

Mit dem Körper experimentieren

von Wiebke Jensen



Nach Jahrzehnten des Frustes gibt der Körper endlich nach. Den Anstoß dazu gab das Sitzen zwischen den Fersen, von Margitta Conradi in ihrem Yoga-Unterricht hier in der BGH (siehe Programm) während ihres fünfminütigen Vortrags empfohlen, da weder der Lotus- noch der Schneidersitz für mich in Frage kamen. Der erste Versuch war eine einzige Qual. Dann aber kam mir die Idee, es beim täglichen Üben ("Meditieren") noch einmal zu versuchen. Erstaunlich! Es war sogar angenehm, wenn auch nur fünf Minuten. So ermutigt, habe ich die Zeiten inzwischen schon auf 50 Minuten ausgedehnt. Und noch etwas:nach dem Sitz zwischen den Fersen geht plötzlich der Schneidersitz wieder. Um nicht seitlich umzukippen, lege ich ein Kissen unter das rechte Knie.

Den Atem kann ich gut an der Bauchdecke spüren. "Das Bäuchlein hebt sich, das Bäuchlein senkt sich ..." Danke, Prabasha! Nicht jedem liegt das, aber mir hilft es, die Atembewegung im Rumpf, wenn auch nicht bis in die Extremitäten hinein, zu spüren. Vielleicht kommt das noch? Bhante Rahula sagte kürzlich zu mir "You could sit longer" (als eine Stunde). Ja, das stimmt.

Von Ajahn Akincano oder von Shanti Strauch oder von beiden wurden wir in Seminaren ermutigt zu experimentieren. Ich denke, das war ein guter Rat. "Versuch macht klug" heißt es. Dabei wird das Üben mit einem Mal interessant. Der Körper verdient es tatsächlich, dass man sich näher mit ihm befasst.

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Quelle:
Buddhistische Monatsblätter Nr. 1/2012, Januar - April, Seite 37
Vierteljahreszeitschrift der Buddhistischen Gesellschaft Hamburg e.V.
Herausgeberin: Buddhistische Gesellschaft Hamburg e.V.
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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Juli 2012