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KIRCHE/1567: Zollitsch besorgt über die Lage in der Zentralafrikanischen Republik (DBK)


Pressemitteilungen der Deutschen Bischofskonferenz vom 23.01.2014

Der Gewalt ein Ende setzen

Erzbischof Zollitsch ist besorgt über die Lage in der Zentralafrikanischen Republik



Die gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Christen und Muslimen in der Zentralafrikanischen Republik haben sich in den vergangenen Wochen verschärft. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, ist besorgt über die seit mehr als einem Jahr währende politische Krise, die bereits viele Menschenleben gefordert und fast eine Million Zentralafrikaner zur Flucht gezwungen hat.

"Besonders erschüttert mich, dass der Konflikt Christen und Muslime gegeneinander aufbringt und das traditionell friedliche Zusammenleben der Religionen in diesem Land gefährdet", so Erzbischof Zollitsch. Daher unterstütze er entschieden den Appell der zentralafrikanischen Bischöfe, die sich im vergangenen Monat an die Öffentlichkeit gewandt haben: "Wir Bischöfe Zentralafrikas verurteilen jeden Versuch der politischen Vereinnahmung, der darauf abzielt, die Zentralafrikaner entsprechend ihrer Religionszugehörigkeit gegeneinander aufzuwiegeln." Eine wichtige Aufgabe bestehe jetzt darin, so Erzbischof Zollitsch weiter, dass ein Klima der Versöhnung und des Friedens unter allen Teilen der Bevölkerung wieder aufgebaut werde, wie sich Papst Franziskus jüngst äußerte. "Ich hoffe darauf, dass nicht zuletzt durch die Bemühungen der internationalen Gemeinschaft der Gewalt in der Zentralafrikanischen Republik ein Ende gesetzt wird und die humanitäre Hilfe alle notleidenden Menschen im Land erreicht. Entschiedenes Handeln ist das Gebot der Stunde."

Das Symposium der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar (SECAM) hat heute über die Lage in der Zentralafrikanischen Republik bei einem Besuch des Sekretariates der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn informiert. Die afrikanische Delegation wurde vom Präsidenten des SECAM, Erzbischof Gabriel Mbilingi (Angola), geleitet. Ihr gehörten auch die anderen Mitglieder des Präsidiums der gesamtafrikanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Gabriel Anokye (Ghana) und Bischof Louis Portella Mbuyu (Kongo Brazzaville), an. Themen der Gespräche in Bonn waren die aktuellen Krisen in einigen afrikanischen Ländern und das mancherorts fragile Verhältnis zwischen muslimischen und christlichen Bevölkerungsgruppen. Die Bischöfe berichteten in diesem Zusammenhang von den kirchlichen Bemühungen um Dialog und Zusammenarbeit mit dem Islam. Sie betonten, dass sie ihre Beziehungen zu muslimischen Führern nutzen wollen, um die Versöhnung voranzubringen.

Die Deutsche Bischofskonferenz pflegt regelmäßige Kontakte mit SECAM. Dazu gehören auch die "Deutsch-Afrikanischen Bischofstreffen", die im Abstand von fünf Jahren durchgeführt werden.

Die Deutsche Bischofskonferenz ist ein Zusammenschluss der katholischen Bischöfe aller Diözesen in Deutschland. Derzeit gehören ihr 66 Mitglieder (Stand: Januar 2014) aus den 27 deutschen Diözesen an. Sie wurde eingerichtet zur Förderung gemeinsamer pastoraler Aufgaben, zu gegenseitiger Beratung, zur Koordinierung der kirchlichen Arbeit, zum gemeinsamen Erlass von Entscheidungen sowie zur Kontaktpflege zu anderen Bischofskonferenzen. Oberstes Gremium der Deutschen Bischofskonferenz ist die Vollversammlung aller Bischöfe, die regelmäßig im Frühjahr und Herbst für mehrere Tage zusammentrifft.

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 008 vom 23. Januar 2014
Herausgeber: P. Dr. Hans Langendörfer SJ,
Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz
Deutsche Bischofskonferenz
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Januar 2014