Schattenblick →INFOPOOL →RELIGION → CHRISTENTUM

KIRCHE/1638: Beginn des Zweiten Weltkriegs - Gottesdienst in Gleiwitz (DBK)


Pressemitteilungen der Deutschen Bischofskonferenz vom 13.08.2014

Beginn des Zweiten Weltkriegs:
Gemeinsames Gedenken der Deutschen und der Polnischen Bischofskonferenz

Gottesdienst in Gleiwitz und Gebet beim ehemaligen Sender Gleiwitz



Die Deutsche Bischofskonferenz gedenkt gemeinsam mit der Polnischen Bischofskonferenz des Beginns des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren. Dazu wird der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, vom 31. August bis zum 2. September 2014 nach Gleiwitz und Warschau reisen. In Gleiwitz wird er von Bischof Wolfgang Ipolt (Görlitz) begleitet.

Nach einer Begegnung von Kardinal Marx mit dem Vorsitzenden der Polnischen Bischofskonferenz, Erzbischof Stanislaw Gadecki, bildet eine deutsch-polnische Eucharistiefeier in der Kathedrale von Gleiwitz (31. August 2014 um 18.00 Uhr) den Mittelpunkt des ersten Besuchstages. Hauptzelebrant ist Erzbischof Gadecki. Die Predigt hält Kardinal Marx. Um 20.00 Uhr findet eine Gedenkfeier am ehemaligen Sender Gleiwitz statt. Dieser wurde am 31. August 1939 von SS-Truppen in polnischen Uniformen überfallen, um so einen propagandistischen Vorwand für den Einmarsch der Wehrmacht in Polen zu schaffen, mit dem am Tag darauf der Zweite Weltkrieg begann. Neben den Vorsitzenden der Bischofskonferenzen und weiteren katholischen Bischöfen - unter ihnen der Kattowitzer Erzbischof Wiktor Skworc und Bischof Jan Kopiec aus Gleiwitz - werden bei der Feier am ehemaligen Sender Gleiwitz Vertreter der evangelischen Kirche Polens und der jüdischen Gemeinschaft sowie der Bürgermeister der Stadt Gebete und Worte der Erinnerung vortragen. So soll am historischen Ort der Toten und des Leids des Zweiten Weltkrieges gedacht und für den Frieden gebetet werden.

Am 1. September 2014 trifft Kardinal Marx am Mittag in Warschau ein. Auf dem Programm steht zunächst ein Gespräch mit dem Erzbischof von Warschau, Kardinal Kazimierz Nycz. Um 14.00 Uhr ist ein Besuch am Grab von Pfarrer Jerzy Popieluszko vorgesehen, der 1984 aufgrund seiner Unterstützung der Solidarnosc-Bewegung vom polnischen Staatssicherheitsdienst ermordet wurde. Um 15.00 Uhr besucht Kardinal Marx das Museum des Warschauer Aufstands. Der Aufenthalt in Warschau greift damit verschiedene Gedenktage dieses Jahres auf, die die spannungsvolle Geschichte Polens und Europas in Erinnerung rufen. Vor 70 Jahren begann der Warschauer Aufstand, mit dem sich das polnische Volk der Unterdrückung durch das nationalsozialistische Deutschland widersetzte. Vor 25 Jahren endete der Kommunismus in Polen, seit zehn Jahren ist das Land Mitglied der Europäischen Union. Mit seiner Reise nach Polen will der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz die polnische Freiheitsgeschichte in ihrer Bedeutung für die Gestaltung eines freiheitlichen Europas würdigen. Die Versöhnung von Deutschen und Polen nach einer Geschichte der Gewalt, die gemeinsame Zukunft der Völker in einem geeinten Europa und der Beitrag Deutschlands und Polens für eine friedliche, freiheitliche und solidarische Ordnung in der Welt sind Leitmotive und Themen des Besuchs. Die bewährte Zusammenarbeit der Kirchen in beiden Ländern soll damit vertieft und weiterentwickelt werden.

*

Quelle:
Pressemitteilung Nr. 132 vom 13. August 2014
Herausgeber: P. Dr. Hans Langendörfer SJ,
Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz
Deutsche Bischofskonferenz
Kaiserstraße 161, 53113 Bonn
Postanschrift: Postfach 29 62, 53019 Bonn
Telefon: 0228/103-0, Fax: 0228/103-254
E-Mail: pressestelle@dbk.de
Internet: www.dbk.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. August 2014