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KIRCHE/544: Aktionswoche zum Fairen Handel spornt Kirchen an (ÖRK)


Ökumenischer Rat der Kirchen - Pressemitteilung vom 15. Oktober 2007

Aaktionswoche für fairen Handel spornt Kirchen an


Kirchen und kirchliche Organisationen in aller Welt bereiten sich zusammen mit religiösen Gruppen und Partnern in den Gemeinden auf die Aktionswoche für fairen Handel (14.-21. Oktober) vor und rufen zu Alternativen zum erzwungenen Freihandel auf.

Zu den geplanten Aktionen zählen Hungerstreiks und Mahnwachen, Gottesdienste und hochkarätig besetzte Seminare. Die Organisatoren stellen die gängigen Handelspraktiken heraus, die für Millionen von Armen Not und Elend bedeuten, und treten für Veränderungen auf nationaler und internationaler Ebene ein.

Pfarrer Dr. Samuel Kobia, der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), unterstützt diese Initiative und erklärte: "Handel, der nicht Armut beseitigt, Gleichberechtigung fördert und die Umwelt bewahrt, verdient keine Unterstützung. Wenn Handel, wie es heute der Fall ist, für die Mehrheit der Menschen drückende Armut bedeutet und zunehmend zu Hunger und Existenzverlust führt, während eine Minderheit extrem reich ist, dann müssen wir als Kirchen stärkere Lobbyarbeit leisten."

Zu den unter www.tradeweek.org aufgelisteten geplanten
Veranstaltungen zählen:

Indien: Mit einem "Hungerstreik" will der Christenrat für soziale Dienste in Madras Solidarität mit den Armen und Hungernden bezeugen.

Südliches Afrika: Kirchen und zivilgesellschaftliche Organisationen organisieren Gebete, Mahnwachen, Talkshows im Radio sowie ein Seminar und eine Erklärung zum Schuldenerlass und zur Ernährungssicherheit.

Philippinen: Mahnwachen von Ureinwohnern, Umweltschützern und anderen engagierten Personen vor dem Regierungssitz sind eine von zahlreichen Aktionen von 13 Gruppen im Land, darunter dem Nationalen Kirchenrat auf den Philippinen.

Finnland: Im Mittelpunkt eines Seminars im Haus der Arbeit in Helsinki steht die Formulierung von Regeln für fairen Handel. Akademiker, Politiker, Arbeiter, Landwirte und Entwicklungshelfer haben ihre Teilnahme angekündigt. Veranstalterin ist die Finnische Evangelisch-Lutherische Mission.

Brasilien: Die Ökumenische Koordinierungsstelle für soziale Dienste (CESE) und das Brasilianische Forum für Nahrung und Ernährungssicherheit veranstalten in Brasilia ein Forum über Biotreibstoffe, das unter www.interlegis.gov.br per Video-Übertragung verfolgt werden kann.

USA: Zwischen 21 Uhr GMT am 16. Oktober und 21 Uhr am 17. Oktober werden Kirchen im ganzen Land unter dem Motto "Stand Up and Speak Out" sich "Aufmerksamkeit und Gehör verschaffen" und sich speziell für eine Reform des US-amerikanischen Agrargesetzes engagieren.

Australien: In Melbourne veranstalten der Nationale Kirchenrat in Australien (Christlicher Weltdienst), die Abteilung für Gerechtigkeit und internationale Mission der Unionskirche in Victoria und Tasmanien sowie FairWear Victoria eine Filmvorführung mit anschließender Diskussion zum Thema Ausbeuterbetriebe und Arbeiterrechte.

Die Aktionswoche für fairen Handel fällt zusammen mit dem Welternährungstag (16. Oktober), dem Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut (17. Oktober) sowie der gemeinsamen Jahrestagung der Weltbank und des Weltwährungsfonds (19.-21. Oktober). Auch die Globale Aktionswoche gegen Verschuldung, während der Millionen von Menschen auf der ganzen Welt gegen ungerechte Wirtschaftspolitik demonstrieren, findet in dieser Woche statt.

Die Aktionswoche für fairen Handel wird vom Globalen Ökumenischen Aktionsbündnis (Ecumenical Advocacy Alliance - EAA) organisiert, einem internationalen Netzwerk von Kirchen und kirchlichen Organisationen, die in den Bereichen Welthandel und HIV/Aids zusammenarbeiten. EAA-Partner sind der Ökumenische Rat der Kirchen, der Reformierte Weltbund, der Lutherische Weltbund, Caritas Internationalis sowie mehr als 100 weitere Organisationen mit einer Gesamtmitgliedschaft von Dutzenden Millionen. Sie haben sich verpflichtet, "mit einer Stimme gegen Ungerechtigkeit zu sprechen, menschenunwürdigen Machtstrukturen, Praktiken und Haltungen entgegenzuwirken und alternative Visionen auf der Grundlage des Evangeliums zu formulieren".

Täglich werden auf der Website der Aktionswoche weitere Fotos, Geschichten und Aktionen aus der ganzen Welt veröffentlicht:
http://www.tradeweek.org

Der Ökumenische Rat der Kirchen fördert die Einheit der Christen im Glauben, Zeugnis und Dienst für eine gerechte und friedliche Welt. 1948 als ökumenische Gemeinschaft von Kirchen gegründet, gehören dem ÖRK heute mehr als 347 protestantische, orthodoxe, anglikanische und andere Kirchen an, die zusammen über 560 Millionen Christen in mehr als 110 Ländern repräsentieren. Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit der römisch-katholischen Kirche. Der Generalsekretär des ÖRK ist Pfr. Dr. Samuel Kobia, von der Methodistischen Kirche in Kenia. Hauptsitz: Genf, Schweiz.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 15. Oktober 2007
Herausgeber: Ökumenischer Rat der Kirchen (ÖRK)
150 rte de Ferney, Postfach 2100, 1211 Genf 2, Schweiz
E-Mail: ka@wcc-coe.org
Internet: www.wcc-coe.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Oktober 2007