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KIRCHE/583: Angriff auf Zivilisten in Gaza und Israel verurteilt (ÖRK)


Ökumenischer Rat der Kirchen - Pressemitteilung vom 4. März 2008

ÖRK "verurteilt auf das schärfste" die Angriffe auf Zivilisten in Gaza und Israel


Die "tödlichen Angriffe auf Zivilpersonen seitens der israelischen Armee wie auch seitens der Kämpfer, die von Gaza aus Raketen abfeuern", hat der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Pfarrer Dr. Samuel Kobia, am Montag auf das Schärfste verurteilt. "Der Weg zum Frieden steht offen, wird aber nicht beschritten", schrieb Kobia und rief zur Beendigung der "unablässigen Verletzungen von Leben und Menschenrechten" und der Aufhebung der Blockade auf, "welche die Bevölkerung von Gaza systematisch fast aller ihrer Rechte beraubt hat".

Seit Mitte letzter Woche sind bei Angriffen über die Grenze zwischen Gaza und Israel hinweg über 110 Palästinenser und drei Israelis umgekommen. Wie verlautet, sind ein Drittel der zumeist zivilen Opfer Kinder.

Kobia ruft die ÖRK-Mitgliedskirchen in der am 3. März veröffentlichen Erklärung dazu auf, sich vom 4. bis 10. Juni 2008 im Rahmen einer Globalen kirchlichen Aktionswoche für Frieden in Palästina und Israel an Informations - und Fürspracheaktivitäten zu beteiligen. Am Sonntag, den 8. Juni, ist ein weltweites Friedensgebet mit zentralen Veranstaltungen in Jerusalem und Bethlehem geplant.

Kobia erinnert an die Besorgnis über die Situation in Gaza, die der ÖRK-Zentralausschuss auf seiner Tagung vom 13.-20. Februar zum Ausdruck gebracht hatte. In dem von dem Leitungsorgan des ÖRK angenommenen Protokollpunkt zur humanitären Lage im Gazastreifen heißt es: "Alle direkt beteiligten Regierungsmächte, die Hamas-de-facto-Regierung und die Palästinensische Autonomiebehörde - in dem Maße, in dem sie Kontrolle ausüben - ebenso wie die israelische Regierung, haben gemäß den internationalen Menschenrechten und dem humanitären Völkerrecht die Grundpflicht zum Schutz der Bevölkerung des Gazastreifens." Weiter wird auf die indirekte Beteiligung von Regierungen hingewiesen, die "der Besatzungsmacht finanzielle Unterstützung für völkerrechtlich rechtswidriges Vorgehen gegen Gaza zukommen lassen".

Vollständiger Wortlaut des Schreibens des Generalsekretärs (auf Englisch):
http://www.oikoumene.org/?id=5645&L=2

Vollständiger Wortlaut des Protokollpunkts zur humanitären Lage im Gazastreifen (auf Englisch):
http://www.oikoumene.org/?id=5614&L=2

Mehr Informationen über die Arbeit des ÖRK zur Begleitung der Kirchen im Nahen Osten:
http://www.oikoumene.org/?id=3113&L=2

Der Ökumenische Rat der Kirchen fördert die Einheit der Christen im Glauben, Zeugnis und Dienst für eine gerechte und friedliche Welt. 1948 als ökumenische Gemeinschaft von Kirchen gegründet, gehören dem ÖRK heute mehr als 349 protestantische, orthodoxe, anglikanische und andere Kirchen an, die zusammen über 560 Millionen Christen in mehr als 110 Ländern repräsentieren. Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit der römisch-katholischen Kirche. Der Generalsekretär des ÖRK ist Pfr. Dr. Samuel Kobia, von der Methodistischen Kirche in Kenia. Hauptsitz: Genf, Schweiz.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 4. März 2008
Herausgeber: Ökumenischer Rat der Kirchen (ÖRK)
150 rte de Ferney, Postfach 2100, 1211 Genf 2, Schweiz
E-Mail: ka@wcc-coe.org
Internet: www.wcc-coe.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. März 2008