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KIRCHE/685: Russische Orthodoxe Kirche - neuer Patriarch mit langer Ökumene-Erfahrung (ÖRK)


Ökumenischer Rat der Kirchen - Pressemitteilung vom 28. Januar 2009

Russische Orthodoxe Kirche wählt neuen Patriarchen mit langer Ökumene-Erfahrung


In einem Glückwunschschreiben an Kirill, Metropolit von Smolensk und Kaliningrad, anlässlich seiner Wahl zum neuen Patriarchen der Russischen Orthodoxen Kirche hat der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Pfarrer Dr. Samuel Kobia, die Würdigung der weltweiten ökumenischen Gemeinschaft zum Ausdruck gebracht, die Kirill als einen "herausragenden orthodoxen Theologen und Kirchenführer" ansieht.

"Wir danken Ihnen für Ihre Freundschaft und Begleitung im Bereich der innerchristlichen Beziehungen und beten, dass Ihr Engagement für den Dialog, Ihre profunde Kenntnis der gegenwärtigen kirchlichen und ökumenischen Entwicklungen und Herausforderungen und Ihre kritisch-konstruktive Haltung die Beziehungen zwischen den getrennten Kirchen und ihr gemeinsames Zeugnis in einer nach Werten suchenden Welt stärken wird", schrieb Kobia.

"Wir würdigen den Kirchenführer, der eine wichtige Rolle im Bereich des interreligiösen Dialogs und der internationalen Beziehungen spielt, und wir beten, dass der Patriarch der Russischen Orthodoxen Kirche auch in Zukunft offene, mutige und mitfühlende Worte für die Welt findet und sich für alle Menschen, die ja nach dem Bilde Gottes geschaffen sind, einsetzt", heißt es in dem Brief vom 28. Januar weiter.

Der 62-jährige Kirill wurde vom Konzil der Kirche, dem über 700 Priester, Mönche und Laien angehören, die alle Diözesen und die Auslandskirche der Russischen Orthodoxen Kirche repräsentieren, mit überwältigender Mehrheit gewählt.

Kirill war seit fast 20 Jahren Leiter des Außenamtes der weltweit größten orthodoxen Kirche. In den 1970er Jahren war er ständiger Vertreter des Moskauer Patriarchats beim ÖRK und von 1975 bis 1998 Mitglied des ÖRK-Exekutiv- und Zentralausschusses, den Leitungsorganen des Rates zwischen den Vollversammlungen.

Kobia kündigte an, er werde am 2. Februar an der Feier teilnehmen, in deren Rahmen Kirill als Nachfolger des Moskauer Patriarchen Alexi II., der der Kirche von 1990 bis zu seinem Tod am 5. Dezember 2008 vorgestanden hatte, in sein Amt eingeführt wird.

Voller Wortlaut des Schreibens (auf Englisch):
http://www.oikoumene.org/?id=6574&L=2

Russische Orthodoxe Kirche (Website auf Englisch und Russisch):
http://www.mospat.ru

Der Ökumenische Rat der Kirchen fördert die Einheit der Christen im Glauben, Zeugnis und Dienst für eine gerechte und friedliche Welt. 1948 als ökumenische Gemeinschaft von Kirchen gegründet, gehören dem ÖRK heute mehr als 349 protestantische, orthodoxe, anglikanische und andere Kirchen an, die zusammen über 560 Millionen Christen in mehr als 110 Ländern repräsentieren. Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit der römisch-katholischen Kirche. Der Generalsekretär des ÖRK ist Pfr. Dr. Samuel Kobia, von der Methodistischen Kirche in Kenia. Hauptsitz: Genf, Schweiz.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 28. Januar 2009
Herausgeber: Ökumenischer Rat der Kirchen (ÖRK)
150 rte de Ferney, Postfach 2100, 1211 Genf 2, Schweiz
E-Mail: ka@wcc-coe.org
Internet: www.wcc-coe.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Januar 2009