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KIRCHE/898: Kirchen starten weltumspannendes humanitäres Bündnis (ÖRK)


Ökumenischer Rat der Kirchen - Pressemitteilung vom 24. März 2010

Kirchen starten weltumspannendes humanitäres Bündnis

Das ACT-Bündnis, an dem 100 kirchliche und kirchennahe Nothilfe- und Entwicklungsorganisationen beteiligt sind, ist am 24. März mit Feierlichkeiten in Genf und an anderen Orten auf der ganzen Welt ins Leben gerufen worden.


Das neue ACT-Bündnis, eine der größten humanitären Einrichtungen der Welt, verfügt über einen Gesamthaushalt von 1,5 Milliarden US-Dollar und ist in 125 Ländern tätig. Es stellt Nothilfe in Form von Lebensmitteln, Obdach, Wasser und Sanitärversorgung bereit und unterhält Armutsbekämpfungsprogramme in den ärmsten Ländern der Erde.

Das ACT-Bündnis ist eine Zusammenlegung des Katatstrophenhilfe-Netzwerks ACT International und seiner Schwesterorganisation ACT-Entwicklung.

Sowohl das 1995 entstandene ACT International als auch 2007 gegründete ACT-Entwicklung sind auf Betreiben des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) entstanden. Beide Einrichtungen koordinierten die Arbeit von Hilfsdiensten der Mitgliedskirchen des ÖRK und des Lutherischen Weltbundes, die in den Bereichen humanitäre Nothilfe und Armutsbekämpfung tätig sind.

Dank ACT ist die weltweite Gemeinschaft der Kirchen seit dem 12. Januar, als ein schweres Erdbeben die Hauptstadt Port-au-Prince heimsuchte, in vorderster Reihe in der humanitären Hilfe in Haiti vertreten. An jenem Tag waren bereits neun ACT-Organisationen vor Ort und konnten umgehend Hilfsmaßnahmen einleiten.

Der weltumspannende Charakter von ACT hat seinen Mitgliedern ebenfalls erlaubt, sechs Wochen später den Erdbebenopfern in Chile zu Hilfe zu kommen.


Handeln für Gerechtigkeit ist eine Form von Gottesdienst

"Die Arbeit für eine bessere Welt gehört untrennbar zum Gottesdienst der Kirche. Wenn wir uns für Gerechtigkeit einsetzen, für den Frieden arbeiten und die Hungrigen speisen, dann loben wir Gott, denn mit diesen Taten preisen wir die Würde eines jeden Menschen", sagte ÖRK-Generalsekretär, Pfarrer Dr. Olav Fykse Tveit, in seiner Predigt anlässlich des Gottesdienstes im Ökumenischen Zentrum in Genf, Schweiz, am 24. März.

Tveit fuhr fort: "Das ACT-Bündnis ist ein wahrhafter Ausdruck der ökumenischen Bewegung, der Ruf, eins zu sein, damit die Welt glauben kann, dass Gott ein liebender und fürsorgender Gott für die ganze Menschheit ist."

Mit dem Gottesdienst, an dem Mitarbeitende von ACT und des ÖRK sowie Vertreter und Vertreterinnen anderer humanitärer und kirchlicher Organisationen wie auch Angehörige des internationalen diplomatischen Korps teilnahmen, wurde die Gründung des neuen Bündnisses gefeiert. Der Start wurde darüber hinaus von Mitgliedern der neuen Allianz auf allen Kontinenten mit lokalen Veranstaltungen gefeiert.

Das Bündnis setzt sich für die ärmsten Menschen der Erde ein und bekämpft die Ursachen von Not und Ungerechtigkeit. Bei den ACT-Mitgliedern handelt es sich um Organisationen, die schon lange in den Gemeinschaften, in denen sie tätig werden, eingeführt sind. Wenn es zu einer Katastrophe kommt, sind diese Organisationen sofort einsatzfähig und unter den Ersten, die Nothilfe leisten.

Auf der zentralen Veranstaltung in Genf erklärte der Generalsekretär des ACT-Bündnisses, John Nduna, die Einrichtung des Bündnisses biete Gelegenheit, "humanitäre Nothilfe und nachhaltige Entwicklung besser miteinander zu verbinden".

"Wenn der Notstand vorüber ist und die Mittel ausbleiben, sind die Kirchen nach wie vor präsent; sie sind die Organisation am Ende der Straße oder des Dorfes, die vor Ort bleibt, wenn sich alle anderen zurückgezogen haben", betonte Nduna. "Das ACT-Bündnis kann - geleitet von unserem Glauben und mit der fortgesetzten Unterstützung aller unserer Partner und Freunde für unsere Arbeit - fortfahren, den Notleidenden Hilfe zu bringen, den Unterdrückten beizustehen und zur Entwicklung der ärmsten Bevölkerungsgruppen beizutragen."


Vollständiger Wortlaut der Predigt des ÖRK-Generalsekretärs
http://www.oikoumene.org/index.php?RDCT=4498c703cf5519acc036 (auf Englisch)

Website des ACT-Bündnisses:
http://www.oikoumene.org/index.php?RDCT=dd09d4e119b1b5332ffb

Der Ökumenische Rat der Kirchen fördert die Einheit der Christen im Glauben, Zeugnis und Dienst für eine gerechte und friedliche Welt. 1948 als ökumenische Gemeinschaft von Kirchen gegründet, gehören dem ÖRK heute mehr als 349 protestantische, orthodoxe, anglikanische und andere Kirchen an, die zusammen über 560 Millionen Christen in mehr als 110 Ländern repräsentieren. Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit der römisch-katholischen Kirche. Der Generalsekretär des ÖRK ist Pfarrer Dr. Olav Fykse Tveit, von der (lutherischen) Kirche von Norwegen. Hauptsitz: Genf, Schweiz.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 24. März 2010
Herausgeber: Ökumenischer Rat der Kirchen (ÖRK)
150 rte de Ferney, Postfach 2100, 1211 Genf 2, Schweiz
E-Mail: ka@wcc-coe.org
Internet: www.wcc-coe.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. März 2010