Schattenblick →INFOPOOL →RELIGION → CHRISTENTUM

KIRCHE/924: Praxisplattform www.geistreich.de ist freigeschaltet (EKD)


Evangelische Kirche in Deutschland - Pressemitteilung vom 20.05.2010

Anregen - berichten - austauschen:
Kirchliche Aktive teilen Erfahrungen auf neuer Praxisplattform

www.geistreich.de ist ab sofort freigeschaltet


Was tun, wenn meine Kirchengemeinde ein Public Viewing zur Fußball-WM organisieren will? Wie kann ich die Seniorenarbeit kreativ mit der Jugendarbeit meiner Gemeinde verbinden? Da gab es doch schon mal so ein Projekt... Rund eine Million ehren- und hauptamtliche Kirchenmitarbeiter der evangelischen Kirche sind im Alltag oft mit ungewöhnlichen Fragen konfrontiert. Ab heute können sie sich gemeinsam über solche Fragen austauschen. Unter "www.geistreich.de" können alle Kirchenmitarbeitenden Informationen und Erfahrungen austauschen, Netzwerke bilden und gemeinsam Projekte in die Wege leiten. "Geistreich" ist ein neues Praxisportal, entwickelt für die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD). Im Rahmen des Reformprozesses "Kirche im Aufbruch" bietet die Praxisplattform eine Serviceleistung für die Landeskirchen.

"Projekte, die begeistern: Vieles gibt es davon in den Gemeinden der evangelischen Kirche", sagt Katrin Göring-Eckardt, Präses der EKD-Synode. "Landauf, landab entwickeln Haupt- und Ehrenamtliche neue Ideen, probieren aus, entdecken neu. Ab sofort vernetzt das Praxisportal 'geistreich' diese guten Ideen. Es lädt zu Diskussionen ein, stellt Projekte vor und verbindet die kreativen Köpfe. Eine Kirchengemeinde in Bayern kann hier erfahren, wie ein Gemeindeladen in einer norddeutschen Gemeinde entwickelt wurde. Und die Westfalen lernen von den Sachsen. 'Geistreich' ermöglicht einen grenzenlosen, unmittelbaren Austausch. Wunderbar: Alle Engagierten in der evangelischen Kirche können hier ihr Erfahrungswissen teilen. Gleichzeitig profitieren alle von den Erfahrungen anderer. Mit 'geistreich' kommt der Reformprozess der EKD in den Gemeinden an. So viel Aufbruch gab es selten!"

Die Plattform fand bereits in der Pilotphase rege Beteiligung. "Geistreich" ist in drei Bereiche unterteilt: Unter dem Stichwort "ideenreich" kann jeder Nutzer Fragen stellen und an Diskussionen teilnehmen. "Wo befinden sich die Radwegekirchen?", fragt da eine Pilotnutzerin. Es dauert keine 15 Minuten, schon hat sie die Antwort eines anderen Nutzers. "Niemand muss das Rad neu erfinden", sagt Pastor Christoph Römhild, Projektleiter für "geistreich" bei der EKD. "Gute Ideen, die bereits an einem Ort erprobt worden sind, lassen sich oft ganz einfach übertragen." Geistreich sei ein offenes Forum, eine grüne Wiese für Kreativität, Erfahrungsaustausch und Innovation. "Erfahrungsreich" heißt eine weitere Rubrik der Seite. Hier können die Nutzer selbst von Beispielen guter Praxis berichten: von der Konfirmandenfreizeit auf dem Segelboot bis hin zum Kirchenladen im Kiez. Zudem hat jeder als drittes Angebot die Möglichkeit, ähnlich wie beim Online-Lexikon Wikipedia zu einem Lexikon kirchlichen Erfahrungswissens unter "wissensreich" beizutragen.

Vor allem die Vernetzung von Menschen aus Kirchenvorständen biete noch großes Potential, erklärt Diplomtheologe Claas Henningsen von "geistreich": "Vom Küster bis hin zur Pastorin, alle in der Kirche Tätigen sind die Zielgruppe des neuen Portals."

Der Wunsch nach Austausch ist da. In einer vom Institut für Wissensmedien in Tübingen 2009 durchgeführten Studie sprach sich die Mehrheit der befragten Kirchenmitarbeiter für eine überregionale Vernetzung aus. Ein Großteil der Engagierten tausche sich bisher nur im vertrauten Umfeld aus und nutze die Internetseiten der EKD und der Landeskirchen lediglich zur Anregung. Ein direkter Erfahrungsaustausch sei nicht möglich, obwohl 87 Prozent der Befragten täglich online arbeiten. "Die Zeit ist reif für eine Plattform zum Austausch zwischen Praktikern innerhalb der gesamten EKD", ist Christoph Römhild überzeugt.

"Geistreich" ist gleichzeitig ein Forschungsfeld. Die FernUniversität in Hagen und das Institut für Wissensmedien in Tübingen erforschen als Projektpartner der EKD anhand der Vorarbeiten und Studien für die Webseite, wie Technologien und Teilnahmeprozesse des Web 2.0 den Austausch über gute Praktiken fördern und so zur Weiterentwicklung einer gesamten vernetzten Organisation führen können. Finanziert wird das dreijährige Forschungsprojekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Europäischen Sozialfonds.

Hannover, 20. Mai 2010
Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick / Charlotte Morgenthal

Unter www.ekd.de/geistreich-infos finden Sie ein Audio-Interview zu "geistreich" und weitere Informationen.


*


Quelle:
Pressemitteilung 103/2010 vom 20.05.2010
Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), Pressestelle
Herrenhäuser Straße 12, 30419 Hannover
Telefon: (0511) 2796-268/269/265/267
Fax: (0511) 2796-777
Email: pressestelle@ekd.de
Internet: www.ekd.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Mai 2010