Schattenblick → INFOPOOL → RELIGION → CHRISTENTUM


MELDUNG/234: Gratulation von Kardinal Marx zum Jüdischen Neujahrsfest Rosch haSchana (DBK)


Pressemitteilungen der Deutschen Bischofskonferenz vom 07.09.2018

Gratulation von Kardinal Marx zum Jüdischen Neujahrsfest Rosch haSchana

Besorgniserregende Entwicklungen in den vergangenen Monaten


Anlässlich des Neujahrsfestes Rosch haSchana hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, dem Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster, sowie allen jüdischen Mitbürgern Friedens- und Segenswünsche übermittelt.

In seinem Grußwort an den Zentralratspräsidenten schreibt Kardinal Marx, dass viele Entwicklungen der vergangenen Monate besorgniserregend seien. Dazu zählten "der politische und kulturelle Einfluss rechtspopulistischer Bewegungen und Parteien in vielen europäischen Ländern, die Unfähigkeit der Europäischen Union, eine gemeinsame Migrationspolitik zu formulieren und umzusetzen, die Renaissance nationaler Egoismen und nicht zuletzt auch eine zunehmend aggressive Rhetorik, die moralische Normen des öffentlichen Diskurses bewusst missachtet, um durch gezielte Tabubrüche maximale Aufmerksamkeit zu erreichen", so Kardinal Marx.

Ausdrücklich nennt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz in diesem Kontext auch die Zunahme antisemitischer Äußerungen und Ausschreitungen. Diese dürften nicht hingenommen werden und müssten auf entschiedenen Widerspruch stoßen. Das sei selbstverständlich aber nicht ausreichend. "Es ist vielmehr notwendig, die moralischen Grundlagen öffentlicher Debatten zu stärken, den Respekt vor dem anderen, auch wenn er andere Meinungen vertritt, die Achtung der Freiheitsrechte, vor allem auch der Religionsfreiheit, den Schutz von Minderheiten und nicht zuletzt auch die moralische Pflicht, dem anderen mit Wohlwollen zu begegnen", so Kardinal Marx. Als Juden und Christen gestalte man die politische Kultur mit. "Deshalb ist es auch unsere Aufgabe, die normativen Grundlagen unseres Zusammenlebens zu stärken. Zur politischen Kultur dieses Landes rechne ich ausdrücklich auch die Erinnerungskultur, die sich in den vergangenen Jahrzehnten herausgebildet hat und gegenwärtig von manchen angefragt wird", schreibt Kardinal Marx.


Hinweis:
Das Grußwort von Kardinal Marx zum Jüdischen Neujahrsfest ist unter www.dbk.de verfügbar.

*

Quelle:
Pressemitteilung Nr. 137 vom 7. September 2018
Deutsche Bischofskonferenz
Kaiserstraße 161, 53113 Bonn
Postanschrift: Postfach 29 62, 53019 Bonn
Telefon: 0228/103-0, Fax: 0228/103-254
E-Mail: pressestelle@dbk.de
Internet: www.dbk.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. September 2018

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang