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BERICHT/060: Was will das "Forum am Freitag" (ZDF)


Forum am Freitag

www.forumamfreitag.zdf.de

Start am Freitag, den 6. Juli 2007


Inhalt:

- Was will das "Forum am Freitag"?
- Ein Online-Format mit Zukunft
- Sprecherin und Thema der ersten Sendung
- "Islamkunde ist der erste Schritt zur Integration"
- Sprecher des "Forums am Freitag"
- Themen zwischen Alltag und Aktualität
- Die "Macher" des Forums

Raute

Was will das "Forum am Freitag"?

Mit der Einrichtung des 'Forums am Freitag' wollen wir eine Plattform für den Dialog zwischen den Kulturen und Religionen schaffen und dadurch einen Beitrag zur Integration der in Deutschland lebenden Migranten leisten. Deshalb haben wir uns für ein journalistisches Format entschieden, das Muslimen die Möglichkeit gibt, in einem Gespräch oder einem Kommentar ihre Sicht des Zusammenlebens in Deutschland in das gesellschaftlich Gespräch einzubringen. Das Internet ist hierfür das ideale Medium, da es nicht nur viele Menschen erreicht, sondern auch viele Möglichkeiten zum aktiven Austausch bietet. (ZDF-Programmdirektor Dr. Thomas Bellut)

Adressaten des 'Forums am Freitag' sind alle an Religion interessierten Zuschauer, Zuhörer und Internet-Nutzer. Das Angebot richtet sich also nicht nur an Muslime, sondern an alle, die sich an der Diskussion um Migration und Integration fremder Kulturen in Deutschland beteiligen wollen. Gerade in der jetzigen Auseinandersetzung um Fundamentalismus, Terror und Krieg im Orient scheint es mir besonders wichtig, Kenntnisse über den Islam zu vermitteln. Dabei werden auch Zusammenhänge zwischen aktueller Politik und islamischer Botschaft, zwischen politischem Tun und religiöser Begründung zur Sprache kommen. Unser Online-Angebot steht unter unserer Verantwortung und wird keine Plattform für Äußerungen sein, die nicht vom Grundgesetz gedeckt sind.
(ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender)


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Ein Online-Format mit Zukunft

Das neue "Forum am Freitag" im ZDF ist ein ausbaufähiges Format. Es nutzt die Vorzüge des Internets für ein Thema, das in unserer Gesellschaft immer wichtiger wird: Dialog und Integration. Eine Sendung, die jederzeit abrufbar und ohne Zeitlimit ist, ein Angebot für Zuschauer, sich zu informieren, aber auch ihre eigene Meinung kundzutun.

Das Konzept besteht aus mehreren Elementen. Kern des "Forums am Freitag" ist die wöchentliche Sendung, die jeden Freitagmorgen neu im Internet zu sehen ist. Sie dauert fünf bis zehn Minuten und steht jeweils unter einem Thema. Muslime erklären ihre Religion, erzählen von ihrem Alltag und nehmen Stellung zu wichtigen Fragen des Glaubens und des Zusammenlebens in Deutschland. Sie berichten von dem, was sie bewegt. Die Auswahl der Teilnehmer spiegelt die Vielfalt muslimischen Lebens in Deutschland: Sowohl Verbandsvertreter als auch Einzelpersönlichkeiten aus allen Bereichen der Gesellschaft kommen zu Wort.

Ergänzt wird das Forum durch einen Chat, der in der Regel am Freitag von 16.00 bis 17.00 Uhr mit dem jeweiligen Gast angeboten wird. Hier können die Zuschauer direkt Kontakt aufnehmen mit dem Sprecher oder der Sprecherin und Fragen zur Sendung stellen. Aber auch danach ist die Plattform offen für Meinungsäußerungen: In einem moderierten Forum sind alle eingeladen mitzudiskutieren. Die Redaktion wird lediglich darauf achten, dass Hass und Beleidigungen keinen Platz in diesem Forum finden.

In eigenen filmischen Porträts werden die ausgewählten Persönlichkeiten vorgestellt, wird der biografische Hintergrund deutlich, aus dem heraus sie ihre Position beziehen. Auch die beiden Journalisten, die das Forum betreuen und selbst Muslime sind, Kam ran Safiarian und Abdul-Ahmad Rashid, kann der User kennen lernen. Ein weiteres Angebot des Forums am Freitag sind die sogenannten Wissensmodule. Zu jedem Thema der Sendung werden Hintergrundinformationen aufbereitet. Fakten, Zusammenhänge, Links und Videos vertiefen die Thematik. Für die Zukunft geplant ist auch ein islamisches Glossar, Buchtipps und wichtige Nachrichten und Informationen. Die Redaktion wird die Dynamik des Internets, das in viele Richtungen ausbaufähige Angebote ermöglicht, nach Kräften nutzen.


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Sprecherin und Thema der ersten Sendung am 6. Juli:
Lamya Kaddor über Islamkunde als Unterrichtsfach

Thema des ersten "Forums am Freitag" ist der Islamunterricht. Mehr als 700 000 schulpflichtige Kinder muslimischen Glaubens gibt es in Deutschland. Bisher hatten muslimische Eltern, die ihre Kinder religiös erziehen wollten, oft nur die Chance, ihre Kinder in Koranschulen zu schicken. Bereits Anfang der achtziger Jahre wurde über die Einführung des islamischen Religionsunterrichts an deutschen Schulen diskutiert, doch der Bildungsföderalismus und das Fehlen eines anerkannten Ansprechpartners auf islamischer Seite haben das Projekt lange Zeit verhindert.

Seit 1999 nun läuft ein Modellversuch "Islamkunde in deutscher Sprache" an mittlerweile 130 Schulen in Nordrhein-Westfalen. 2003 wurde an der Universität Münster der deutschlandweit erste Lehrstuhl für "Religion des Islam" gegründet. Die Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor bildet hier Lehrkräfte für den islamischen Religionsunterricht aus und unterrichtet selbst seit dem Schuljahr 2003/2004 als Lehrerin im Rahmen des nordrhein-westfälischen Schulversuchs "Islamkunde in deutscher Sprache" an zwei Schulen in NRW. Im "Forum am Freitag" spricht die Islam- und Erziehungswissenschaftlerin über ihre Arbeit im Islamkundeunterricht, ihre Probleme und Erfahrungen mit den Schülern und den Eltern und ihre persönliche Einstellung und ihr Engagement für die Religion des Islam.


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"Islamkunde ist der erste Schritt zur Integration"

Lamya Kaddor über Islamkundeunterricht, Kopftuch und ihre Einstellung zum Islam

"Ich denke, die Islamkunde ist der erste Schritt zu einer Integration. Das ist einer der wichtigsten Schritte, die wir überhaupt haben, um endlich den Muslimen auch das Gefühl zu geben, dass sie hier heimisch sind. Das große Problem der Muslime ist ja hier, so ist die Eigendefinition: Wir sind gläubige Muslime und leben in einem absolut areligiösen Staat und werden auch noch als Fundis bezeichnet."

Über den Islamkundeunterricht im Vergleich zur Koranschule: "Es geht hier nicht darum, Arabischunterricht zu machen. Der Koran wird auch in Arabisch gelesen, aber immer auch mit der deutschen Übersetzung. Das heißt, ich habe hier eher einen thematischen, problemorientierten Zugang, wobei der Hodscha in der Moschee logischerweise den sprachlichen Zugang sucht und sagt: Wir wollen hier nur lesen, uns geht es nicht ums Verständnis."

Über den Stellenwert der Religion in ihrem Leben: "Für mich selbst ist sie identitätsstiftend. Ich verstehe Religion allerdings nicht als Gebot oder Verbot, sondern vielmehr als Lebensart. Der Islam ist nicht nur eine reine Dogmenlehre. Es hat auch viel mit Kultur zu tun. Dieser Kultur fühle ich mich neben der deutschen Kultur sehr verbunden. Für mich ist der Islam eine Philosophie, die man sehr liberal leben, aber auch konservativ leben kann und die ausschöpfbar ist."

Über ihre Einstellung zum Kopftuch: "Der Islam ist für mich nicht durch sichtbare Zeichen nach außen vertretbar. Für mich ist es nicht unbedingt notwendig, ein Kopftuch zu tragen und zu sagen, ich bin eine authentische oder gläubige Muslimin. Der Glaube spielt sich im Herzen ab, was nicht heißt, dass ich nicht bete oder faste. Nur ich muss nicht so weit gehen zu sagen: Ich muss Kopftuch tragen, um das endlich zu zeigen. Meiner Meinung nach kann ich das sehr gut zeigen, indem ich bestimmte Werte lebe, die durchaus christlich oder jüdisch oder wie auch immer sein können."

Lamya Kaddor, geb. 1978 im westfälischen Ahlen, ist eine in Deutschland geborene Muslimin syrischer Herkunft. Sie hat Arabistik, Islamwissenschaft, Erziehungswissenschaft und Komparatistik an der Universität Münster studiert und arbeitet als Assistentin am ersten Lehrstuhl für Religion des Islam, der dem Centrum für Religiöse Studien der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster zugeordnet ist. Seit dem Schuljahr 2003/2004 unterrichtet sie als Lehrerin im Rahmen des nordrhein-westfälischen Schulversuchs "Islamkunde in deutscher Sprache". Außerdem unterrichtet sie per Lehrauftrag zukünftige islamische Religionslehrer/innen im Fach "Islamische Religionspädagogik". Zudem promoviert sie zum Thema "Blut und seine Bedeutung im Islam" im Bereich Islamische Theologie und ist seit dem Schuljahr 2006/2007 vom Bundesland Niedersachsen beauftragt, die Fortbildungen der Lehrkräfte für Islamischen Religionsunterricht im Bundesland Niedersachsen zu leiten. Darüber hinaus ist sie Gründungsmitglied und 1. Vorsitzende des "Vereins der LehrerInnnen für Islamkunde in deutscher Sprache in NRW". Lamya Kaddor gehört keinem islamischen Verband an. Sie ist Mitglied des Integrationsgipfels und hat zahlreiche Publikationen zum Thema Islamunterricht veröffentlicht und gibt derzeit ein Schulbuch für Islamunterricht in mehreren Bundesländern heraus.


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Die Sprecher des "Forums am Freitag"

Bekir Alboga

Der 1963 in der türkischen Stadt Konya geborene Bekir Alboga kam 1980 zu seinen Eltern nach Deutschland. Er studierte Islamwissenschaft und Publizistik in Göttingen. Während seiner Zeit als Imam in Mannheim engagierte er sich in der Jugend- und Bildungsarbeit. Er öffnete die Türen der Moschee für alle, die sich für den religiösen Alltag von Muslimen interessieren. Durch seine neue Aufgabe als Dialogbeauftragter der DITIB (Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e.V. - DITIB wurde 1984 auf Initiative der obersten Religionsbehörde in Ankara gegründet, um die muslimischen Landsleute in Deutschland religiös zu betreuen) ist er bundesweit Ansprechpartner, wenn es um Fragen von Integration, Verständigung und Bildung geht. Bekir Alboga ist Mitglied der Islamkonferenz und des Integrationsgipfels.

Celal Altun

Der 47-Jährige lebt seit 39 Jahren in Deutschland und ist ehrenamtlicher Generalsekretär der "Türkischen Gemeinde in Berlin" (TGB). Diese vereint 46 weltliche und religiöse Vereine mit 40.000 Türken. Sie tritt seit 1983 für die Rechte der türkischen Mit bürgerinnen und Mitbürger ein und engagiert sich in sozialen und politischen Fragen. Zu ihren Hauptaufgaben zählt TGB Beratungsleistungen, um alltägliche Probleme der türkischen Mitbürger zu lösen.

Ezhar Cezairli

Ezhar Cezairli arbeitet als Zahnärztin in Frankfurt. Frau Cezairli ist in vielfacher Weise bürgerschaftlich engagiert. Sie ist Teilnehmerin der Islamkonferenz, Vorsitzende des Türkisch-Deutschen Clubs Rhein-Main und Mitbegründerin der ISL (Initiative von säkularen und laizistischen BürgerInnen aus islamisch geprägten Herkunftsländern in Deutschland). Frau Cezairli versteht sich als Stimme für das gleichberechtigte Miteinander von Frau und Mann und fordert gleiche Chancen in der Ausbildung gerade auch junger Menschen mit Migrationshintergrund. Sie kam im Alter von zehn Jahren nach Deutschland, machte Abitur und studierte in Deutschland.

Lamya Kaddor

Die in Deutschland geborene Muslimin syrischer Herkunft studierte Arabistik, Islamwissenschaft sowie Erziehungswissenschaft an der Universität Münster. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am "Lehrstuhl für die Religion des Islam" an der Universität Münster und promoviert im Bereich Islamische Theologie. Die Pädagogin unterrichtet in einer Grundschule und einer Hauptschule in Dinslaken im seit 1999 eingeführten Modellversuch "Islamkunde in deutscher Sprache". Lamya Kaddor ist Teilnehmerin des Integrationsgipfels.

Aiman A. Mazyek

Aiman A. Mazek wurde 1969 als Sohn eines Syrers und einer Deutschen in Aachen geboren. Seit 1994 ist er Mitglied der Vollversammlung des Zentralrates der Muslime in Deutschland, der 19 muslimische Organisationen vertritt. Dazu gehören deutsche, türkische, arabische, albanische, bosnische und iranische Muslime. Im Jahr 2006 wurde Mayzek Generalsekretär des Vorstandes, nachdem er zuvor viele Jahre lang als Pressesprecher des Zentralrates fungiert hatte. Nach dem Abitur in Deutschland studierte er Philosophie, Ökonomie und Politische Wissenschaften in Aachen und absolvierte ein Parallelstudium der Arabistik in Kairo. Aiman Mazyek arbeitet als freier Publizist und Medienberater. Er ist Chefredakteur der Internetseite Islam.de und Gründungsmitglied der Hilfsorganisation "Grünhelme" e.V. Er ist Teilnehmer der Islamkonferenz.

Hamideh Mohagheghi

Die Theologin wurde 1954 in Teheran geboren und lebt seit 1977 in Deutschland. Neben dem Jurastudium an der Schahid Beheschti Universität Teheran hat sie in Hamburg eine islamische Theologieausbildung absolviert. Seitdem engagiert sie sich als freiberufliche Referentin im interreligiösen und interkulturellen Dialog, als stellvertretende Vorsitzende von HUDA (Netzwerk für muslimische Frauen e.V.), als redaktionelle Mitarbeiterin der Zeitschrift HUDA sowie in der Planung und Durchführung von Seminaren für die Weiterbildung von Religionslehrkräften, Pastorinnen und Pastoren zum Thema Islam. Außerdem ist sie seit Ende des vergangenen Jahres die Vorsitzende der "Muslimischen Akademie in Deutschland".

Samir Nasr

Samir Nasr wurde 1968 in Karlsruhe geboren und wuchs u. a. in Tripolis und Kairo auf. Nach dem Abitur absolvierte er zunächst ein Betriebswirtschaftsstudium in Mannheim, arbeitete als Filmvorführer und studierte dann von 1994 bis 1999 an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg Drehbuch und Regie. Er schloss ab mit dem Dokumentarfilm "Nachttanke", der auf zahlreichen Festivals zu sehen war und u. a. mit dem First Step Award 2000 und dem Kunstpreis Berlin ausgezeichnet wurde. Es folgte die zwölfteilige Doku-Serie "Auf Streife durchs Leben" über eine Ludwigsburger Polizeistation, die für "Debüt im Dritten" des SWR entstand. Für seinen Spielfilm "Folgeschäden" aus dem Jahr 2005, der die Auswirkungen von Vorurteilen und Verdächtigungen gegen islamische Minderheiten in Deutschland thematisiert, erhielt der Regisseur den ARD Medienpreis CIVIS für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa.

Ali Ertan Toprak

In Deutschland leben schätzungsweise rund 500.000 Aleviten. Sie sind damit nach den Sunniten die zweitstärkste islamische Glaubensrichtung in Deutschland. Die größte alevitische Dachorganisation hierzulande ist die "Alevitische Gemeinde Deutschland e.V." mit Sitz in Köln. Ihr Generalsekretär ist Ali Ertan Toprak. Der 38-jährige kam im Alter von zwei Jahren nach Deutschland. Nach dem Abitur studierte er unter anderem Rechts- und Sozialwissenschaften. Heute betätigt er sich auch aktiv in der deutschen Politik. Er sitzt als Abgeordneter für die Grünen im Rat der Stadt Recklinghausen in Nordrhein-Westfalen und ist Teilnehmer der Islamkonferenz.

Teilnehmer des "Forum am Freitag" werden weiterhin sein: ein Vertreter des Islamrates sowie ein Vertreter des VIKZ (Verband der islamischen Kulturzentren)


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Themen zwischen Alltag und Aktualität

Das "Forum am Freitag" will Muslimen die Möglichkeit geben, von ihren Erfahrungen zu sprechen. Die Themen werden von den Teilnehmern des Forums mit der Redaktion abgesprochen und entwickelt, schließlich journalistisch umgesetzt. Das inhaltliche Spektrum soll Themen aus Religion und Gesellschaft, von theologischen Gedanken bis hin zur Alltagsbewältigung umfassen. Soziale Gerechtigkeit, Familienthemen, Integration, Schule, aber auch religiöse Feiertage wie Ramadan oder Opferfest sind nur einige Schlagworte, die das Spektrum verdeutlichen. Dort, wo das "Forum am Freitag" aktuelle Debatten aufgreift, sollen diese erklärt und vertieft werden.

Selbstverständlich werden Sprecher und Redaktion aktuell reagieren, um gesellschaftliche Diskussionen und Ereignisse widerzuspiegeln. Im Mittelpunkt der Themen stehen aber Alltagserfahrungen in Deutschland. Zum Beispiel der Initiator, der über die Einweihung eines Seniorenheims für deutsche Türken spricht; die Lehrerin, die über Chancengleichheit und Benachteiligung von Migrantenkindern redet; der Bergarbeiter, der seine Einwanderungsgeschichte erzählt, wie es war, als er vor 30 Jahren das erste Mal mit den anderen Kumpels in den Pütt eingefahren ist; der Imam, der theologische Gedanken zu Ritus und Religionsfreiheit äußert.

Es besteht ein großes Interesse an authentischer Erfahrung und journalistisch recherchiertem Wissen auf Seiten von Muslimen wie Nicht-Muslimen. Mit seinen Themen und Inhalten wird das "Forum am Freitag" informieren und sicherlich auch manches Mal provozieren. Auf alle Fälle nehmen wir mit dem "Forum am Freitag" an einer der spannendsten gesellschaftlichen Diskussionen teil.


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Die "Macher" des Forums

Das Forum am Freitag wird redaktionell verantwortet von den beiden Redaktionen Kirche und Leben ev. (Leitung: Dr. Reinold Hartmann) und Kirche und Leben kath. (Leitung: Michaela Pilters), die zur ZDF-Hauptredaktion Kultur und Wissenschaft gehören (Leitung: Peter Arens). Für das neue Format wurden die beiden Kirchenredaktionen um zwei Islamexperten verstärkt.

Kamran Safiarian wurde am 19. September 1969 in Teheran (Iran) als Sohn einer deutschen Mutter und eines persischen Vaters geboren. Nach der Islamischen Revolution 1979 in die Bundesrepublik übergesiedelt, studierte er von 1989 bis 1994 Politik, Kommunikationswissenschaft und Sozialpsychologie in München und Paris. Seit 1995 arbeitet er für das ZDF, zunächst für das "heute-journal", später als Redakteur und Reporter für das 3sat-Magazin "Kulturzeit" (Deutscher Fernsehpreis 1999, Bayerischer Fernsehpreis 2004). In dieser Zeit produzierte er auch Berichte und Reportagen für das ZDF-"auslandsjournal" und das ARD-Magazin "Report Mainz". Er ist Autor zahlreicher politisch-kultureller Reportagen aus den USA und Krisengebieten wie dem Nahen Osten, darunter die Biografie der persischen Ex-Kaiserin Farah Diba und ein Gespräch mit Ex-UN-Generalsekretär Butrous-Ghali. Schwerpunkte seiner journalistischen Arbeit sind die Themen Islam, Terrorismus und Menschenrechte, sein Spezialgebiet ist der Iran. Als George Weidenfeld-Stipendiat arbeitete er 2005 für die BBC in London, 2007 absolvierte er im ZDF eine Ausbildung zum Videojournalisten. Safiarian spricht fließend Deutsch, Englisch, Französisch, Farsi und Dari (Afghanisch). In seiner Freizeit spielt er Gitarre und Tennis.

Abdul-Ahmad Rashid ist Journalist, Islamwissenschaftler und Muslim. Er wurde am 7. November 1964 als Sohn eines Afghanen und einer Deutschen in Köln geboren und ist dort aufgewachsen. Nach dem Abitur studierte er in Köln, Bonn, Damaskus und Kairo Islamwissenschaft, Germanistik und Vergleichende Religionswissenschaften. Über eine Ausbildung zum Buchhändler nach dem Studium kam er zum WDR in Köln, wo sein Interesse für den Journalismus geweckt wurde. Er absolvierte eine Hospitanz in der Redaktion "Religion und Gesellschaft" des Deutschlandfunks. Seit Februar 2000 arbeitete er als freier Hörfunkjournalist für die ARD-Anstalten, wo er sich besonders mit Themen im Zusammenhang mit dem Islam in Deutschland auseinander setzte. Zudem hat er mehrere Reisen in den Nahen Osten unternommen und darüber in zahlreichen Beiträgen berichtet.

Der 42-Jährige spricht fließend Arabisch und Persisch. In seiner Freizeit ist er seit über zehn Jahren Sänger einer Rolling-Stones-Cover-Band. Mit seiner Arbeit möchte er zu einem besseren Verständnis des Islam in der westlichen Gesellschaft beitragen.

Für die technische Umsetzung des Forums im Internet zeichnet die Hauptredaktion Neue Medien (Leitung: Robert Amlung) verantwortlich.


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Quelle:
ZDF - Zweites Deutsches Fernsehen
ZDF Presse Special - Mainz, Juli 2007
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Internet: www.zdf.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Juli 2007