Schattenblick → INFOPOOL → REPRESSION → FAKTEN


INTERNATIONAL/434: Uruguay - 21 polizeiliche Missbrauchsfälle allein im März 2020 (poonal)


poonal - Pressedienst lateinamerikanischer Nachrichtenagenturen

Uruguay

21 polizeiliche Missbrauchsfälle allein im März 2020


Das uruguayische Menschenrechtsinstitut zeigt sich besorgt, denn allein die im März angezeigten Fälle überschreiten die Summe derer im ganzen letzten Jahr.

(Montevideo, 10. März 2020, la diaria) - Das Nationale Institut für Menschenrechte (INDDHH) beginnt derzeit mit der Untersuchung von 21 Anzeigen wegen polizeilichen Missbrauchs, die seit dem 1. März 2020 eingegangen sind - also seit dem Zeitpunkt des Amtsantritts der neuen Regierung.

Diese Information wurde von einer der Direktorinnen des INDDHH bestätigt, der ehemaligen Richterin Mariana Mota. "Die Anzeigen sind beim Institut eingegangen und wir sind dabei, diese zu bearbeiten", sagte Mota und nahm vorweg, dass das Institut sich um ein Treffen mit Innenminister Jorge Larrañaga bemühen werde.

In dem Treffen, so erklärte Mota weiter, wolle man "die Besorgnis zum Ausdruck bringen" die im INDDHH über die Missbrauchsfälle herrsche. Wie Mota erläuterte, seien diese Art Zusammenkünfte üblich. Als Beispiel nannte sie ein ähnliches Treffen mit dem damaligen Innenminister Eduardo Bonomi und dem ehemaligen Chef der Nationalen Polizei Mario Layer im vergangenen Jahr. Das Treffen hatte nach einer Demonstration gegen den finnischen Forstkonzern UPM [1] in Montevideo stattgefunden.

Mota sagte, dass die "hohe Zahl" der Anzeigen wegen polizeilichen Missbrauchs in der Führungssitzung des INDDHH Aufmerksamkeit erregt habe. Die Zahl sei höher als im gesamten Jahr 2019: Damals gab es 15 Fälle insgesamt.


Anmerkung:
[1] https://www.npla.de/thema/umwelt-wirtschaft/der-bau-einer-weiteren-zellstofffabrik-legt-nicht-nur-die-letzte-eisenbahn-lahm/


URL des Artikels:
https://www.npla.de/thema/tagespolitik/21-polizeiliche-missbrauchsfaelle-allein-im-maerz-2020/


Der Text ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/

*

Quelle:
poonal - Pressedienst lateinamerikanischer Nachrichtenagenturen
Herausgeber: Nachrichtenpool Lateinamerika e.V.
Köpenicker Straße 187/188, 10997 Berlin
Telefon: 030/789 913 61
E-Mail: poonal@npla.de
Internet: http://www.npla.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. März 2020

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang