Schattenblick → INFOPOOL → SCHACH UND SPIELE → SCHACH


BUNDESLIGA/526: Männer - 9. Runde (SB)


Solingen bricht ein


Zur 9. und 10. Runde der Herrenbundesliga am 18. und 19. März luden Solingen, Schwäbisch Hall, Hamburg und König Tegel ein. Für die OSG Baden-Baden bot sich die Chance, gegen Gastgeber Hamburg und Bremen entscheidendes Terrain für den Titelkampf zu gewinnen, was jedoch nicht unwesentlich vom Spitzentreffen zwischen Solingen und Hockenheim abhing. Der deutsche Meister stand zuletzt nach der Niederlage gegen Schwäbisch Hall stark unter Druck.

Daß sich die Klingenstädter nunmehr von der Meisterschaft verabschieden können, war dann doch am Samstag ein große Überraschung, zumal Solingen deutlich gegen Hockenheim mit 2,5:5,5 unterlag. Während Hockenheim mit starker Besetzung ins Duell ging, mußte Solingen auf seine Top-Spieler Anish Giri und Pentala Harikrishna verzichten, die ab dem 22. März in China bei einem Großmeisterturnier angemeldet waren und daher nicht zur Verfügung standen. So konnten Richard Rapport und Markus Ragger an den beiden vorderen Brettern nur Remisen für Solingen einfahren, an den übrigen Brettern war Hockenheim jedoch favorisiert. Am Ende blieb Solingen ohne einen einzigen Siegpunkt und konnte nur noch drei weitere Unentschieden aufs Konto bringen, während Hockenheim dreimal aus dem vollen schöpfte. Baadur Jobava überspielte Robin van Kampen und Ivan Saric nutzte gegen Jan Smeets einen Doppelangriff mit Materialgewinn, so daß der Holländer unverzüglich aufgab. Für den dritten Hockenheimer Sieg sorgte Dennis Wagner, der Predrag Nikolic mit einem opferreichen Angriff zur Kapitulation zwang.

Im Parallelwettkampf fuhr Mühlheim gegen Griesheim einen 7:1-Routinesieg ein. Die klar unterlegenen Griesheimer konnten nur über Lukasz Jarmula und Robert Baskin jeweils einen halben Punkt gutmachen.

Als Baden-Baden gegen Werder Bremen zu einem erfolgreichen 5:3 kam, sprachen viele schon von einer Vorentscheidung. Mit drei Punkten Vorsprung an der Spitze müßte für Baden-Baden schon einiges schieflaufen, um den Meistertitel nicht zu holen. Bremen hat in der laufenden Saison gegen stärkere Teams zwar immer den kürzeren gezogen, aber traditionell verlaufen die Kämpfe gegen Baden-Baden immer spannend. Und so auch diesmal. An den ersten sechs Brettern sicherten sich die Hansestädter jeweils Remisen. Pech nur, daß an den beiden Schlußbrettern mit Sergei Movsesian und Georg Meier unüberwindliche Gegner antraten, denen David Smerdon und Rolf-Alexander Markgraf nicht das Wasser reichen konnten.

Gastgeber Hamburg hatte derweil leichtes Spiel gegen Speyer-Schwegenheim und gewann mit 5,5:2,5. Dabei spielte es keine Rolle, daß Enrico Krämer kampflos gegen den Hamburger Dirk Sebastian verlor, da sein Zug auf dem Weg in die Hansestadt gestoppt und evakuiert werden mußte. Der Aufsteiger konnte immerhin über Luca Shytaj einen Sieg gegen Dorian Rogozenco einfahren. Für den Italiener ein doppelter Grund zur Freude, weil er zudem eine Großmeisternorm erfüllte.

Klare Favoritensiege gab es auch in Schwäbisch Hall. Dresden bezwang MSA Zugzwang München ebenso überzeugend mit 7:1, während die Hausherren gegen Bayern München etwas stärker in die Pedale treten mußten beim 5,5:2,5-Sieg, was vielleicht auch daran lag, daß Schwäbisch Hall nur mit der Zweitbesetzung an den Brettern spielte. So gelang dem Schweden Linus Johansson für Bayern ein achtbarer Sieg über den französischen Großmeister Jean-Pierre Le Roux. Für Remisen sorgten aus bayrischer Sicht Klaus Bischof, Philip Lindgren und Wolfgang Richter, aber mehr war nicht zu holen.

Am Spielort Berlin (Tegel) ging es um Alles oder Nichts. Hier kämpfte der Tabellenkeller um wertvolle Punkte gegen den Abstieg. Aachen konnte beim 4,5:3,5 gegen die SF Berlin dank Michael Hoffmann, Christian Braun und Lucas van Foreest aufatmen. Die Hauptstädter siegten lediglich durch Kacper Piorun und Marco Baldauf. Dennoch hatte der Aufsteiger aus Aachen Fortuna auf seiner Seite, da Braun gegen Mikail Agopov zwischenzeitlich eine Qualität im Minus hatte, und Hoffmann auf eine taktische Pointe bauen konnte, die sein Kontrahent Arnd Lauber schlicht übersah. Dennoch dürfte Aachen nun aus dem Gröbsten heraus sein, da das Restprogramm keine allzu hohen Hürden aufweist.

Auch Gastgeber Tegel mußte gegen Trier mit 2:6 bluten. Nur vier Remisen konnten erwirtschaften werden, sicherlich zu wenig, um den Klassenerhalt zu schaffen. Der vorletzte Platz im Klassement verspricht nichts Gutes.


Runde 9, am 18.3.2017

SV Werder Bremen - OSG Baden Baden 3:5

Fressinet, Laurent - Wojtaszek, Radoslaw 0,5:0,5
McShane, Luke - Adams, Michael 0,5:0,5
Bluebaum, Matthias - Vallejo Pons, Francisco 0,5:0,5
Efimenko, Zahar - Bacrot, Etienne 0,5:0,5
Edouard, Romain - Shirov, Alexei 0,5:0,5
Werle, Jan - Naiditsch, Arkadij 0,5:0,5
Smerdon, David - Movsesian, Sergei 0:1
Markgraf, Rolf-Alexander - Meier, Georg 0:1


Hamburger SK - Speyer-Schwegenheim 5,5:2,5

Duda, Jan-Krzysztof - Feller, Sebastien 1:0
Miton, Kamil - Kantans, Toms 1:0
Huschenbeth, Niclas - Meskovs, Nikita 1:0
Ftacnik, Lubomir - Starostits, Ilmars 0,5:0,5
Rogozenco, Dorian - Shytaj, Luca 0:1
Kollars, Dmitrij - Bratanov, Zsivko 0,5:0,5
Carlstedt, Jonathan - Commercon, Simon 0,5:0,5
Sebastian, Dirk - Kraemer, Enrico 1:0


SK König Tegel - SG Trier 2:6

Stern, Rene - Erdos, Viktor 0:1
Rabiega, Robert - Lupulescu, Constantin 0:1
Moreno Tejera, Emilio - Parligras, Mircea-Emilian 0:1
Muse, Mladen - Bobras, Piotr 0,5:0,5
Bruedigam, Martin - Cyborowski, Lukasz 0:1
Fruebing, Stefan - Gonda, Laszlo 0,5:0,5
Muse, Drazen - Galyas, Miklos 0,5:0,5
Von Herman, Ulf - Cioara, Andrei-Nestor 0,5:0,5


Schachfreunde Berlin - DJK Aachen 3,5:4,5

Melkumyan, Hrant - Granda Zuniga, Julio Ernesto 0,5:0,5
Piorun, Kacper - Iturrizaga Bonelli, Eduardo 1:0
Jakubowski, Krzysztof - van Foreest, Jorden 0,5:0,5
Schreiner, Peter - Donchenko, Alexander 0,5:0,5
Lauber, Arnd - Hoffmann, Michael 0:1
Baldauf, Marco - Zaragatski, Ilja 1:0
Agopov, Mikael - Braun, Christian 0:1
Thiede, Lars - van Foreest, Lucas 0:1


SG Solingen - SV Hockenheim 2,5:5,5

Rapport, Richard - Tomashevsky, Evgeny 0,5:0,5
Ragger, Markus - Vitiugov, Nikita 0,5:0,5
Van Kampen, Robin - Jobava, Baadur 0:1
Predojevic, Borki - Buhmann, Rainer 0,5:0,5
Smeets, Jan - Saric, Ivan 0:1
L'Ami, Erwin - Balogh, Csaba 0,5:0,5
Nikolic, Predrag - Wagner, Dennis 0:1
Andersen, Mads - Banusz, Tamas 0,5:0,5


SV Mülheim Nord - SV Griesheim 7:1

Navara, David - Krassowizkij, Jaroslaw 1:0
Fridman, Daniel - Grabarczyk, Miroslaw 1:0
Landa, Konstantin - Jarmula, Lukasz 0,5:0,5
Feygin, Michael - Walter, Stefan 1:0
Zelbel, Patrick - Baskin, Robert 0,5:0,5
Hausrath, Daniel - Koehler, Ronald 1:0
Dinstuhl, Volkmar - Spitzl, Vinzent 1:0
Beerdsen, Thomas - Nothnagel, Marian Can 1:0


SK Schwäbisch Hall - FC Bayern München 5,5:2,5

Gharamian, Tigran - Bischoff, Klaus 0,5:0,5
Postny, Evgeny - Fedorovsky, Michael 1:0
Cornette, Matthieu - Dragnev, Valentin 1:0
Le Roux, Jean-Pierre - Johansson, Linus 0:1
Wirig, Anthony - Lindgren, Philip 0,5:0,5
Womacka, Mathias - Schenk, Andreas 1:0
Zeller, Frank - Belezky, Alexander 1:0
Zpevak, Pavel - Richter, Wolfgang 0,5:0,5


USV Dresden - MSA Zugzwang 7:1

Eljanov, Pavel - Kindermann, Stefan 1:0
Nisipeanu, Liviu-Dieter - Mons, Leon 0,5:0,5
Bartel, Mateusz - Hertneck, Gerald 1:0
Socko, Bartosz - Schramm, Christian 1:0
Paehtz, Elisabeth - Zysk, Robert 1:0
Vogel, Roven - Gerigk, Erasmus 1:0
Moehn, Hans - Hoffmeyer, Falk 0,5:0,5
Loxine, Jakov - Lammers, Markus 1:0


 Stand nach der 9. Runde: 
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
OSG Baden Baden
SV Hockenheim
SK Schwäbisch Hall
SG Solingen
SV Mülheim Nord
Hamburger SK
USV Dresden
SV Werder Bremen
Schachfreunde Berlin
SG Trier
DJK Aachen
Speyer-Schwegenheim
SV Griesheim
FC Bayern München
SK König Tegel
MSA Zugzwang
9
9
9
9
9
9
9
9
9
9
9
9
9
9
9
9
18
15
15
14
12
11
10
10
8
8
7
5
4
3
2
2
54  
45,5
44,5
46,5
38,5
39,5
40,5
40,5
37,5
35,5
31,5
28,5
25  
25  
22,5
21  

21. März 2017


Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang