Deutscher Top-Spieler Blüebaum schwächelte
Der Rilton-Cup ist zum Jahreswechsel ein fester Bestandteil im schwedischen Wettkampfkalender. Seit 1971 wird das internationale Turnier alljährlich in Stockholm ausgetragen und dient vor allem schwedischen Schachspielern und dem Nachwuchs des Landes dazu, am Brett mit ausländischen Meistern Erfahrungen zu sammeln. Finanziert wird das Turnier von der Stiftung Riltonfond, die den Nachlaß des schwedischen Arztes Tore Rilton verwaltet. Bei der Premiere zum Jahreswechsel 1971/72 ließ sich der niederländische Großmeister Jan Timman als Turniersieger feiern und wiederholte im Jahr darauf seinen Erfolg.
Die nunmehr 46. Auflage vom 27. Dezember 2016 bis zum 5. Januar 2017 konnte ein hochkarätiges Teilnehmerfeld willkommen heißen. Traditionell wird ein A- und ein B-Open ausgetragen. In der Top-Klasse mit 105 Teilnehmern führte der US-Amerikaner Gata Kamsky die Favoritenliste an, gefolgt vom Inder Krishnan Sasikiran und dem ukrainischen Großmeister Martyn Kravtsiv. Neben vielen Gästen aus den Anrainerstaaten reisten auch aus Deutschland etliche Spieler an wie zum Beispiel die Großmeister Matthias Blübaum und Stefan Bromberger. Gespielt wurde in 9 Runden nach dem Schweizer System mit einer Bedenkzeit von 90 Minuten für 40 Züge und 30 Minuten für den Rest der Partie sowie einem Zeitbonus von 30 Sekunden für jeden ausgeführten Zug.
Nach vier Runden lag der Niederländer Ivan Sokolov mit einer perfekten Bilanz in Führung. Doch ein fünfköpfiges Verfolgerfeld mit 3.4/4 war ihm dicht auf den Fersen. Darunter auch der Elo-Favorit Kamsky und der hoch gehandelte Inder Sasikiran mit 3/4. Blübaum, der die deutsche Delegation als spielstärkster Starter anführte, mußte gegen zwei schwächere Spieler jeweils einen halben Punkt liegen lassen und befand sich daher etwas abgeschlagen im Mittelfeld.
Die Entscheidung fiel schließlich in den Runden 6 bis 8, als Sasikiran mit Evgeny Postny, Erik Blomquist und seinen Landsmann Swapnil Dhopade drei starke Konkurrenten ausschaltete. So genügte ihm in der Schlußrunde ein Remis gegen Sergey Volkov zum ungefährdeten Turniersieg. Als einziger Spieler erzielte er aus 9 Runden 7,5 Punkte. Der russische Open-Spezialist Volkov landete mit 7/9 auf Rang 2. In dem Pulk aus sieben Spielern mit je 6,5 Punkten wies Kamsky die beste Zweitwertung aus und sicherte sich so Rang 3 in der Schlußtabelle.
Blübaum holte 6 Punkte, mußte sich aber in der Wertung mit Platz 17 zufriedengeben. Zwei Niederlagen im Turnier gegen den Internationalen Meister Sarkar Justin Joseph aus den USA und in der vorletzten Runde gegen Volkov warfen den deutschen Nationalspieler zurück. Bester skandinavischer Spieler war Frode Urkedal auf Rang 4. Hans Tikkanen schloß mit 6/9 und Platz 12 als bester Schwede ab. Im B-Turnier setzte sich Vera Nebolsina durch.
Endstand | ||||
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Sasikiran, Krishnan Volkov, Sergey Kamsky, Gata Urkedal, Frode Swapnil S., Dhopade Pavlovic, Milos Kulaots, Kaido Sokolov, Ivan Antipov, Mikhail Shyam, Sundar Postny, Evgeny Tikkanen, Hans Goganov, Aleksey C.R.G., Krishna Kravtsiv, Martyn Neiksans, Arturs Bluebaum, Matthias Grunberg, Mihai Ivanov, Sergey Hillarp Persson, Tiger Hauge, Lars Oskar Salomon, Johan Wallace, John-Paul Westerberg, Jonathan Babikov, Ivan Nielsen, Hogni Egilstoft Bellon Lopez, Juan Manuel Cruz Lledó, Pablo Akesson, Ralf Blomqvist, Erik Houska, Jovanka Mihajlov, Sebastian Gupta, Sankalp Kazakovskiy, Valeriy Ornstein, Axel Sarin, Nihal Larson, Matthew Sevian, Samuel Grafl, Florian Henderson de la Fuente, Lance Hejazipour, Mitra Matta Vinay, Kumar Kolbus, Dietmar Bajaj, Prince Bellia, Fabrizio Sagit, Rauan Ziegler, Ari Cramling, Pia Nielsen, Rógvi Egilstoft Dahl, Trygve |
IND RUS USA NOR IND SRB EST NED RUS IND ISR SWE RUS IND UKR LAT GER ROU RUS SWE NOR NOR AUS SWE RUS FAI ESP ESP SWE SWE ENG NOR IND BLR SWE IND USA USA GER ESP IRI IND GER IND ITA SWE SWE SWE FAI NOR |
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Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte |
12. Januar 2017
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