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SCHACH-SPHINX/02720: Talentförderung zahlt sich immer aus (SB)


Der entscheidende Vorteil der englischen Schachverbände gegenüber den deutschen liegt in der systematischen Ausbildung ihres Nachwuchses. Während bei uns in Deutschland die Gelder für eine Förderung fehlen und auch in puncto Engagement die Wiesen eher gelb und welk sind, haben die Engländer seit den Achtziger Jahren auf diesem Terrain eine hervorragende Pionierarbeit geleistet. Senkrechtstarter wie Nigel Short und Michael Adams, um nur zwei der führenden englischen Großmeister zu nennen, verdanken ihren Erfolg - ähnlich wie in Rußland - der zweckorientierten Talentförderung. Erfahrene Trainer mit einer breiten Anwendungspalette, psychologisch geschult, taktisch bewandert, kümmern sich früh um vielversprechende Jungspieler, bis diese auf eigenen Füßen stehen können und ihr Wissen dann wieder an die nachstrebende Talentgruppe weitergeben. Im heutigen Rätsel der Sphinx wandte Adams beim Londoner Open von 1988 die erworbene Kenntnistiefe in seiner Partie gegen den jugoslawischen Meister Djurovic an. Adams spielte mit den weißen Steinen; um seinen bedrohten Läufer auf d4 machte er sich allerdings keine Sorgen. Warum nicht, Wanderer?



SCHACH-SPHINX/02720: Talentförderung zahlt sich immer aus (SB)

Adams - Djurovic
London 1988

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Mut ist die halbe Miete, den Rest stiftet die scharfe Berechnung: 1.f5- f6! Tf8-g8 - oder 1...Dd6xf6 2.Se5-g4 Df6xf4 3.Sg4xe5 mit deutlichem weißen Vorteil - 2.Dg3-h3 Le5xf4 3.f6xe7 und Weiß besitzt unstrittig eine gefährliche Initiative.


Erstveröffentlichung am 25. Mai 1999

10. März 2010