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SCHACH-SPHINX/02723: Nur Philister haben kleinliche Ziele (SB)


Verschiedene Wege wurden ersonnen, um der Königsindischen Verteidigung beizukommen. Über die Jahre entstanden Varianten mit einem äußerst komplizierten Dickicht an strategischen Zielen und Manövern, die kaum noch jemand zu entwirren vermochte. Aus keinem anderen Grund gibt es heutzutage nur noch wenige Meister, die zu dieser hochdynamischen Verteidigung greifen, die auch eine hohe Kennerschaft ins Subtile hinein erfordert. Im heutigen Rätsel der Sphinx wurde sie dennoch angewandt, und zudem von zwei Spielern, die für ihren aggressiven Stil berühmt und berüchtigt sind. Schließlich stand folgende Stellung auf dem Brett. Weiß hatte die Qualität geopfert für ein gebundenes Freibauernpaar und war nun am Zuge. Dem ersten Augenschein nach bot sich 1.e6-e7 an mit Rückgewinn des Materials, aber nur Philister geben auf kleinliche Erfolge etwas, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/02723: Nur Philister haben kleinliche Ziele (SB)

Beljawski - Timman
Linares 1991

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Mit 1.De5-f6! schnitt Boris Gelfand dem schwarzen König den Fluchtweg ins Zentrum an. Außerdem drohte 2.Df6xh6 nebst 3.Td1-g1+ mit entscheidendem Mattangriff. Sein Kontrahent Eric Lobron erwiderte 1...Kg8-f8, um auf 2.Df6xh6 Kf8-e7 entfliehen zu können. Doch der Kreis schloß sich auf andere Weise: 2.Td1-f1 Td8-d7 3.Df6-h8+ Kf8-e7 4.Le4-g6! Dd6-d5+ - natürlich nicht 4...Lf7xg6?? 5.Dh8-f8# - 5.Kh1-h2 Ke7-d6 und Schwarz gab gleichzeitig auf, da er infolge von 6.Dh8-b8+ zur Strecke gebracht wird.


Erstveröffentlichung am 26. Mai 1999

11. März 2010