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SCHACH-SPHINX/02821: Beute des Vogelmannes (SB)


Lubomir Ftacnik zählt zu den Stützen im slowakischen Schach. Sein Stil ist ungemein solide und baut auf dem Fundament außerordentlicher Kenntnisse in der Theorie auf. Taktische Gewaltakte verschmäht er indes. Im 19. Jahrhundert wäre er sicherlich einer der ersten Anhänger des Erfinders des positionellen Spiels, Wilhelm Steinitz, geworden. Sein Name verbürgt es. Ftacnik bedeutet soviel wie "Vogelmann". Wie ein Vogel schleicht er sich sehr vorsichtig an die Futterplätze heran, stets ein Auge nach Leimruten werfend. Sein auf größtmögliche Sicherheit bedachtes Spiel wird dadurch allerdings nicht langweilig, da er seine Manöver mit scharfen Pointen zu würzen versteht. Im heutigen Rätsel der Sphinx errang er mit den weißen Steinen einen Sieg über den Bulgaren Ermenkow, der etwas zu exaltiert in der Wahl seiner Eröffnungszüge war und so zur Beute des Vogelmannes wurde, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/02821: Beute des Vogelmannes (SB)

Ftacnik - Ermenkow
Budapest 1993

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Schwarz stand schon vor seinem letzten Zug 1...e7-e6 bedenklich. Danach ging es allerdings rasch bergab mit ihm: 2.Te1xe6! f7xe6 3.Dg4xe6+ Kg8-h7 - oder 3...Tf8-f7 4.De6xg6+ Kg8-f8 5.Ld2-h6+ - 4.De6- h3+ Kh7-g7 5.Ld2-h6+ Kg7-h8 - 5...Kg7-f6 6.Dh3-e6# - 6.Lh6-e3+ Kh8-g7 und Schwarz gab gleichzeitig auf, ohne sich 7.Dh3-h6+ Kg7-f6 8.Dh6- h4+! Kf6-g7 9.Le3-h6+ Kg7-h8 10.Lh6xf8+ Da7-h7 11.Dh4-d4+ nebst Matt zeigen zu lassen.


Erstveröffentlichung am 25. Juni 1999

13. April 2010