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SCHACH-SPHINX/02831: Charme gegen Weisheit (SB)


Erstmals trafen 1992 auf der karibischen Insel Aruba die sechs besten Schachdamen auf die sechs besten Schachsenioren zur Klärung der Frage, ob Weisheit oder weiblicher Spielcharme den entscheidenden Ausschlag gibt. Unter Palmen siegten seinerzeit die Veteranen. Im Jahr darauf im etwas kühleren Wien kam es zum Rückkampf, und diesmal setzten sich die jungen Damen recht überlegen durch mit 40,5:31,5. Emsigster Punktesammler auf Seiten der älteren Herren war der Däne Bent Larsen, der in diesem doppelrundigen Turnier 7,5 Punkte einstrich. Er wurde jedoch von der Dame Maja Tschiburdanidse aus Georgien mit 9 Zählern deutlich übertroffen. Zweitbeste Punktejägerin war die ungarische Großmeisterin Zsuzsa Polgar, die insbesondere für Efim Geller zur Harpyie auf dem Brett wurde. Im heutigen Rätsel der Sphinx hatte der russische Senior die Qualität geopfert und hoffte nun dank seines letzten Zuges 1...Le6-d7 den Kredit mit Zins und Zinseszinsen zurückfordern zu können. Hatte er dabei etwas übersehen, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/02831: Charme gegen Weisheit (SB)

Zs. Polgar - Geller
Wien 1993

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Auch ohne Blickzauber gewann der griechische Großmeister Spyridon Skembris seine Partie gegen den holländischen Matador Jan Timman: 1.Ld4xg7! Dc8-c5+ - die Annahme des Opfers hätte nach wenigen Zügen zum Matt geführt - 2.Lg7-d4 Dc5-g5 3.Td6xh6! f7-f6 - und auch das zweite Opfer war wegen 4.Th6-h8# ungenießbar - 4.Th6-h8+! und Schwarz gab auf. Denn 4...Kg8xh8 5.Df4xg5 kostete die Dame, während 4...Kg8-f7 5.Df4-c7+ inakzeptabel war.


Erstveröffentlichung am 28. Juni 1999

16. April 2010