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SCHACH-SPHINX/02875: Unterschätze Kaukasierinnen nicht (SB)


Die georgische Großmeisterin Maja Arachamia mußte sich unter den zahlreichen Spielern auf dem Berner-Volksbank-Open ein wenig gefühlt haben wie weiland die Damenweltmeisterin Vera Menchik, als diese erstmals voll unverfrorenen Stolzes an einem Männerturnier teilnahm. In der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts erregte dies viel Aufsehen. Als sie am Ende des Turnier zudem achtbare Ergebnisse vorweisen konnte, verging wohl manchem Männergesicht das Lächeln. In Bern 1992 war die Zeit zwar ein wenig aufgeklärter, aber nichtsdestotrotz besitzen Vorurteile ja die Eigenschaft, selbst unter kargesten Bedingungen wie gewisse Sporen lange, lange, lange überdauern zu können. Als die Dame aus Georgien schließlich mit dem österreichischen Großmeister Klinger die namensverwandten Klingen kreuzte, hätte wohl kaum jemand auf sie gewettert. Doch Kaukasierinnen besitzen traditionsgemäß eine Vorliebe für den Kampf, und als ihr österreichischer Kontrahent im heutigen Rätsel der Sphinx seine weiße Dame schließlich auf e4 stellte, erlebte er ein böses Erwachen, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/02875: Unterschätze Kaukasierinnen nicht (SB)

Klinger - Arachamia
Bern 1992

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Reisen zumal in unbekannte Theoriegefilde haben so ihre Gefahren: 1.Td3xd7! - das hatte Schwarz übersehen, denn nun verbot sich 1...Ke8xd7 wegen 2.Da5-c7+ Kd7-e6 3.0-0-0 Ke6-f6 4.f2-f3 Lb7xf3 5.Dc7- c3+ - 1...Lb7-c6 - notwendig, aber nicht ausreichend - 2.Td7-c7 Sf5-d4 3.0-0-0 Ta8-d8 4.Da5xa7 Lf8-d6 5.Lf4xd6 Td8xd6 6.Tc7-e7+ Ke8-f8 7.Te7xf7+ Kf8-g8 8.Tf7-f4 und Schwarz gab auf.


Erstveröffentlichung am 10. Juli 1999

01. Mai 2010