Wieviele Male der argentischen Großmeister Miguel Najdorf in seiner aktiven Schaffensphase zur nach ihm benannten Variante der Sizilianischen Verteidigung gegriffen hat, weiß wohl niemand so genau. In freien Partien wird er nicht seltener diesen interessanten und ungemein kampfmotivierten Aufbau untersucht haben. Seine Erfolge mit ihr sind ebenso schillernd wie seine Kapitulationen niederschmetternd. Für viele Jahre war es leicht, sich als Anziehender auf ein Match mit Najdorf vorzubereiten. Man tüffelte insgeheim einen neuen Zug aus und überraschte den Argentinier, wenn möglich. Im heutigen Rätsel der Sphinx hatte sein Kontrahent Asfora eine Neuerung scharfgeschliffen und sie gegen Najdorf zur Anwendung gebracht. Hinterher hieß es, Najdorf kenne sein eigenes Haus nicht. Vorangegangen war der Niederlage ein falscher Königszug. In der Diagrammstellung gab es dann auch keine Rettung mehr für den "Najdorf"-Spezialisten, Wanderer.
Asfora - Najdorf
Tucuman 1971
Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Nach 1...Lb7xd5? blieb der schwarze König sich selbst überlassen, die Intelligenz schaute - ganz systemimmanent - von weitem zu: 2.Dh6-g7+! Kf7xe6 3.f4-f5+ g6xf5 4.Ld3xf5+! Ke6xf5 5.Td1-f1+ De3-f4 - oder 5...Kf5-e6 6.Dg7-f7+ Ke6-e5 7.Tf1-f5+ Ke5-d4 8.Df7xd5# - 6.Dg7xd7+ Kf5- g5 7.h2-h4+ und Schwarz gab auf, so kurz vor dem Matt.
Erstveröffentlichung am 21. Juli 1999
12. Mai 2010