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SCHACH-SPHINX/02918: Mit der Rochade zum Sieg (SB)


Partien, die mit einer Rochade als letzten Zug beendet werden, sind selten, einfach deswegen, weil in den meisten Theorievarianten der Doppelzug des Königs bereits früh vollzogen wird. Der indische Großmeister Viswanathan Anand sowie Profi-Champion Garry Kasparow brachten indes solch ein Kunststück vor nicht allzu langer Zeit zustande. Viele Vorbilder gibt es in der Tat dafür nicht. Für das heutige Rätsel der Sphinx wurde freilich eines ausgegraben. Vor 25 Jahren in Kiew brachte der russische Meister Witolisch mit den weißen Steinen einen derartigen Paradeabschluß zuwege. Entstanden war die vorliegende Stellung aus der seinerzeit sehr beliebten Bauernraub- Variante der Sizilianischen Verteidigung. Weiß zog und zwölf Züge später gab Schwarz nach vollzogener weißer Rochade auf, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/02918: Mit der Rochade zum Sieg (SB)

Witolisch - Paresipkin
Kiew 1974

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Schwarz hatte von 1...Se5xd3 zu viel erwartet. Statt der Befreiung aus der Enge wurde seine Stellung bis zur Abwinken enger geschnürt: 2.Sc5- e4! Td6-d4 3.Se4xf6+ Kg8-h8 4.c2xd3 Dd8-e7 - denn 4...Td2xd3? war fatal wegen 5.Dd2-g5 Dd8-e7 6.Tb1-d1 - 5.Sh5xg7 De7xg7 6.Sf6-e8 Dg7-e7 7.Dd2-h6 Td4-g4 8.Tf1-f8+ Tg4-g8 9.Tb1-f1! und Schwarz gab auf wegen der unparierbaren Drohung 10.Tf1-f7.


Erstveröffentlichung am 23. Juli 1999

15. Mai 2010