SCHACH-SPHINX/03020: Probleme des Urheberrechts (SB)

Die Frage nach den Urheberrechten für Schachpartien wurde in diesem Jahr nochmals verschärfend aufgeworfen. Es scheint jedoch, daß eine simple Beantwortung mit Ja oder Nein an der Problematik vorbeimanövriert. Zu prüfen ist doch vielmehr, welche Voraussetzungen überhaupt zu dieser Frage geführt haben. Und taucht man in die Anfänge dieser Frage hinein, so findet man, daß die wirtschaftlichen Bedinungen, unter denen die Schachmeister insbesondere zu Beginn unseres Jahrhunderts zu leben hatten, die wesentliche Antriebsfeder war. Da Schach jedoch gerade in der modernen Zeit den Zustrom an Interesse aus dem Umstand gewinnt, daß Turnierinformationen, und damit auch Notationen, über die Medienkanäle rasch und unaufwendig weitergegeben werden, würde man sich wahrscheinlich als Schachspieler ins eigene Fleisch schneiden, wenn man hier eine Barriere einbaut. Sinniger erscheint es da, mit kollektiver Kraft neue Märkte und Sponsoren aufzudecken, um ein Auskommen für alle Schachaktivisten zu garantieren. Urheberschutz ist eine heikle Angelegenheit. Sie kann in der strikten Anwendung den einen oder anderen Groschen in die Taschen der Schachspieler wandern lassen, vielleicht aber auch die Euphorie der breiten Schachöffentlichkeit in größerem Ausmaß dämpfen. Die Vorteile müßten also sehr sorgfältig mit den negativen Konsequenzen in Rechnung gestellt werden. Im heutigen Rätsel der Sphinx soll eine andere Frage von Interesse sein. Schwarz hatte seine Stellung optimal in eine Angriffsrichtung gelenkt. Nun, Wanderer, wie konnte Schwarz seinen Sieg forcieren?

Zakharian - Klovan
UdSSR 1967

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Auch im Simultanmatch gelangen dem Ex-Weltmeister Alexander Aljechin zuweilen kleine Kunstwerke: 1.Dg6xh6+!! g7xh6 2.Tf1xf6 c5-c4+ 3.Tf6xb6+ Tg8-g7 - 3...Kh8-h7 4.Tb6xh6# - 4.Tb6xh6+ Kh8-g8 5.Sg4-f6+ Kg8-f7 6.Sf6xd7 Tg7-g6 7.Th6-h7+ und Schwarz gab auf, da weitere Materialverluste unvermeidlich waren.

Erstveröffentlichung am 30. August 1999

18. Juni 2010