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SCHACH-SPHINX/03238: Wahrheit der letzten Erkenntnis (SB)


"Die Bauern sind die Seele des Schachspiels", so faßte der französische Theoretiker und Meister des Königlichen Spiels, François André Danican, besser bekannt unter dem Namen Philidor, die Erkenntnisse seiner langjährigen Studien in einem bis heute gültigen Satz zusammen. Mag die Wahrheit dieses Lehrsatzes in der Eröffnungs- und Mittelspielphase nur bedingt hervortreten, so wird ihr Universalgehalt im Endspiel ohne jeden Zweifel offenkundig. Dies gilt um so mehr, wenn einer der Bauer weit vorgerückt ist und kurz vor der Umwandlung steht. Die Verwertung eines solch ins Hochpotentiale angewachsenen Freibauern erfordert mitunter ein wenig Fingerspitzengefühl wie im heutigen Rätsel der Sphinx. Schwarz kommt nicht entscheidend zum Zuge, solange Weiß die Möglichkeit der Felderdeckung mit Sb5-c3 zur Verfügung steht. Ein Umstand, der sich jedoch beiseite räumen ließ, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03238: Wahrheit der letzten Erkenntnis (SB)

Barcza - Simagin
Moskau 1949

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Morphy nutzte die Grundreihenschwäche seines Kontrahenten durch den gnadenlos schönen Zug 1.Dc4-b4!! aus. Die weiße Dame ist tabu wegen 2.Te1-e8+ nebst Matt. Da sie gleichzeitig den schwarzen b7-Läufer angreift, müßte Schwarz nun 1...Df8-c8 spielen, worauf allerdings vernichtend 2.Db4xb7!! mit demselben Ablenkungsmotiv gefolgt wäre. Daher gab Schwarz sogleich auf.


Erstveröffentlichung am 05. November 1999

31. August 2010