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SCHACH-SPHINX/03502: Druck und nochmals Druck (SB)


Angriffsdruck, Figurendruck, Druck auf Felder und Flügel, latenter Druck, Zentrumsdruck - man fragt sich in der Tat, wie der Begriff Druck, der ja eigentlich in der Physik Verwendung findet, in die strategisch-taktische Analyse von Schachstellungen hineingekommen ist. Es mag sein, daß damit ein eher körperliches Empfinden zum Ausdruck gebracht werden sollte; Druck, als Gefühl des Unwohlseins aus einem bestimmten Blickwinkel des Theoretikers beim Studieren einer Stellung. Eine klare Definition dafür, was Druck im schachlichen Sinne eigentlich sein soll, gibt es nicht, was so verwunderlich nicht ist, denn im Grunde wird man beim Nachfassen erkennen, daß die Schachstrategie in ihrer zumindest literarischen Prägung überwiegend mit verschwommenen Begriffen arbeitet. Aber immerhin, im heutigen Rätsel der Sphinx übte Weiß nicht nur massiven Druck auf die schwarze Position aus, sondern konnte diesen auch in Materialgewinn verdichten, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03502: Druck und nochmals Druck (SB)

Benjamin - Helsten
Stockholm 1996

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Die Abwesenheit vom Turnierleben ließ bei Kudrin jedenfalls keine nachteiligen Spuren zurück: 1.Th1xh7! Kg8xh7 2.Lc2xg6+! Sf8xg6? - ein Fehler, wenn man so will, wenngleich auch der bessere Zug 2...Kh7-g8 letztendlich die Niederlage nicht verhindert hätte, zum Beispiel 3.Lg6- e4+ Kg8-f7 4.Te2-e1 und der weiße Turm greift entscheidend ein - 3.Dg4- h5+ Kh7-g7 4.Dh5-h6+ Kg7-g8 5.Dh6xg6+ Kg8-h8 6.Dg6-h6+ Kh8-g8 7.Dh6xe6+ Kg8-h8 8.De6-h6+ Kh8-g8 9.Dh6-g6+ Kg8-h8 10.e5-e6 Td7-d5 und Schwarz gab gleichzeitig auf, ohne sich 11.Lf4-e5+ Td5xe5 12.Te2xe5 Td8-d5 13.Te5xd5 c6xd5 14.Dg6-e8+ zeigen zu lassen.


Erstveröffentlichung am 29. Januar 2000

27. November 2010