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SCHACH-SPHINX/03531: Künstlerische Schwäche (SB)


Über Wassily Iwantschuk läßt sich sagen, daß er auf dem Gebiete der Eröffnungstheorie im Vergleich zu anderen Großmeistern mit Sicherheit der künstlerischste Adept des Neuen ist. Seine Ideen, die er hineinpflanzt in jahrzehntealte Eröffnungen, zeichnet fast immer ein hohes Maß an Originalität aus. Es ist schwer, in der frühen Phase einer Partie, wenn er seine Neuerungen aufs Brett setzt, etwas dagegen zu erfinden. Schon deswegen, weil diese Neuerungen wie die Spitze eines Eisberges mehr verheimlichen als aufdecken. Iwantschuks Problem ist, daß er im taktischen Duell zuweilen den Faden verliert. Aus großartigen Ideen werden dann leider wie auch im heutigen Rätsel der Sphinx unverdiente Niederlagen. Sein Kontrahent Viswanathan Anand ist nämlich ein Virtuose der Kombinationen, wie er mit Weiß schlagend unter Beweis stellte, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03531: Künstlerische Schwäche (SB)

Anand - Iwantschuk
Dortmund 1997

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Man muß nicht unbedingt ein Rudolph Spielmann sein, um zu wissen, daß ein Gambitkünstler auf Sieg und nicht auf Qualitätsgewinn spielt: 1.Tf1xf6! g7xf6 2.De3-g3+ Kg8-h8 3.La3-e7! und Schwarz gab auf.


Erstveröffentlichung am 08. Februar 2000

07. Dezember 2010