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SCHACH-SPHINX/04945: Attacke aus dem Osten (SB)


Während in den europäischen Ländern die Zahl der Großmeister und Internationalen Meister in überschaubaren Schranken bleibt, wimmelt es in der Sowjetunion nur so von Titelträgern. Ein Bild davon konnte man sich in Europa machen, als die Grenzen des alten Zarenreiches durchlässiger wurden. Plötzlich tauchten heuschreckenrtig sowjetische Meister bei den Turnieren und Opens auf und stürzten sich auf die begehrten Preisgelder. Der Unterschied in der Spielstärke der Meister zwischen Ost und West war nicht wegzuleugnen. So wurden beispielsweise beim Budapester Open von 1990 die ersten zwanzig Plätze von 18 Sowjets belegt. Für die Konkurrenz gab es da fast nichts mehr zu holen. Gegen die systematische Ausbildung der Schachjugend im Sowjetreich durch Clubs und staatliche Förderungsprogramme konnte die versprenkelte Schar europäischer Schachspieler nicht mithalten. Im heutigen Rätsel der Sphinx aus dem Frühlingsfestival in Budapest stritten sich denn auch die sowjetischen Meister Malanjuk und Arbakow um den ersten Platz. Malanjuk, der unbedingt gewinnen mußte, um seinen Landsmann vom Siegerpodest wegzustoßen, hatte die Qualität verloren. Allenfalls ein Angriff auf den weißen König versprach Rettung. Nun, Wanderer, kam Malanjuk mit seiner Verzweiflungsattacke durch?



SCHACH-SPHINX/04945: Attacke aus dem Osten (SB)

Arbakow - Malanjuk
Budapest 1990

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Solch einen grobianischen Fehler hätte sich der junge, wilde Bent Larsen wohl nicht zuschulden kommen lassen. Nach 1.h2-h3?? brach die weiße Stellung rasch zusammen: 1...Dh6xh3+! 2.Kg2xh3 Sg4xf2+ 3.Kh3-g2 Sf2xd3. Larsen ließ sich das alles jedoch nicht mehr zeigen und legte nach dem schwarzen Damenzug seinen König lustlos um. Der Verlust zweier Bauern und der Qualität wäre ohnehin mit nichts mehr aufzuwiegen gewesen.


Erstveröffentlichung am 08. Mai 2001

01. Dezember 2013





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